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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Alte Welt heute – Perspektiven und Gefährdungen: Akademientag am 11. Mai 2015 in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0094
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III. Veranstaltungen

nur bruchstückhaft erhaltenen Quellen - Inschriften, Papyri, Tontafeln, Scher-
ben - neues Wissen über die alte Welt gewonnen werden kann.
- In einer Projektstraße konnten die Besucher weitere Einblicke in die For-
schungsarbeit der Akademien erhalten und sich im direkten Gespräch mit
den Wissenschaftlern austauschen. Sie konnten sich u. a. auf einen virtuellen
Tempelrundgang begeben, anhand eines Lehrskeletts mehr über das anato-
mische Wissen der alten Ägypter erfahren, eine antike Inschrift kopieren oder
sich auf eine klangliche Sprachreise zu den alten Sprachen begeben. Seitens
der Heidelberger Akademie präsentierten sich hier die Projekte „Der Tempel
als Kanon der religiösen Literatur“, „Edition literarischer Keilschrifttexte aus
Assur“ und die „Epigraphische Datenbank römischer Inschriften“.


PD Dr. Hans-Peter Schaudig von der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ (Fo-
to: David Ausserhofer)

Die Abendveranstaltung „Babylon - Sehnsuchtsort für Multiethnizität?“ be-
leuchtete die Stadt Babylon als „Sehnsuchtsort“ für das Zusammenleben ver-
schiedener Kulturen. Im Großreich Babylon erblühten Literatur, Sprachen und
Wissenschaften, und eine der ersten Gesetzessammlungen ist von dort überlie-
fert. Konträr zu dieser geschichtlichen Überlieferung steht der biblische My-
thos des „Sündenbabel“ - Sprachverwirrung und Entfremdung der Kulturen als
göttliche Bestrafung. Ausgehend von der Oper „Babylon“ des Komponisten Jörg
Widmann wurde der Ursprung und die unterschiedliche Rezeption des Mythos
im Laufe der Geschichte sowie die Relevanz des Themas für die Gegenwart an-
gesichts aktueller ethnischer Konflikte diskutiert.

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