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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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I. Die Preisträger
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5. Manfred-Fuchs-Preis
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Jan Korbel und Fruzsina Molnár-Gábor: „Regulierung neuer Herausforderungen in den Naturwissenschaften – Datenschutz und Datenaustausch in der translationalen genetischen Forschung“
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0248
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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Dr. Fruzsina Molnär-Gäbor
(Jg. 1984) studierte Rechtwissenschaften an der Ruprecht-
Karls-Universität Heidelberg und an der Loränd-Eötvös-
Universität Budapest. 2011-2013 war sie Mitarbei-
terin im Marsilius-Projekt der Exzellenzinitiative der
Universität Heidelberg „Ethische und rechtliche Aspekte
der Totalsequenzierung des menschlichen Genoms“,
2013-2014 im durch das BMBF geförderten Folge-
projekt über die ethischen, rechtlichen und gesundheits-
ökonomischen Perspektiven prädiktiver Aspekte der
Totalsequenzierung. 2015 wurde sie an der Universität
Heidelberg über die internationale Steuerung der Bio-
medizin promoviert.


„Regulierung neuer Herausforderungen in den Naturwissenschaften -
Datenschutz und Datenaustausch in der transnationalen genetischen
Forschung"
Die Kosten für die Sequenzierung menschlicher Genome sind im letzten Jahrzehnt
drastisch gesunken. Diese Kostensenkung hat zu einer vermehrten Sequenzierung
von Patientengenomen für die biomedizinische Forschung geführt. Genome von
Spendern mit genetisch bedingten Erkrankungen wie Krebs können hierbei für
die Forschung einen sehr hohen Wert besitzen. Aufgrund des Erkenntnisgewin-
nes über genetische Eigenschaften können heute nicht nur Einblicke in kausale
biomedizinische Zusammenhänge (z.B. erhöhtes Krebsrisiko bei Rauchern oder
Menschen mit Bluthochdruck) sondern auch über molekulare Gemeinsamkeiten
von Tumoren gewonnen werden. Die Ursachen von Krankheiten können so früh
erkannt werden und der Entwicklung stratifizierter und personalisierter Präven-
tions- und Therapiemöglichkeiten dienen. Innerhalb des Internationalen Krebs-
genomkonsortiums (International Cancer Genome Consortium), ein weltweiter
Zusammenschluss von Forschungsinstituten zur Entschlüsselung des Erbmateri-
als der häufigsten Krebsarten, wurden bereits von mehr als 2.500 Krebspatienten
Genomsequenzierungen durchgeführt. Aufgrund der Komplexität und Hetero-
genität von Tumoren muss eine große Datenmenge analysiert werden, um einen
qualitativen Mehrwert zu erreichen und auch kausale biomedizinische Zusam-
menhänge aufzudecken. Eine deutliche Einschränkung in der Analyse global ver-
fügbarer Krebsgenomdaten liegt derzeit in der fehlenden Standardisierung und
Harmonisierung der Analysemethoden und der daraus resultierenden fehlenden
Reproduzierbarkeit von Krebsgenomanalysen in verschiedenen Zentren. Forscher,
die die Grundlagen von Krebserkrankungen untersuchen, können des Weiteren

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