Nachruf auf Peter Hofmann
gegründete Forschungslabor „Catalysis Research Laboratory (CaRLa)“, das Peter
Hofmann bis kurz vor seinem Tode leitete. Bei CaRLa und am Organisch-Che-
mischen Institut der Universität Heidelberg synthetisierten Peter Hofmann und
seine Mitarbeiter neue hochreaktive Ruthenium-Katalysatoren für die Olefmme-
tathese, sowie Platin-Komplexe zur Aktivierung von Kohlenstoff-Wasserstoff-,
Kohlenstoff-Fluor- und Kohlenstoff-Silizium-Bindungen. Viel Zeit investierte
das Hofmannsche Team, um den Mechanismus der technisch wichtigen Reaktion
eines Olefins mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff zu einem Aldehyd, mit einer
um ein Kohlenstoffatom verlängerten Kette (Hydroformylierung), zu ergründen.
Durch die Kombination von Untersuchungen der Reaktanden in der Gasphase,
neuer Ruthenium Katalysatoren und aufwändigen quantenchemischen Rechnun-
gen konnte der Ablauf der Reaktion verstanden werden.
Die erfolgreiche Kooperation zwischen BASF und Peter Hofmann führte
schon 2001 zur Einrichtung des „Heidelberg Forum of Molecular Catalysis
(HFMC)“, eine international renommierte Vortragsveranstaltung, die im Zwei-
jahresrhythmus ausgezeichnete Forscher zu Vorträgen einlädt, darunter waren bis
heute schon sechs Nobelpreisträger für Chemie. Zusätzlich werden jüngere Wis-
senschaftler ausgezeichnet, die auf dem Gebiet der Homogenen Katalyse Hervor-
ragendes geleistet haben.
Peter Hofmann war von 2002 bis 2004 Dekan der Fakultät für Chemie und
Geowissenschaften. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, hervorzuheben sind
die 2008 verliehene Emil-Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker,
die Mitgliedschaften in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (2005)
und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (2011).
Peter Hofmann, den ich seit über 40 Jahren kannte und schätzen gelernt habe,
war als hervorragender Wissenschaftler und Lehrer ein Vorbild für Kollegen und
Studenten. Die Fragen, die er stellte, zeigten ein hohes Maß an Kreativität und
tiefcremVerständnis, die zu originellen und aktuellen Forschungsthemen führten.
Als Kollege war er verlässlich, gradlinig und aufrecht. Nicht Wissenschaftsbetricb
sondern nur die Wissenschaft war seine Sache, Mittelmaß und Wichtigtuerei ver-
abscheute er. Als einen hilfreichen, toleranten und liebenswerten Kollegen werden
wir Peter Hofmann auch in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in
Erinnerung behalten.
Rolf Gleiter
353
gegründete Forschungslabor „Catalysis Research Laboratory (CaRLa)“, das Peter
Hofmann bis kurz vor seinem Tode leitete. Bei CaRLa und am Organisch-Che-
mischen Institut der Universität Heidelberg synthetisierten Peter Hofmann und
seine Mitarbeiter neue hochreaktive Ruthenium-Katalysatoren für die Olefmme-
tathese, sowie Platin-Komplexe zur Aktivierung von Kohlenstoff-Wasserstoff-,
Kohlenstoff-Fluor- und Kohlenstoff-Silizium-Bindungen. Viel Zeit investierte
das Hofmannsche Team, um den Mechanismus der technisch wichtigen Reaktion
eines Olefins mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff zu einem Aldehyd, mit einer
um ein Kohlenstoffatom verlängerten Kette (Hydroformylierung), zu ergründen.
Durch die Kombination von Untersuchungen der Reaktanden in der Gasphase,
neuer Ruthenium Katalysatoren und aufwändigen quantenchemischen Rechnun-
gen konnte der Ablauf der Reaktion verstanden werden.
Die erfolgreiche Kooperation zwischen BASF und Peter Hofmann führte
schon 2001 zur Einrichtung des „Heidelberg Forum of Molecular Catalysis
(HFMC)“, eine international renommierte Vortragsveranstaltung, die im Zwei-
jahresrhythmus ausgezeichnete Forscher zu Vorträgen einlädt, darunter waren bis
heute schon sechs Nobelpreisträger für Chemie. Zusätzlich werden jüngere Wis-
senschaftler ausgezeichnet, die auf dem Gebiet der Homogenen Katalyse Hervor-
ragendes geleistet haben.
Peter Hofmann war von 2002 bis 2004 Dekan der Fakultät für Chemie und
Geowissenschaften. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, hervorzuheben sind
die 2008 verliehene Emil-Fischer Medaille der Gesellschaft Deutscher Chemiker,
die Mitgliedschaften in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (2005)
und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (2011).
Peter Hofmann, den ich seit über 40 Jahren kannte und schätzen gelernt habe,
war als hervorragender Wissenschaftler und Lehrer ein Vorbild für Kollegen und
Studenten. Die Fragen, die er stellte, zeigten ein hohes Maß an Kreativität und
tiefcremVerständnis, die zu originellen und aktuellen Forschungsthemen führten.
Als Kollege war er verlässlich, gradlinig und aufrecht. Nicht Wissenschaftsbetricb
sondern nur die Wissenschaft war seine Sache, Mittelmaß und Wichtigtuerei ver-
abscheute er. Als einen hilfreichen, toleranten und liebenswerten Kollegen werden
wir Peter Hofmann auch in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in
Erinnerung behalten.
Rolf Gleiter
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