B. Die Forschungsvorhaben
glieder der inzwischen aufgelösten französischen Malalas-Forschergruppe in
Aix-en-Provence; Mitglieder der inzwischen aufgelösten australischen Malalas-
Forschergruppe) diente. Erneut ist es gelungen, international namhafte Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler zu produktiven und für das Forschungsprojekt
ausgesprochen hilfreichen Referaten und Diskussionen zu versammeln. Die Re-
ferentinnen und Referenten sowie Diskutanten der Tagung sind dieses Mal aus
Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Ungarn, Frankreich, Italien und
Australien nach Tübingen gereist, um mit Angehörigen der Forschungsstelle, die
ihrerseits auch eigene Ergebnisse vorgestellt haben, ins Gespräch zu kommen. Als
wichtigstes Resultat verfestigt sich dabei zunehmend die schon auf der vorange-
gangenen Tagung diskutierte Erkenntnis, dass es sich bei der Malalas-C/wum/e um
einen sog. living text handelt, d.h. einen Text, der nicht (mehr) als das Produkt
einer einzigen Person bzw. allenfalls noch eines Kontinuators angesehen werden
kann - eine Einsicht, die wichtige, insbesondere methodische, Konsequenzen für
die Art des Umgangs mit der Chronik und die an sie zu richtenden Fragen nach
sich zieht. Gleichzeitig konnten auf der Tagung wichtige Fortschritte mit Blick
auf die Einbindung der Chronik in die zeitgenössische Geschichtskultur, aber auch
hinsichtlich der in ihr selbst niedergelegten Vergangenheits- und Geschichtsbil-
der erzielt werden. Als fundamentales Zeugnis für das Geschichtsdenken spezi-
fischer Milieus im 6. Jahrhundert n. Chr. gewinnt die Malalas-C7i/wz/7? insofern
zunehmend Konturen und lässt sich damit inzwischen umso klarer von zeitnahen
historiographischen „Konkurrenzprodukten“ absetzen — wie nicht zuletzt in den
Vorträgen zu Texterzeugnissen im näheren Umfeld der Malalas-C/iro/nT? deutlich
geworden ist.
In Vorbereitung befindet sich bereits die vierte Tagung, die sich „Malalas als
Zeithistoriker“ widmen wird. Um die Arbeit in der Forschungsstelle ein wenig
zu entlasten, wurde für diese Tagung - in Absprache mit der Projektkommission
- der ursprünglich vorgesehene jährliche Rhythmus aufgegeben und ein größerer
zeitlicher Abstand zur vorherigen Konferenz eingeplant. Vorgesehener Termin der
Tagung Malalas IV sind daher der 22. und 23. Februar 2018. Erste Anfragen wur-
den bereits an potentielle Referenten gerichtet und die bisherige Resonanz ist po-
sitiv. Insbesondere seitens der „Schwesterprojekte“ in Düsseldorf, Wien und Gent
besteht weiterhin hohes Interesse an Kooperationen.
Um diese weiter zu vertiefen und gleichzeitig methodische und praktische
Probleme, die sich aus der täglichen Arbeit am Kommentar ergeben, zu diskutie-
ren, wird am 10./11. Februar 2017 in Tübingen ein außerplanmäßiger, von Herrn
Dr. Gengier konzipierter Workshop zu Fragen der Kommentierungstätigkeit statt-
finden. Zugesagt haben zum einen Mitarbeiter/innen diverser Großprojekte, in
denen ebenfalls Kommentare erarbeitet werden, zum anderen aber auch Perso-
nen mit bereits vertiefter Kommentierungserfahrung. Wir erhoffen uns von dem
Workshop nicht nur eine zusätzliche Verdichtung des bereits bestehenden Netzes
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glieder der inzwischen aufgelösten französischen Malalas-Forschergruppe in
Aix-en-Provence; Mitglieder der inzwischen aufgelösten australischen Malalas-
Forschergruppe) diente. Erneut ist es gelungen, international namhafte Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler zu produktiven und für das Forschungsprojekt
ausgesprochen hilfreichen Referaten und Diskussionen zu versammeln. Die Re-
ferentinnen und Referenten sowie Diskutanten der Tagung sind dieses Mal aus
Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Ungarn, Frankreich, Italien und
Australien nach Tübingen gereist, um mit Angehörigen der Forschungsstelle, die
ihrerseits auch eigene Ergebnisse vorgestellt haben, ins Gespräch zu kommen. Als
wichtigstes Resultat verfestigt sich dabei zunehmend die schon auf der vorange-
gangenen Tagung diskutierte Erkenntnis, dass es sich bei der Malalas-C/wum/e um
einen sog. living text handelt, d.h. einen Text, der nicht (mehr) als das Produkt
einer einzigen Person bzw. allenfalls noch eines Kontinuators angesehen werden
kann - eine Einsicht, die wichtige, insbesondere methodische, Konsequenzen für
die Art des Umgangs mit der Chronik und die an sie zu richtenden Fragen nach
sich zieht. Gleichzeitig konnten auf der Tagung wichtige Fortschritte mit Blick
auf die Einbindung der Chronik in die zeitgenössische Geschichtskultur, aber auch
hinsichtlich der in ihr selbst niedergelegten Vergangenheits- und Geschichtsbil-
der erzielt werden. Als fundamentales Zeugnis für das Geschichtsdenken spezi-
fischer Milieus im 6. Jahrhundert n. Chr. gewinnt die Malalas-C7i/wz/7? insofern
zunehmend Konturen und lässt sich damit inzwischen umso klarer von zeitnahen
historiographischen „Konkurrenzprodukten“ absetzen — wie nicht zuletzt in den
Vorträgen zu Texterzeugnissen im näheren Umfeld der Malalas-C/iro/nT? deutlich
geworden ist.
In Vorbereitung befindet sich bereits die vierte Tagung, die sich „Malalas als
Zeithistoriker“ widmen wird. Um die Arbeit in der Forschungsstelle ein wenig
zu entlasten, wurde für diese Tagung - in Absprache mit der Projektkommission
- der ursprünglich vorgesehene jährliche Rhythmus aufgegeben und ein größerer
zeitlicher Abstand zur vorherigen Konferenz eingeplant. Vorgesehener Termin der
Tagung Malalas IV sind daher der 22. und 23. Februar 2018. Erste Anfragen wur-
den bereits an potentielle Referenten gerichtet und die bisherige Resonanz ist po-
sitiv. Insbesondere seitens der „Schwesterprojekte“ in Düsseldorf, Wien und Gent
besteht weiterhin hohes Interesse an Kooperationen.
Um diese weiter zu vertiefen und gleichzeitig methodische und praktische
Probleme, die sich aus der täglichen Arbeit am Kommentar ergeben, zu diskutie-
ren, wird am 10./11. Februar 2017 in Tübingen ein außerplanmäßiger, von Herrn
Dr. Gengier konzipierter Workshop zu Fragen der Kommentierungstätigkeit statt-
finden. Zugesagt haben zum einen Mitarbeiter/innen diverser Großprojekte, in
denen ebenfalls Kommentare erarbeitet werden, zum anderen aber auch Perso-
nen mit bereits vertiefter Kommentierungserfahrung. Wir erhoffen uns von dem
Workshop nicht nur eine zusätzliche Verdichtung des bereits bestehenden Netzes
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