II. Wissenschaftliche Vorträge
Die Bedeutung zahlreicher im Hohlenstein-Stadel im Lonetal unmittelbar
vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs durch Robert Wetzel in einer Aurignacien-
schicht geborgenen Elfenbeinfragmente mit Bearbeitungsspuren erkannte erst der
Tübinger Prähistoriker Joachim Hahn, als er einen Großteil der Bruchstücke zu
einer etwa 30 cm hohen, unvollständigen Elfenbeinfigur zusammensetzen konnte,
die als Löwenmensch internationale Bekanntheit erlangte. Dieses Mensch-Tier-
Mischwesen vereint in sich Attribute sowohl des Menschen als auch eines Löwen
und kann deshalb als mythische Darstellung angesprochen werden. Inzwischen
wurde die Figur aufgrund der Auffindung neuer Fragmente im Rahmen von
Nachgrabungen unter der Leitung von Claus-Joachim Kind weiter vervollständigt
(Abb. 3).
Dass diese Funde aus dem Vogelherd und dem Hohlenstein-Stadel keine ein-
maligen Ausnahmefälle darstellen, zeigten Grabungen Joachim Hahns im Geißen-
klösterle im Achtal. Zwischen 1974 und 1983 barg er in den Ablagerungen aus
dem Aurignacien vier aus Elfenbein geschnitzte Figürchen, darunter ein Bär als
selten dargestelltes Tier sowie ein Halbrelief mit einem weiteren Tier-Mensch-
Mischwesen, dem so genannten „Adoranten“ (Abb. 3).
Abb. 3: Die aurignacienzeitlichen Mischwesen
aus dem Geißenklösterle (1), Hohle Fels (2) und
Hohlenstein-Stadel (3). Fotos: P. Frankenstein/H.
Zwietasch (1; © Landesmuseum Württemberg
Stuttgart), H. Jensen (2; © Universität Tübingen)
und Y. Mühleis (3; © LAD Stuttgart und Ulmer
Museum).
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Die Bedeutung zahlreicher im Hohlenstein-Stadel im Lonetal unmittelbar
vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs durch Robert Wetzel in einer Aurignacien-
schicht geborgenen Elfenbeinfragmente mit Bearbeitungsspuren erkannte erst der
Tübinger Prähistoriker Joachim Hahn, als er einen Großteil der Bruchstücke zu
einer etwa 30 cm hohen, unvollständigen Elfenbeinfigur zusammensetzen konnte,
die als Löwenmensch internationale Bekanntheit erlangte. Dieses Mensch-Tier-
Mischwesen vereint in sich Attribute sowohl des Menschen als auch eines Löwen
und kann deshalb als mythische Darstellung angesprochen werden. Inzwischen
wurde die Figur aufgrund der Auffindung neuer Fragmente im Rahmen von
Nachgrabungen unter der Leitung von Claus-Joachim Kind weiter vervollständigt
(Abb. 3).
Dass diese Funde aus dem Vogelherd und dem Hohlenstein-Stadel keine ein-
maligen Ausnahmefälle darstellen, zeigten Grabungen Joachim Hahns im Geißen-
klösterle im Achtal. Zwischen 1974 und 1983 barg er in den Ablagerungen aus
dem Aurignacien vier aus Elfenbein geschnitzte Figürchen, darunter ein Bär als
selten dargestelltes Tier sowie ein Halbrelief mit einem weiteren Tier-Mensch-
Mischwesen, dem so genannten „Adoranten“ (Abb. 3).
Abb. 3: Die aurignacienzeitlichen Mischwesen
aus dem Geißenklösterle (1), Hohle Fels (2) und
Hohlenstein-Stadel (3). Fotos: P. Frankenstein/H.
Zwietasch (1; © Landesmuseum Württemberg
Stuttgart), H. Jensen (2; © Universität Tübingen)
und Y. Mühleis (3; © LAD Stuttgart und Ulmer
Museum).
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