Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004
— 2004
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0148
DOI Kapitel:
I. Das Geschäftsjahr 2004
DOI Kapitel:Nachrufe
DOI Artikel:Zur Hausen, Harald: Otto Westphal (1.2.1913-14.11.2004)
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- Schmutztitel
- Titelblatt
- 5-9 Inhaltsübersicht
- 10 Vorstand und Verwaltung der Akademie
- 11 Personalrat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 11 Verein zur Förderung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften e.V.
- 11 Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
- 11 Vertreter der Akademie in wissenschaftlichen Institutionen
- 12-27 Verzeichnis der Mitglieder
-
29-168
I. Das Geschäftsjahr 2004
- 29-62 Jahresfeier am 15. Mai 2004
-
63-101
Wissenschaftliche Sitzungen
- 63 Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 30. Januar 2004
-
63-66
Gesamtsitzung am 31. Januar 2004
-
66-72
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 14. Februar 2004
-
72-76
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 24. April 2004
-
77-79
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 7. Mai 2004
-
79-83
Gesamtsitzung am 8. Mai 2004
-
83-85
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 26. Juni 2004
-
85-88
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 9. Juli 2004
-
88-93
Gesamtsitzung am 10. Juli 2004
-
94-96
Sitzung der Math.-nat. Klasse am 30. Oktober 2004
-
96-99
Sitzung der Phil.-hist. Klasse am 27. November 2004
-
99-101
Gesamtsitzung am 11. Dezember 2004
-
102-114
Öffentliche Veranstaltungen
- 102 Akademieabend der Landtags und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
-
109-110
Mitarbeitervortragsreihe "Wir forschen für Sie"
-
110-112
Vorlesungsreihe "Kennt die Wissenschaft die Zukunft?"
- 112 Symposium "Science and Music - The Impact of Music" 13.-15. Mai 2004
- 112-113 Symposium "Physik und Biophysik zur Goethezeit" 3. Juli 2004
- 113-114 Symposium "Chinesische Steinschriften für die Ewigkeit" 12.-14. Juli 2004
- 114 Workshop "Continental Rifting, Human Dispersion and Natural Hazards" 14.-17. Juli 2004
- 114 Tag des offenen Denkmals
-
115-150
Antrittsreden
-
151-168
Nachrufe
-
169-241
II. Die Forschungsvorhaben
-
169-173
Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
-
174-241
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
174-240
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 174-175 1. Goethe-Wörterbuch (Tübingen)
- 175-181 2. Archäometrie
- 181-190 3. Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten
- 190-196 4. Weltkarte der tektonischen Spannungen (Karlsruhe)
- 196-199 5. Mathematische Logik (Kaiserslautern)
- 199-200 6. Mathematische Kommission. Zentralblatt MATH
- 201 7. Deutsche Inschriften
- 202-203 8. Deutsches Rechtswörterbuch
- 203-204 9. Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch/DEAF
- 204-206 10. Altokzitanisches und Altgaskognisches Wörterbuch/DAO/DAG
- 206-207 11. Spanisches Wörterbuch des Mittelalters/DEM
- 207-213 12. Cusanus-Edition (Köln/Trier)
- 213-214 13. Melanchthon-Forschungsstelle
- 215-218 14. Martin Bucers Deutsche Schriften
- 218-219 15. Reuchlin-Briefwechsel (Pforzheim)
- 220 16. Luther-Register
- 221-222 17. Evangelische Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts
- 222-223 18. Europa Humanistica
- 224-227 19. Epigraphische Datenbank
- 227-229 20. Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur
- 229-230 21. Année Philologique
- 230-231 22. Internationale Kommission für die Erforschung der Vorgeschichte des Balkans
- 231-232 23. Lexikon der antiken Kulte und Riten (Heidelberg/Würzburg)
- 233-237 24. Felsbilder und Inschriften am Karakorum-Highway
- 237-240 25. Geschichte der Mannheimer Hofkapelle im 18. Jahrhundert
- 240-241 Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
-
174-240
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
-
174-241
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
-
169-173
Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
- 242-286 III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
- 287-308 IV. Gesamthaushalt 2004 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Maßstab/Farbkeil
160
NACHRUFE
OTTO WESTPHAL
(1.2.1913-14.11.2004)
Am 14. November des Jahres 2004 starb Otto Westphal in seiner Wahlheimat Mon-
treux, Schweiz. Der gebürtige Berliner und Schüler des Nobelpreisträgers Richard
Kuhn konnte auf ungewöhnliche Erfolge im Verlauf seiner wissenschaftlichen Lauf-
bahn zurückblicken. Ihm gelang gemeinsam mit seinen Mitarbeitern der Nachweis,
dass die Zellwand von Bakterien fleberauslösende Stoffe beinhaltet, die er chemisch
als kettenförmige zucker- und fetthaltige Moleküle charakterisierte. Diese Endo-
toxine regen gleichzeitig die körpereigene Abwehr gegen die entsprechenden Erre-
ger nachhaltig an.
