C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
2016 die weitere Absicherung und Vertiefung der bislang gewonnenen Ergebnisse
im Zentrum.
Relative und absolute Chronologie
Wie im Projektantrag für die zweite Phase der Förderung vorgesehen, haben wir
2016 in enger Kollaboration mit Joris Peters und Michaela Harbeck von der An-
thropologischen Staatssammlung in München uns um die Beprobung weiterer,
spätfrühbronzezeitlicher Gräberfelder Bayerns bemüht. Ziel war es, das im Lechtal
identifizierte frühe Ende der Frühbronzezeit und den sehr viel früheren Beginn
der Mittelbronzezeit besser zu verstehen. Zu diesem Zweck haben wir das zweite
große, früh-mittelbronzezeitliche Gräberfeld im Lechtal, Augsburg, Afra- und Au-
gustusstraße, in unsere Analysen mit aufgenommen. Zunächst wurden die Skelet-
te durch Kirstin von Heyking anthropologisch ausgewertet und dann Proben zur
Radiokarbondatierung ans Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie nach Mann-
heim gesendet. Darüber hinaus haben wir zusammen mit der Ausgräberin, Sabine
Rieckhoff, und dem Bearbeiter, Matthias Wöhrl, eine Beprobungsstrategie für das
spätfrühbronzezeitliche Gräberfeld von Alteglofsheim entworfen. Stefan Hanöff-
ner hat uns zudem dankenswerterweise die typologisch ans Ende der Frühbron-
zezeit zu datierenden Gräber aus Altenmarkt zur Verfügung gestellt. Diese beiden
Gräberfelder werden zeitnah radiokarbondatiert. Beide Gräberfelder befinden sich
zwar im niederbayrischen Gäuboden und damit außerhalb des Lechtals, doch lie-
gen aus dem Lechtal selbst nur wenige Gräber vor, die auf Basis von Leitformen -
insbesondere Bronzenadeln - typologisch ganz an das Ende der frühen Bronzezeit
datiert werden können. Eine zusammenfassende Auswertung der neuen Datense-
rien wird dann 2017 erfolgen.
Paläogenetik: Humangenetik und Pathogene
Ein Schwerpunkt der Analysen lag 2016 wiederum auf der Paläogenetik. Dabei
ging es hauptsächlich darum, die Sequenzdaten auszuwerten, die Ende 2015 von
66 Individuen aus dem Augsburger Raum generiert wurden. Bei diesen Daten
handelte es sich um das Produkt eines „SNP Captures“, einer Anreicherung von
menschlichen DNA-Fragmenten, die ausgewählte 1,24 Millionen genomische
Positionen (SNPs) abdecken, welche besonders aussagekräftig für die genetische
Abstammung sind und für die ein großer Vergleichsdatensatz an modernen und
prähistorischen Genomen besteht.
Wie in der vorläufigen Analyse aus dem Jahr 2015 bestätigte sich das Bild, dass
die Glockenbecher- und frühbronzezeitlichen Individuen des Augsburger Raums
eine Mischung des genetischen Musters schnurkeramisch bestatteter Individuen
und des Musters des mitteleuropäischen Mittelneolithikums sind. Eine Analyse
der Y-Chromosomen der Männer ergab, dass sie vornehmlich zu Untergruppen
220
2016 die weitere Absicherung und Vertiefung der bislang gewonnenen Ergebnisse
im Zentrum.
Relative und absolute Chronologie
Wie im Projektantrag für die zweite Phase der Förderung vorgesehen, haben wir
2016 in enger Kollaboration mit Joris Peters und Michaela Harbeck von der An-
thropologischen Staatssammlung in München uns um die Beprobung weiterer,
spätfrühbronzezeitlicher Gräberfelder Bayerns bemüht. Ziel war es, das im Lechtal
identifizierte frühe Ende der Frühbronzezeit und den sehr viel früheren Beginn
der Mittelbronzezeit besser zu verstehen. Zu diesem Zweck haben wir das zweite
große, früh-mittelbronzezeitliche Gräberfeld im Lechtal, Augsburg, Afra- und Au-
gustusstraße, in unsere Analysen mit aufgenommen. Zunächst wurden die Skelet-
te durch Kirstin von Heyking anthropologisch ausgewertet und dann Proben zur
Radiokarbondatierung ans Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie nach Mann-
heim gesendet. Darüber hinaus haben wir zusammen mit der Ausgräberin, Sabine
Rieckhoff, und dem Bearbeiter, Matthias Wöhrl, eine Beprobungsstrategie für das
spätfrühbronzezeitliche Gräberfeld von Alteglofsheim entworfen. Stefan Hanöff-
ner hat uns zudem dankenswerterweise die typologisch ans Ende der Frühbron-
zezeit zu datierenden Gräber aus Altenmarkt zur Verfügung gestellt. Diese beiden
Gräberfelder werden zeitnah radiokarbondatiert. Beide Gräberfelder befinden sich
zwar im niederbayrischen Gäuboden und damit außerhalb des Lechtals, doch lie-
gen aus dem Lechtal selbst nur wenige Gräber vor, die auf Basis von Leitformen -
insbesondere Bronzenadeln - typologisch ganz an das Ende der frühen Bronzezeit
datiert werden können. Eine zusammenfassende Auswertung der neuen Datense-
rien wird dann 2017 erfolgen.
Paläogenetik: Humangenetik und Pathogene
Ein Schwerpunkt der Analysen lag 2016 wiederum auf der Paläogenetik. Dabei
ging es hauptsächlich darum, die Sequenzdaten auszuwerten, die Ende 2015 von
66 Individuen aus dem Augsburger Raum generiert wurden. Bei diesen Daten
handelte es sich um das Produkt eines „SNP Captures“, einer Anreicherung von
menschlichen DNA-Fragmenten, die ausgewählte 1,24 Millionen genomische
Positionen (SNPs) abdecken, welche besonders aussagekräftig für die genetische
Abstammung sind und für die ein großer Vergleichsdatensatz an modernen und
prähistorischen Genomen besteht.
Wie in der vorläufigen Analyse aus dem Jahr 2015 bestätigte sich das Bild, dass
die Glockenbecher- und frühbronzezeitlichen Individuen des Augsburger Raums
eine Mischung des genetischen Musters schnurkeramisch bestatteter Individuen
und des Musters des mitteleuropäischen Mittelneolithikums sind. Eine Analyse
der Y-Chromosomen der Männer ergab, dass sie vornehmlich zu Untergruppen
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