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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2015 — 2016

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B. Die Forschungsvorhaben
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II. Tätigkeitsberichte (chronologisch)
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16. Der Tempel als Kanon der religiösen Literatur Ägyptens (Tübingen)
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https://doi.org/10.11588/diglit.55653#0220
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B. Die Forschungsvorhaben

er in den Tempeln von Philae eine epigraphische Kampagne zur Dokumentation
von Inschriften durch. Das erste Halbjahr 2015 war zudem bestimmt von der
Organisation der Projekttagung „Der Tempel als ritueller Raum“ (gemeinsam
mit Stefan Baumann, s. o.). Während dieser Tagung stellte er erste Ergebnisse aus
der Bearbeitung seines neuen Rahmenthemas vor, in dem er systematisch die
apotropäischen Elemente an Toren und Türen der griechisch-römischen Tempel
untersucht.
Die Tätigkeiten von Marcel Kühnemund bezogen sich zum einen auf die Da-
tenbank sowie eine Fotodatenbank zur Erschließung der projekteigenen Fotogra-
phien von Tempeltexten („Publikationsschlüssel“). Daneben hat er mit er mit der
Arbeit an seiner Dissertation „Rituelle Reinheit in den Tempeln der griechisch-
römischen Zeit“ begonnen, die inhaltlich große Überschneidungen mit dem zwei-
ten Rahmenthema „Der Tempel als ritueller Raum“ aufweist.
Florian Alexander Löffler hat sich 2015 vor allem mit seinem Dissertations-
thema „Die Bandeau-Inschriften der Tempel von Edfu und Dendara“ beschäftigt,
das ein Teilprojekt des zweiten Rahmenthemas „Der Tempel als ritueller Raum“
ist. Dass die Angaben in diesen Inschriften sehr oft die (mythologische) Raum-
funktion erschließen, hat er exemplarisch anhand der Kapelle „Thron der Göt-
ter“ im Naos des Tempels von Edfu demonstriert. Hierfür hat er die gesamten
Inschriften und Texte des Raumes analysiert und in Bezug auf die Angaben der
Bandeau-Inschriften gesetzt. Erste Ergebnisse konnte er auf den Tagungen in Hei-
delberg und Florenz vorstellen (s. o.).
Florian Löffler hat darüber hinaus intensiv an der Optimierung der Daten-
bank mitgewirkt und gemeinsam mit dem Projektleiter zahlreiche Aufnahmen
von Inschriften in den Tempeln Oberägyptens angefertigt (s. o.).
Seit Juli 2015 arbeitet Daniela Mendel-Leitz im Akademieprojekt. Sie ist für
ein eigenes Projekt verantwortlich, in dessen Zentrum die Untersuchung der De-
ckendekoration der Tempel der griechisch-römischen Zeit steht. Das Thema des
Projektes lautet nach Sichtung der Quellen, die Otto Neugebauer und Richard
A. Parker in ihrem grundlegenden Werk zur altägyptischen Astronomie (Egyp-
tian Astronomical Texts, 3 Bde., London 1960-1969) zusammengestellt haben,
und weiterer ergänzender Literatur „Die Geographie des Himmels. Eine Untersu-
chung zu den Deckendekorationen der Tempel der griechisch-römischen Zeit und
zeitgleichen Darstellungen auf Särgen und in Gräbern“. Im Zentrum der Untersu-
chung sollen die Gestaltung der Deckendekoration in Tempeln und vergleichbare
Darstellungen in Gräbern und auf Sargdeckeln stehen, in der jahrtausendealte Be-
obachtungen des Himmels und verschiedener Naturphänomene wie Wind- und
Wetterverhältnisse in mythologische Vorstellungen transformiert und in die für
die altägyptische Kultur typische Darstellungsform verbildlicht wurden. Die von
Neugebauer und Parker zusammengestellten Quellen konnten zusätzlich anhand
der umfangreichen Fotosammlung des Projektes überprüft und ergänzt werden.

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