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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2016 — 2017

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C. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
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https://doi.org/10.11588/diglit.55652#0248
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9. Der „digital turn“ in den Altertumswissenschaften (WIN-Programm)

in kurzer Zeit und vor allem mit großer und überprüfbarer Genauigkeit quan-
titative Ergebnisse, die in Verbindung mit durch Interpretation gewonnenen Er-
kenntnissen zu einem tieferen und umfassenderen Verständnis von Texten führen
können. Hauptziel des Projekts „Der digital turn in den Altertumswissenschaften:
Wahrnehmung - Dokumentation - Reflexion“ ist deshalb, die konkreten Wech-
selmechanismen zwischen quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden in
den altertumswissenschaftlichen Disziplinen zu beleuchten, die erkenntnistheo-
retischen Auswirkungen der digitalen Werkzeuge und Forschungsmaterialien zu
analysieren und funktionale Ansätze im Hinblick auf hybride Arbeitsverfahren zu
entwickeln.
Im zweiten Förderjahr übernahm Felix K. Maier die Organisation und Pla-
nung der zweiten Tagung. Die großen Eeitfragen und das wissenschaftliche
Programm wurden jedoch weiterhin in mehreren Arbeitstreffen aller drei Pro-
jektleiter festgelegt. Aus den Erfahrungen der ersten Tagung ergaben sich folgen-
de Modifikationen und Veränderungen: Zwar erwies sich die Strukturierung der
ersten Tagung in mehrere thematische Panels als eine fruchtbare und ergiebige
Diskussionsplattform, für die zweite Tagung wollte man jedoch - angesichts der
begrenzten Zeit, die auf einer Tagung zur Verfügung steht - den Debattencharak-
ter noch weiter stärken und die gemeinsame Erörterung der jeweiligen Themen
in den Mittelpunkt stellen. Zum einen sollte der Grad an kritischer Diskussion
gegenüber einem rein auf Vorträgen beruhenden Treffen von Experten noch ein-
mal erhöht werden; zum anderen sollte die Tagung Vertreter gerade derjenigen
Organisationen und Wissenschaftsverbände zusammenbringen, die aufgrund me-
thodischer Differenzen (und auch aufgrund wissenschaftspolitischer und finan-
zieller Interessen) eine gemeinsame Kooperation ablehnten oder nur widerwillig
eingingen (z. B. Bibliotheken und Verlage, Vertreter des open access und der Print-
publikationskultur, etc.). Auf inhaltlicher Ebene wurden diejenigen Probleme und
Fragestellungen, die bei der ersten Tagung immer wieder für großen ,Zündstoff4
sorgten (1. Printpublikationen versus Open Access, 2. Digitale Editionen), die je-
doch nicht befriedigend diskutiert werden konnten und deren Besprechung von
den Teilnehmern als unbedingtes Desiderat empfunden wurde, als Leitthemen in
das Programm aufgenommen.
Aus diesen Vorüberlegungen resultierte die stark modifizierte Struktur: Beide
Themenmodule wurden an einem ersten (nicht öffentlichen Tag) von jeweils fünf
Experten diskutiert. An einem zweiten (öffentlichen) Tag wurden dann die Er-
gebnisse im gesamten Plenum und vor dem wissenschaftlichen Tagungspublikum
erörtert. Zusätzlich fand am Ende des ersten Tages noch eine Podiumsdiskussi-
on an der Uni Freiburg statt. Unter dem Titel „Open Access - der Tod für die
Wissenschaft?“ diskutierten Prof Dr. Roland Reuß (Universität Heidelberg) und
Prof. Dr. Hubertus Kohle (Universität München), die sich zuvor im Feuilleton
der F. A. Z. einen Schlagabtausch geliefert hatten, unter der Leitung von Dr. Johan

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