Achim Aurnhammer
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SKnrfgr. .'Sabifrften roirfl. ©eljtimctt ©ccrdni-
unb $rofeflbt bc9 9Jc$t$ unb
ber ©crebfamtcit.
S o r I ö r u f> ,
i 7 8 8.
Abb. 2: Emst Ludwig Posselt: Dem Vaterlandstod
der Vierhundert Bürger von Pforzheim
(Karlsruhe 1788). Titelblatt.
spforj^eimer SJfiWü
ober
©ie M aßimpfeit
ein vaterldnbifc^eö T aerfpiel
in
fünf 2tuf3ü( n
ne&ft
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eine fnvjt ®e[W)te «o» unJl M
Veranlagung ju biefem Utitern^tnen enthalten»*
hueftf MTnifIota Jpof * ^u^bruettr^
* 7 8 8j
Abb. 3: Ernst Ludwig Deimling: Die vierhundert
Pforzheimer Bürger, oder Die Schlacht bey
Wimpfen. Ein vaterländisches Trauerspiel in
fünf Aufzügen (Karlsruhe 1788). Titelblatt
Tod“ - und zum anderen für die Nachwelt einen „Welterlöser-Tod“ starben. Den
Terminus „Welterlöser-Tod“ verdankt Büchner Gottfried August Bürgers Gedicht
Die Tode (1793), dessen erste Strophe er als Motto seiner Rede vorgeschaltet hat -
die Leitbegriffc der Französischen Revolution sind nicht zu überhören.
Büchner heroisiert den Opfertod der Pforzheimer Bürger auch sprachlich-
stilistisch mittels Wiederholungsfiguren, Wort- und Satzantithesen, welche die
Rede stark pathetisieren. Zudem verleiht er seiner heroischen Rede größere
Direktheit, indem er an einigen Stellen die Erzähldistanz verringert, den Wahr-
nehmungs- und Bewusstseinshorizont der Figuren teilt, aus dem distanzieren-
den Imperfekt ins Präsens wechselt und als Erzähler am Geschehen partizipiert.
Durch rhetorische Nachbildung der Heldentat will Büchner sein Publikum zur
Anteilnahme am Heroischen bewegen. Daher schärft er die Schlachtbeschrei-
Abb. 4: Eigentliche Vorbildung des berümpten Treffens so zwischen dem Margrafen von
Dürlach, und Gen: Tilly bey Wimpfen vorgangen (1622). Kupferstich von Matthäus Merian.
In: Theatrum Europaeum [...]. Bd. 1. 3. Auf. Frankfurt am Main 1662, S. 692-693. ►
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Abb. 2: Emst Ludwig Posselt: Dem Vaterlandstod
der Vierhundert Bürger von Pforzheim
(Karlsruhe 1788). Titelblatt.
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Abb. 3: Ernst Ludwig Deimling: Die vierhundert
Pforzheimer Bürger, oder Die Schlacht bey
Wimpfen. Ein vaterländisches Trauerspiel in
fünf Aufzügen (Karlsruhe 1788). Titelblatt
Tod“ - und zum anderen für die Nachwelt einen „Welterlöser-Tod“ starben. Den
Terminus „Welterlöser-Tod“ verdankt Büchner Gottfried August Bürgers Gedicht
Die Tode (1793), dessen erste Strophe er als Motto seiner Rede vorgeschaltet hat -
die Leitbegriffc der Französischen Revolution sind nicht zu überhören.
Büchner heroisiert den Opfertod der Pforzheimer Bürger auch sprachlich-
stilistisch mittels Wiederholungsfiguren, Wort- und Satzantithesen, welche die
Rede stark pathetisieren. Zudem verleiht er seiner heroischen Rede größere
Direktheit, indem er an einigen Stellen die Erzähldistanz verringert, den Wahr-
nehmungs- und Bewusstseinshorizont der Figuren teilt, aus dem distanzieren-
den Imperfekt ins Präsens wechselt und als Erzähler am Geschehen partizipiert.
Durch rhetorische Nachbildung der Heldentat will Büchner sein Publikum zur
Anteilnahme am Heroischen bewegen. Daher schärft er die Schlachtbeschrei-
Abb. 4: Eigentliche Vorbildung des berümpten Treffens so zwischen dem Margrafen von
Dürlach, und Gen: Tilly bey Wimpfen vorgangen (1622). Kupferstich von Matthäus Merian.
In: Theatrum Europaeum [...]. Bd. 1. 3. Auf. Frankfurt am Main 1662, S. 692-693. ►
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