208 | TÄTIGKEITSBERICHTE

Santinello war seit 1970 Professor für Geschichte der Philosophie an der Uni-
versität Padua, em bedeutender Cusanus-Forscher. Neben zahlreichen Aufsätzen und
einer Edition des cusanischen Sermo Tota pulchra es hat er 1971 eine Introduzione a
Nicolo Cusano publiziert (2001 in vierter Auflage), 1965 und 1980 zwei Bände Scrit-
tifilosofici des Cusanus mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen, 1988 einen
eigenen Band mit der Docta ignorantia und De coniecturis, für unsere Editio minor eine
Einleitung zu der Schrift Idiota de mente 1995. Seme philosophiehistorischen For-
schungen beschränken sich indes nicht auf Cusanus und dessen Renaissance-Kon-
text, sondern betreffen ein weites Feld mit den verschiedensten Fragestellungen, u.
a. zur Geschichte der Ästhetik, des Platonismus und zur theoretischen Begründung
der Philosophie-Geschichtsschreibung im allgemeinen.
Santinello war langjähriges Mitglied unserer Kommission, in früheren Jahren
vor seiner Krankheit auch präsent in ihr.
Wir werden ihn in gutem Gedenken bewahren.
Forschungsstelle Köln
Forschungsstellenleiter: Dr. Hans Gerhard Senger.
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dr. Silvia Donati, Stefan Nöttelmann M.A., Dr. Heide
Riemann. Als freie Mitarbeiter sind weiterhin für die Akademie tätig Dr. Marc-
Aeilko Ans, Bonn und Dr. H. G. Senger.
Nicolai de Cusa opera omnia
Die Arbeit aller Mitarbeiter konzentrierte sich im Berichtsjahr darauf, die noch aus-
stehenden Teile der Editionsvorhaben termingerecht, d.h. zum Jahresende 2004
oder, wo das aus gegebenem Grund noch nicht möglich war, doch wenigstens bis
zum Symposium zum Abschluß der Heidelberger Akademie-Ausgabe im Februar
2005 zu Ende zu bringen. Dieses Ziel konnte erreicht werden, so daß die noch in
der Herstellung stehenden Faszikel dann in Fahnenkorrektur, Umbruchsatz oder als
druckfertige Manuskriptteile präsentiert werden können. Über den Fortgang der
Arbeit an den noch ausstehenden Faszikeln ist Folgendes zu berichten.
Vol. X, Opuscula II, Fase. 2c De deo umtrino (Dr. Marc-Aeilko Aris). Die
Arbeit an diesem Faszikel wurde beendet; das Manuskript liegt bis auf den Similien-
apparat (App. III), der nachgereicht wird, vor.
Vol. XV, Ecclesiastica, Fase. 2 Bohemica (S. Nöttelmann und H. G. Senger).
Der Faszikel umfaßt vier Textstücke aus den Jahren 1434 bis 1459 (s. Vorjahresbe-
richt):
1. De usu communionis (1434). Text und Variantenapparat des Teils II wurden
fertiggestellt und nach Durchsicht (Prof. Bormann) samt den entsprechenden
Manuskripten des Teils I zum Satz gegeben. Sie liegen jetzt in korrigiertem Fah-
nensatz vor. Auch der Quellen- und Parallelenapparat, dieser vor allem mit Quer-
verweisen auf die weiteren Böhmenschriften, wurden beendet, die Indices soweit
möglich vorbereitet.