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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

DOI Kapitel:
A. Das akademische Jahr 2015
DOI Kapitel:
II. Wissenschaftliche Vorträge
DOI Artikel:
Kind, Matthias: Große, kleine und sehr kleine Partikel – Über ihre Erzeugung und Anwendung
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0088
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II. Wissenschaftliche Vorträge

aus der klaren Lösung führt zu notorisch hohen Keimbildungsraten und wird
deshalb für die Erzeugung von sehr kleinen Partikelgrößen im Nanometer-
Bereich angestrebt. Werden die Keime durch Abriebvorgänge bestehender Partikel
erzeugt, so spricht man von sekundärer Keimbildung. Diese lässt sich lässt sich
durch entsprechende apparative und prozesstechnische Maßnahmen gut steuern
und wird für die Erzeugung kleiner Partikel im gm-Bereich angestrebt. Um
große Partikel im Millimeterbcreich zu erhalten, muss die Keimbildung gänzlich
unterdrückt werden und es müssen stattdessen Impfpartikel in vorgegebener
Größe und Menge eingesetzt werden.

Große Partikel
Die Erzeugung großer Partikel durch Sprühwirbelschicht-Granulation erfordert
das gezielte Wachstum eingesetzter Impfpartikel. Das Partikelwachstum kommt
in diesem Prozess durch die Abscheidung und das anschließende Erstarren von
versprühten Tröpfchen auf den in einer Wirbelschicht fluidisierten Granulatp-
artikeln zustande, siehe Abb. 2, links. Die Granulatpartikel werden in den Trop-
fenstrahl der Sprühdüse eingesaugt und durch den Impulsaustausch mit dem
Sprühstrahl beschleunigt. Nur während dieser Beschleunigungsphase kann es
zur Tropfenabscheidung auf den Granulatpartikeln kommen. Bewegen sich
Tropfen und Granulatpartikel mit der gleichen Geschwindigkeit, so kommt die
Tropfenabscheidung zum Erliegen. Mit Hilfe von numerischer Strömungssimu-
lation wird die Bewegung der Tropfen- und der Granulatphase örtlich aufgelöst
ermittelt und daraus ein lokaler Tropfenabscheidegrad berechnet, siehe Abb. 2,
rechts.
Es zeigt sich, dass kleinere Granulatpartikel schneller auf Tropfengeschwin-
digkeit beschleunigt werden als große und deshalb eine geringere Tropfenabschei-




Abb. 2: Vorgänge in einer Sprühwirbelschicht und deren Beschreibung durch numerische Strömungssimulation.
Der Farbcode repräsentiert die Geschwindigkeit der Luft in der Nähe der Düse.

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