9. Der digital turn in den Altertumswissenschaften (WIN-Programm)
3. Projekte, die keine digitale Komponente beinhalten, von der Perspektive der
digital humanities zu betrachten. Dadurch sollten bestimmte Wege untersucht
werden, wie bestehende nicht-digitale wissenschaftliche Gattungen in den Al-
tertumswissenschaften umgestaltet und verändert werden, so dass sie zur Ent-
stehung der neuen Gattungen der digitalen Zeit beitragen.
Zum Erreichen dieser Ziele wurde das folgende Organisationskonzept entwi-
ckelt und angewendet: Drei allgemeine Bereiche von Interesse wurden definiert:
1) Herstellung und Umgang mit Daten, 2) Herstellung und Umgang mit Metada-
ten, 3) Anwendung von „Linked Open Data“, die als Orientierungspunkte bei der
Suche von geeigneten Projekten und für die Strukturierung der Tagung dienten.
Auf der Basis von bestehenden Kontakten (vor allem mit dem Humboldt Lehr-
stuhl für Digital Humanities in Leipzig) wurden digitale und nicht-digitale Pro-
jekte ausgewählt und in Paaren angeordnet, so dass jedes Vortragspaar aus einem
digitalen und einem nicht-digitalen Projekt bestand. Diese zehn Paare von For-
scherinnen und Forschern diskutierten vorab untereinander ihre Projekte, bevor
die Ergebnisse dieser internen Kommunikation schließlich bei der Arbeitstagung
vorgestellt und im Plenum erörtert wurden.
In der Einleitung zur Tagung wurden zunächst Konzept und Ziele dargestellt
(S. Chronopoulos). Danach präsentierte Michaela Rücker („The Work with Digital
Tools and Resources“) wesentliche Ansatzpunkte für die Reflexion über die Digi-
talisierung von Texten, die Arbeit mit digitalen Texten, den Umgang mit digitalen
Werkzeugen und Methoden wie das „text mining“ und die dadurch entstehen-
den Veränderungen im traditionellen Arbeitsprozess in der Klassischen Philologie
und in der Alten Geschichte. Im dritten einleitenden Beitrag stellte Daniel Kiss
(„Developing Digital Critical Editions: Iwo Reflections on Media Change in the
Humanities) digitale Editionen in den Mittelpunkt; auf der Basis seiner Arbeit an
einer kritischen Edition von Catull (www.catullusonline.org) präsentierte er die
kritischen Veränderungen, die durch die Digitalisierung von Texten und die Her-
stellung von digitalen Editionen entstehen.
Thomas Köntges und Stefan Tilg („Petronius’ Satyrica and Computer-Sup-
ported Methods for Traditional Text-Criticism“) loteten neue Möglichkeiten aus,
den kritischen Apparat und die Tradition eines Textes im Rahmen einer digitalen
Edition darzustellen, und diskutierten die besonderen methodischen Probleme,
die durch die Quantifizierung von Parametern des Apparats entstehen.
Federico Aurora und Artemis Karnava („DÄMOS: An Annotated Database of
Mycenaean Greek (Linear B) Inscriptions at the University of Oslo, Norway“)
diskutierten die Besonderheiten einer Edition von Linear-B-Tafeln in Form einer
Datenbank. Im Vordergrund standen der Vergleich mit den gedruckten Editionen
derselben Texte und die Vorteile der digitalen Edition, die Merkmale einer Text-
edition in der Form einer Datenbank (nicht eines inXML/TEI annotierten Textes)
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3. Projekte, die keine digitale Komponente beinhalten, von der Perspektive der
digital humanities zu betrachten. Dadurch sollten bestimmte Wege untersucht
werden, wie bestehende nicht-digitale wissenschaftliche Gattungen in den Al-
tertumswissenschaften umgestaltet und verändert werden, so dass sie zur Ent-
stehung der neuen Gattungen der digitalen Zeit beitragen.
Zum Erreichen dieser Ziele wurde das folgende Organisationskonzept entwi-
ckelt und angewendet: Drei allgemeine Bereiche von Interesse wurden definiert:
1) Herstellung und Umgang mit Daten, 2) Herstellung und Umgang mit Metada-
ten, 3) Anwendung von „Linked Open Data“, die als Orientierungspunkte bei der
Suche von geeigneten Projekten und für die Strukturierung der Tagung dienten.
Auf der Basis von bestehenden Kontakten (vor allem mit dem Humboldt Lehr-
stuhl für Digital Humanities in Leipzig) wurden digitale und nicht-digitale Pro-
jekte ausgewählt und in Paaren angeordnet, so dass jedes Vortragspaar aus einem
digitalen und einem nicht-digitalen Projekt bestand. Diese zehn Paare von For-
scherinnen und Forschern diskutierten vorab untereinander ihre Projekte, bevor
die Ergebnisse dieser internen Kommunikation schließlich bei der Arbeitstagung
vorgestellt und im Plenum erörtert wurden.
In der Einleitung zur Tagung wurden zunächst Konzept und Ziele dargestellt
(S. Chronopoulos). Danach präsentierte Michaela Rücker („The Work with Digital
Tools and Resources“) wesentliche Ansatzpunkte für die Reflexion über die Digi-
talisierung von Texten, die Arbeit mit digitalen Texten, den Umgang mit digitalen
Werkzeugen und Methoden wie das „text mining“ und die dadurch entstehen-
den Veränderungen im traditionellen Arbeitsprozess in der Klassischen Philologie
und in der Alten Geschichte. Im dritten einleitenden Beitrag stellte Daniel Kiss
(„Developing Digital Critical Editions: Iwo Reflections on Media Change in the
Humanities) digitale Editionen in den Mittelpunkt; auf der Basis seiner Arbeit an
einer kritischen Edition von Catull (www.catullusonline.org) präsentierte er die
kritischen Veränderungen, die durch die Digitalisierung von Texten und die Her-
stellung von digitalen Editionen entstehen.
Thomas Köntges und Stefan Tilg („Petronius’ Satyrica and Computer-Sup-
ported Methods for Traditional Text-Criticism“) loteten neue Möglichkeiten aus,
den kritischen Apparat und die Tradition eines Textes im Rahmen einer digitalen
Edition darzustellen, und diskutierten die besonderen methodischen Probleme,
die durch die Quantifizierung von Parametern des Apparats entstehen.
Federico Aurora und Artemis Karnava („DÄMOS: An Annotated Database of
Mycenaean Greek (Linear B) Inscriptions at the University of Oslo, Norway“)
diskutierten die Besonderheiten einer Edition von Linear-B-Tafeln in Form einer
Datenbank. Im Vordergrund standen der Vergleich mit den gedruckten Editionen
derselben Texte und die Vorteile der digitalen Edition, die Merkmale einer Text-
edition in der Form einer Datenbank (nicht eines inXML/TEI annotierten Textes)
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