80 | SITZUNGEN
3. Der Präsident weist daraufhin, daß in den nächsten Wochen die Stellungnahme
des Wissenschaftsrates zum Akademienprogramm zu erwarten sei, diese Stellung-
nahme werde für die Zukunft des Akademienprogrammes erhebliche Bedeutung
haben. Es müsse damit gerechnet werden, daß der Wissenschaftsrat empfehlen
werde, in Zukunft im Rahmen des Akademienprogrammes keine naturwissen-
schaftlichen Projekte mehr zu fördern.
Der Präsident berichtet, daß die vom Präsidium der Union eingesetzte Kommis-
sion einen Vorschlag als Antwort auf die Empfehlung des Wissenschaftsrates, eine
nationale Akademie einzurichten, ausgearbeitet habe. Dieser Vorschlag orientiere
sich an den Vorgaben des Wissenschaftsrates, entwickle in diesem Rahmen aber
eine eigene Konzeption, die auch den legitimen Belangen der bestehenden Aka-
demien Rechnung trage. Kern dieser Konzeption sei die Schaffung eines Kon-
ventes der deutschen Wissenschaft und die Neukonstituierung der Union. Der
Vorschlag liege zur Zeit den Präsidenten der Akademien der Union vor.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Victor Batyrev hält seine Antrittsrede.
Herr Wolfgang Bühler hält einen Vortrag: „Sind Aktienkurse prognostizierbar?“.
Nahezu jeder Anleger pflegt einen Traum, den Traum, die Kurse einzelner Aktien
oder von Aktienindizes Vorhersagen zu können. Die Auffassungen zur Prognosti-
zierbarkeit zukünftiger Kursvorläufe gehen weit auseinander. Das Beispiel Warren
Buffets, dessen Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway über einen Zeitraum von
35 Jahren eine jährliche mittlere Rendite von 28% erzielte, während der amerikani-
sche Aktienmarkt in demselben Zeitraum lediglich um 12% p.a. stieg, lässt sich als
Glücksfall oder als Bestätigung für die Existenz von Anlagestrategien mit systemati-
schen Uberrenditen auffassen.
Der Vortrag führt in die wissenschafthchen Ideen, Methoden und Probleme
em, die zur Beurteilung der Frage entwickelt wurden, inwieweit Aktienkurse aus sta-
tistischer oder aus ökonomischer Sicht prognostizierbar sind. Im Mittelpunkt steht
hierbei die Frage, ob die Informationsverarbeitung an Aktienmärkten so effizient
erfolgt, dass alle öffentlich verfügbaren Informationen in die aktuellen Kurse bereits
eingeflossen sind.
1. Grundprobleme einer statistischen oder ökonomischen Prognostizierbarkeit.
Mit der Prognose von Aktienkursverläufen verbindet man zunächst die statistische
oder ökonometrische Vorhersage von Kursen einzelner Aktien oder Aktienporte-
feuilles für einen zukünftigen Zeitpunkt oder Zeitraum. Hierbei kann man sich auf
das hohe Risiko einer Punktprognose einlassen oder verteilungsbasierte Vertrauens-
intervalle ermitteln. Bei einer Prognose für einen zukünftigen Zeitraum ist die
anspruchsvolle Schätzung eines stochastischen Prozesses für den Aktienkurs vorzu-
nehmen. Diese Vorhersagen können rein technisch und unter ausschließlicher Ver-
3. Der Präsident weist daraufhin, daß in den nächsten Wochen die Stellungnahme
des Wissenschaftsrates zum Akademienprogramm zu erwarten sei, diese Stellung-
nahme werde für die Zukunft des Akademienprogrammes erhebliche Bedeutung
haben. Es müsse damit gerechnet werden, daß der Wissenschaftsrat empfehlen
werde, in Zukunft im Rahmen des Akademienprogrammes keine naturwissen-
schaftlichen Projekte mehr zu fördern.
Der Präsident berichtet, daß die vom Präsidium der Union eingesetzte Kommis-
sion einen Vorschlag als Antwort auf die Empfehlung des Wissenschaftsrates, eine
nationale Akademie einzurichten, ausgearbeitet habe. Dieser Vorschlag orientiere
sich an den Vorgaben des Wissenschaftsrates, entwickle in diesem Rahmen aber
eine eigene Konzeption, die auch den legitimen Belangen der bestehenden Aka-
demien Rechnung trage. Kern dieser Konzeption sei die Schaffung eines Kon-
ventes der deutschen Wissenschaft und die Neukonstituierung der Union. Der
Vorschlag liege zur Zeit den Präsidenten der Akademien der Union vor.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Victor Batyrev hält seine Antrittsrede.
Herr Wolfgang Bühler hält einen Vortrag: „Sind Aktienkurse prognostizierbar?“.
Nahezu jeder Anleger pflegt einen Traum, den Traum, die Kurse einzelner Aktien
oder von Aktienindizes Vorhersagen zu können. Die Auffassungen zur Prognosti-
zierbarkeit zukünftiger Kursvorläufe gehen weit auseinander. Das Beispiel Warren
Buffets, dessen Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway über einen Zeitraum von
35 Jahren eine jährliche mittlere Rendite von 28% erzielte, während der amerikani-
sche Aktienmarkt in demselben Zeitraum lediglich um 12% p.a. stieg, lässt sich als
Glücksfall oder als Bestätigung für die Existenz von Anlagestrategien mit systemati-
schen Uberrenditen auffassen.
Der Vortrag führt in die wissenschafthchen Ideen, Methoden und Probleme
em, die zur Beurteilung der Frage entwickelt wurden, inwieweit Aktienkurse aus sta-
tistischer oder aus ökonomischer Sicht prognostizierbar sind. Im Mittelpunkt steht
hierbei die Frage, ob die Informationsverarbeitung an Aktienmärkten so effizient
erfolgt, dass alle öffentlich verfügbaren Informationen in die aktuellen Kurse bereits
eingeflossen sind.
1. Grundprobleme einer statistischen oder ökonomischen Prognostizierbarkeit.
Mit der Prognose von Aktienkursverläufen verbindet man zunächst die statistische
oder ökonometrische Vorhersage von Kursen einzelner Aktien oder Aktienporte-
feuilles für einen zukünftigen Zeitpunkt oder Zeitraum. Hierbei kann man sich auf
das hohe Risiko einer Punktprognose einlassen oder verteilungsbasierte Vertrauens-
intervalle ermitteln. Bei einer Prognose für einen zukünftigen Zeitraum ist die
anspruchsvolle Schätzung eines stochastischen Prozesses für den Aktienkurs vorzu-
nehmen. Diese Vorhersagen können rein technisch und unter ausschließlicher Ver-