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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0052
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HANDEL MIT CUNRAT TREGER

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streit antretten, hat uns gefallen, so grossen freünden zu willen werden,
bereit mit den widersächern von dißen haubtpuncten der Disputation
offentlich und in sonderheit auch an allen orten, da es allein sicher sey,
ein kampff antrettenj. Sye werden vilicht ursach geben und Gott der
5 gröst und besst gnad, das diße matery (in welcher in dißer rumor bey-
dem theyl entweders zu überwinden oder zufallen gepüren würt) nach
irem werdt gehandelt werde. Und wo nit von mir, dann ich mir bewisszt
meiner kräfft nichts solichs zumissz, doch von gelerteren, welchen so wir
nur ein anleytung geben hetten, würden wirs nit für gering achten,
10 Gehab dich wol und glücklich allerbesster Bischoff. Zu Strasszburg. etc k.

Dißen herrlichen Sendtbrieff l will ich in zehen Artickel teylen und
also nach ordnung daruff antwort geben.

Antwort uff den ersten Artickel des Sendtbrieffsm

Zum ersten schreibt der Treger, wir n, das ist die wir uns achten recher
15 und fürbringer des vertrettenen Evangelii, die er heisszt Assertores, das
ist Anrichter o, anhenger und beschirmer der Lutheranischen faction,
haben nun ettlich jar gerumort der massen, das nyemandt hab wöllen
gepüren on groß gefär seins geruchts mit uns zu kempfen. und das
darumb, das wir mit waffen streiten, die so gar nichtig, lächerlich und
20 spötlich seind, das nyemant, der hyrn oder gemüt hab, mög unsere
hauffen für hörläger der Theologen halten und fürnemlich also frey-
digen Theologen, die das gantz heer irer Sunamitis 14 zum streit erfor-
dern und so grosse ding drawen, sonder mer ettlicher spilleüt, sträffer
und trosser. dann wir alles füllen mit schelten und schmähen, das man
25 seh, | das wir sunst kein krafft haben, dann ein unverschampte zung
in der seyen wir alle gleich bestendig, sunst die aller unbestendigsten
leüt.

Daruff gib ich die antwort: Wir müssen leiden, lieber Treger, wie
du uns nammen gibts, dann sich Christus auch liessz ein Samaritan
30 heissen 15. Der nam Gottes werde nur geheyliget 16, unser soll billich
geschendet sein. Wir betten auch mit David: Herr hilff mir in deinem

j) et publice et privatim etiam ubique locorum modo tutum sit certamen (Or). -
k) Argentoraci (!) V. Nonas Martij. Anno domini. 1524 (Or). - l) Seitenzählung
im Or: S. 43, Z. 30 beginnt A 2 a; S. 44, Z. 24 (nach: worheit) beginnt A 2 b;
S.45, Z. 30 (vor: man) beginnt A 3 a; S. 46, Z. 30 (hinter: kost) beginnt A3 b. - m)
Sedtbrieffs. - n) wie. - o) Dazu Anmerkung am Rand: »Anrichter und nit Antichristen
liß oben im anfang des Tregers Epistel«.

14. Vgl. oben, Anm. 13. 15. Jo 8,48. 16. Mt 6,9.

B 2 b

honnammen
 
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