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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
6. Dr. Buceri Rathschlag
A. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 38, f°Dr-8r. Original, Schreiberhand
mit Ergänzungen von der Hand Bucers. Dr mit späterer Datierung 6. mai 1526.
B. Straßburg, Thomas-Archiv, Varia ecclesiastica Ia, 26, f° 130r-134v.
Abschrift von A. Randnotiz: Ex origine de a° 1526.
C. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 38 (double), f° 1r-6v. Abschrift, die die
Ergänzungen in A (von Bucers Hand) nicht, dafür aber oft sehr interessante
Ergänzungen und Varianten bringt. Randvermerk: 6. May 1526.
Wir haben mit diesem Rathschlag Bucers die wichtigste Darlegung
seiner Ansichten über die Messe vor uns. Er stellt eine Privatarbeit
Bucers dar und beschäftigt sich mit der »ganzen Kirchenübung«, wie
sie schriftgemäß in Straßburg gehalten werden sollte, hauptsächlich
aber mit dem Problem der Messe. Am 6. Mai 1526 1 wurde er von
Bucer dem Magistrate übermittelt 2.
[Dr. Buceri Rhatschlag deß Gottesdiensts halber a.]
Rathschleg b M. butzers vom singen, lesen, vßlegen vnd tisch des herren:
das ist gantzer kirchen ybung 1, wie die dem wort gottes nach zu Straß-
burg möchte angericht vnd gehalten werdenc.
Vom gesang d.
Jn der gemein christi mögen psalmen vnd andere geistliche lieder, auch
in latinischer sprach, zu gesötzen e stunden Christlich gesungen werden.
Do zu werden aber die nachgeschribenen stuck not sin:
Erstlich, das sollich senger christen vnd do zu fry willig syen, ps. 111,
[1] f. Dann aller ander gesang vnd gepett gott ein schmach ist, ps. 50,
[16ff.]; Iesa. 1, [10ff.].
Vnd ob schon nit geschehen mag, das nit allweg vnder den iungern
a) Martini Buceri Rathschlag deß Gottes diensts halber B; Butzer radtslag des gots
dienst halb C. - b) Rathschlag B; Radtschlag C. - c) + etc. C.; C. beschließt die
meisten Absätze mit etc. - d) Am Ersten vom gesange C. - e) gesetzten BC. -
f) ps. 110 (so Vulgatazählung) ABC.
1. Vgl. die Randvermerke in den Handschriften und A. Baum. S. 156, Anm. 4.
2. Van de Poll:Martin Bucer’s Liturgical Ideas, 1954, behandelt dieses Gutachten
S. 20 ff. und ordnet es in den Zusammenhang von Bucers liturgischen Anschauungen
ein. Es dürfte aber eher Anfang 1526, als gegen Ende 1525 (ebd.) geschrieben worden
sein.
1. Das heißt: des ganzen Gottesdienstes.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
6. Dr. Buceri Rathschlag
A. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 38, f°Dr-8r. Original, Schreiberhand
mit Ergänzungen von der Hand Bucers. Dr mit späterer Datierung 6. mai 1526.
B. Straßburg, Thomas-Archiv, Varia ecclesiastica Ia, 26, f° 130r-134v.
Abschrift von A. Randnotiz: Ex origine de a° 1526.
C. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 38 (double), f° 1r-6v. Abschrift, die die
Ergänzungen in A (von Bucers Hand) nicht, dafür aber oft sehr interessante
Ergänzungen und Varianten bringt. Randvermerk: 6. May 1526.
Wir haben mit diesem Rathschlag Bucers die wichtigste Darlegung
seiner Ansichten über die Messe vor uns. Er stellt eine Privatarbeit
Bucers dar und beschäftigt sich mit der »ganzen Kirchenübung«, wie
sie schriftgemäß in Straßburg gehalten werden sollte, hauptsächlich
aber mit dem Problem der Messe. Am 6. Mai 1526 1 wurde er von
Bucer dem Magistrate übermittelt 2.
[Dr. Buceri Rhatschlag deß Gottesdiensts halber a.]
Rathschleg b M. butzers vom singen, lesen, vßlegen vnd tisch des herren:
das ist gantzer kirchen ybung 1, wie die dem wort gottes nach zu Straß-
burg möchte angericht vnd gehalten werdenc.
Vom gesang d.
Jn der gemein christi mögen psalmen vnd andere geistliche lieder, auch
in latinischer sprach, zu gesötzen e stunden Christlich gesungen werden.
Do zu werden aber die nachgeschribenen stuck not sin:
Erstlich, das sollich senger christen vnd do zu fry willig syen, ps. 111,
[1] f. Dann aller ander gesang vnd gepett gott ein schmach ist, ps. 50,
[16ff.]; Iesa. 1, [10ff.].
Vnd ob schon nit geschehen mag, das nit allweg vnder den iungern
a) Martini Buceri Rathschlag deß Gottes diensts halber B; Butzer radtslag des gots
dienst halb C. - b) Rathschlag B; Radtschlag C. - c) + etc. C.; C. beschließt die
meisten Absätze mit etc. - d) Am Ersten vom gesange C. - e) gesetzten BC. -
f) ps. 110 (so Vulgatazählung) ABC.
1. Vgl. die Randvermerke in den Handschriften und A. Baum. S. 156, Anm. 4.
2. Van de Poll:Martin Bucer’s Liturgical Ideas, 1954, behandelt dieses Gutachten
S. 20 ff. und ordnet es in den Zusammenhang von Bucers liturgischen Anschauungen
ein. Es dürfte aber eher Anfang 1526, als gegen Ende 1525 (ebd.) geschrieben worden
sein.
1. Das heißt: des ganzen Gottesdienstes.