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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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A. Das akademische Jahr 2015
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III. Veranstaltungen
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Plahuta, Simone: Netzwerktreffen der PostdoktorandInnen des Eliteprogramms der Baden-Württemberg Stiftung: 13. und 14. November 2015
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0132
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III. Veranstaltungen

ten diese an die Akademievorlesung angeknüpften Netzwerktreffen immer Anlass
und Möglichkeit, an Hand herausragender Wissenschaftler den Blick zu weiten,
in mehr oder weniger fremde Wissenswelten einzutauchen und das eigene Spe-
zialgebiet für eine gewisse Zeit zu verlassen. Dieser Perspektivwechsel und die
Interdisziplinarität der Treffen führen häufig zu neuen Ideen.
Nach einem einführenden Vortrag in die Welt der Quantenphysik und Pho-
tonen stand Professor Anton Zeilinger, Universität Wien, den jungen Wissen-
schaftlern zu einer ausführlichen Diskussion zur Verfügung. Das Gespräch wurde
geleitet von Prof. Fedor Jelezko, Universität Ulm und Teilnehmer des Elite-Post-
docprogramms im ersten Jahrgang. Er ist der erste Postdoc des Eliteprogramms,
der zum Mitglied in die Akademie der Wissenschaften berufen wurde. Prof. Zei-
linger ging in seinem Beitrag nicht nur auf Fragen zu seinem Forschungsgebiet ein,
sondern berichtete auch über seine langjährigen hochschulpolitischen Aktivitäten.
Er hob u. a. in seinem Einflussbereich die starke Hierarchisierung der Fakultäten
durch das Lehrstuhlprinzip auf und erreichte dadurch eine bessere Stellung des
wissenschaftlichen Nachwuchses. Damit bereitete er das Feld für die Referate im
Nachmittagsprogramm vor, die ebenfalls die derzeitige Situation junger Wissen-
schaftler zum Gegenstand hatten. Insbesondere wurden dabei die Möglichkeiten
wissenschaftlicher Karrierewege junger Nachwuchswissenschaftler in Deutsch-
land aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Nach Impulsvorträgen von Prof
Dr. Bernd Fitzenberger über die empirischen Ergebnisse seiner Forschung zu den
Karrierewegen von Postdocs in Deutschland und von Dr. Sven Hendricks vom
Deutschen Hochschulverband zum rechtlichen und institutionellen Rahmen gab
es unter Leitung von Dr. Gabriele Grabysch, Alumni des Postdocprogramms und
Wrangell-Habilitantin, viel Raum für eine intensive Diskussion mit und unter den
Nachwuchswissenschaftlern.
Ziel und Zweck der Vernetzungstreffen ist es zum einen, interessante wis-
senschaftliche Themen und Weiterbildungsinhalte zu vermitteln. Zum anderen,
und mindestens ebenso wichtig ist aus unserer Sicht jedoch die Möglichkeit der
persönlichen Begegnung. Einerseits zwischen Geldgeber und Geförderten, um zu
erfahren, wo vor Ort der Schuh drückt und wie wir das Programm noch besser
an die Bedürfnisse der Postdocs anpassen können und andererseits zwischen den
Nachwuchswissenschaftlern untereinander. Im Spannungsfeld zwischen eigener
Forschung, Publikationsdruck, Lehrveranstaltungen und Aufgaben der akademi-
schen Selbstverwaltung bleibt häufig sehr wenig Zeit einen Blick über den eigenen
Tellerrand zu werfen und mit jungen Wissenschaftlern anderer Institutionen und
Disziplinen zu sprechen. Auch wenn möglicherweise der Wert solcher Kontakte
nicht immer unmittelbar sichtbar wird und der Aufwand zunächst als zusätzliche
Belastung empfunden wird, ist dieser Austausch unserer Meinung nach von gro-
ßer Bedeutung. Unabhängig von der Fachdisziplin befinden sich die jungen Wis-
senschaftler - trotz aller Nachwuchsförderprogramme - in ähnlichen, häufig sehr

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