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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2004
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Wissenschaftliche Sitzungen
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Sitzung der Math.-nat. Klasse am 30. Oktober 2004
DOI Artikel:
Pritschow, Günter: Innovative Lösungen für hochdynamische Werkzeugmaschinen
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0082
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SITZUNGEN

Sitzung der Math.-nat. Klasse am 30. Oktober 2004
GESCHÄFTSSITZUNG
Die Klasse wählt Herrn Prof. Dr. Wagner F. Gattaz (Psychiatrie, Sao Paulo/Brasilien)
zum korrespondierendem Mitglied der Akademie.
Der Präsident berichtet über die Treffen in Berlin und Stuttgart, besonders was die
Pläne für eine Nationalakademie und die Zukunft naturwissenschaftlicher Projekte
betrifft. Es schließt sich eine lebhafte Diskussion an; es wird angeregt, ein Treffen der
interessierten Mitglieder außerhalb der Sitzungsreihe im Dezember anzuberaumen.
Die Gutachter für den Karl-Freudenberg-Preis werden vorgeschlagen.
Der Plan, anläßlich der Sitzung vom 5.2.05 die Arbeitsgruppe „Radiometrische
Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten“ zu besuchen, stößt auf Zustim-
mung.

WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Günter Pritschow hält einen Vortrag: „Innovative Lösungen für hochdynami-
sche Werkzeugmaschinen“.
Zur Beurteilung der Produktivität von numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
stellt die Zeit zur Herstellung eines Werkstückes eine wichtige Kenngröße dar.
Damit erhält das dynamische Verhalten der Bewegungsachsen von Werkzeugmaschi-
nen eine entscheidende Bedeutung für die Produktivität, wobei es sowohl auf die
Steigerung des Beschleunigungsvermögens, der Vorschubgeschwindigkeit als auch
der Bandbreite der Achsen ankommt.
Zur Bewegungserzeugung werden heute fast ausschließlich schnelllaufende
Elektromotoren mit nachgeschalteten mechanischen Übertragungsgliedern einge-
setzt.
Für die Wandlung der rotatorischen Bewegung des Motors in die translatori-
sche eines Schlittens hat sich wegen ihres hohen Wirkungsgrades sowie der einfa-
chen Möglichkeit zur Vorspannung die Kugelrollspindel als Kugelgewindeantrieb
durchgesetzt. Die Positionserfassung erfolgt mittels Linearmaßstab direkt am Schlit-
ten während die Motorwinkellage anhand von inkrementellen Drehgebern an der
Spindel bestimmt wird. Die Drehzahl des Motors wird i.a. durch zeitdiskrete Diffe-
rentiation aus der Winkellage berechnet. Diese Anordnung bestimmt bis heute die
Technik der Vorschubantriebe. Bei allen Vorzügen hinsichtlich ihrer Adaptionsfähig-
keit an spezifizierte Längen, Geschwindigkeiten und Prozesskräfte ist ihre Dynamik
jedoch durch entscheidende systembedingte Einschränkungen gekennzeichnet.
Diese werden im Wesentlichen bestimmt durch die i.a. tief abgestimmte
mechanische 1. Eigenfrequenz des Systems, gebildet aus Getriebe und Spindel/Mut-
ter als Federelement und den Massen von Schlitten und Last. Die erste mechanische
 
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