Otto Westphal wurde am 1. Februar 1913 in Berlin geboren. Bereits im
Elternhaus erhielt er vielfältige wissenschaftliche Anregungen. Sein Vater Dr.
Wilhelm Westphal war Professor für Physik in Berlin, pflegte wissenschaftliche
Kontakte und war ebenso wie seine Mutter Olga, geb. Meyer-Delius, für das
Kulturleben, insbesondere für die Musik besonders aufgeschlossen. Mit 12 Jahren
kam Otto Westphal in das Internat Salem am Bodensee, wo er 1931 das Abitur
ablegte. In Freiburg, Berlin und Heidelberg studierte er anschließend Chemie. Am
Chemischen Institut von Karl Freudenberg in Heidelberg promovierte er „Über
die Chemie der menschlichen Blutgruppe A“. Diese Arbeit war für ihn wegwei-
send, er kam mit einem Schüler Paul Ehrlichs, Professor Hans Sachs, in Kontakt,
der ihn frühzeitig zu serologischen und immunologischen Arbeiten anregte. Unter
dem Einfluss der Heidelberger Schule wurde Westphal zu einem ersten Vertreter
der Immunchemie in Deutschland. Von 1938 bis 1941 arbeitete er bei Richard
Kuhn am damaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung in
Heidelberg. Hier war er an der ersten Synthese des Vitamin B6 beteiligt. Er habi-
litierte sich 1941 in Heidelberg und wurde 1942 unter der Leitung von Adolf
NACHRUFE
OTTO WESTPHAL
(1.2.1913-14.11.2004)
Am 14. November des Jahres 2004 starb Otto Westphal in seiner Wahlheimat Mon-
treux, Schweiz. Der gebürtige Berliner und Schüler des Nobelpreisträgers Richard
Kuhn konnte auf ungewöhnliche Erfolge im Verlauf seiner wissenschaftlichen Lauf-
bahn zurückblicken. Ihm gelang gemeinsam mit seinen Mitarbeitern der Nachweis,
dass die Zellwand von Bakterien fleberauslösende Stoffe beinhaltet, die er chemisch
als kettenförmige zucker- und fetthaltige Moleküle charakterisierte. Diese Endo-
toxine regen gleichzeitig die körpereigene Abwehr gegen die entsprechenden Erre-
ger nachhaltig an.
Otto Westphal wurde am 1. Februar 1913 in Berlin geboren. Bereits im
Elternhaus erhielt er vielfältige wissenschaftliche Anregungen. Sein Vater Dr.
Wilhelm Westphal war Professor für Physik in Berlin, pflegte wissenschaftliche
Kontakte und war ebenso wie seine Mutter Olga, geb. Meyer-Delius, für das
Kulturleben, insbesondere für die Musik besonders aufgeschlossen. Mit 12 Jahren
kam Otto Westphal in das Internat Salem am Bodensee, wo er 1931 das Abitur
ablegte. In Freiburg, Berlin und Heidelberg studierte er anschließend Chemie. Am
Chemischen Institut von Karl Freudenberg in Heidelberg promovierte er „Über
die Chemie der menschlichen Blutgruppe A“. Diese Arbeit war für ihn wegwei-
send, er kam mit einem Schüler Paul Ehrlichs, Professor Hans Sachs, in Kontakt,
der ihn frühzeitig zu serologischen und immunologischen Arbeiten anregte. Unter
dem Einfluss der Heidelberger Schule wurde Westphal zu einem ersten Vertreter
der Immunchemie in Deutschland. Von 1938 bis 1941 arbeitete er bei Richard
Kuhn am damaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung in
Heidelberg. Hier war er an der ersten Synthese des Vitamin B6 beteiligt. Er habi-
litierte sich 1941 in Heidelberg und wurde 1942 unter der Leitung von Adolf