Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0310
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vergleichung D. Luthers und seins gegentheyls
vom Abentmal Christi.

A 1 a

Dialogus

Das ist eyn freündtlich gesprech.

5 Gar nahe alles, so D. Luther in seinem letsten buch, Bekentnüß genennt,
fürbracht hat, würdt hierin gehandelt, wie das zu erkantnüß a der warheyt
und Christlichem frid dienet. b |

Paulus, Philipp, ii. [1-4]: Ist yrgen eyn vermanung in Christo, yrgen eyn trost
der liebe, yrgen eyn gemeynschafft des geysts, yrgen hertzlicheyt und barmhertzig-
10 keyt, erfüllet meine freud, das ir auff eyns gesinnetseiet, habent gleiche liebe,
eyns muts und eynes synnes, das ir auff nichts noch zanck und eiteler eer gerichtet
seien, sonder auß demut halte yeder under euch die andern für mehr. Eyn yeder
schawe nit auff das sein, sonder was den andern zuträglich ist.

Dem Christlichen leser gnad und frid vom Herren.

15 Wiewol ergernüß und spaltungen kommen müssen, noch 1 sagt der Herr:
Weh dem, durch den sie kommen 2. Darumb allen Christen gebürt alles,
so inen möglich, zu versuchen, das sie, wo die under den Christen ent-
standen, wider hyngelegt und weggenommen werden. Dem vorbild
Christi sollen wyr ye, so ferr 3 immer sein mag, uns vergleichen, das
20 wir meniglich vor schaden verhüten und zu allem guten fürdern. Der
ursachen und keyner andern, des mir Gott zeugnüß geben würdt, hab
ich disen Dialogum geschriben, ob ich wo nit vielen c, doch etlichen
ursach geben möcht, sich im handel vom Abentmal Christi unergerlich
zu halten, spaltung zu fliehen und zu Christlicher eynigkeyt sich zu
25 begeben. Bitt also alle liebhaber Christi, sie wöllen bedencken, das uns
nichts höhers soll angelegen sein, dann das wir under uns und in im
eyns seien. Darumb d er dann den vatter für die seinen, als er yetzt an
das leiden gehn wolte, so ernstlich als umb das höhist und eynig gut e
gebetten hatt 4. In Dialogus weiß (das ist eyns gesprechs, darin red umb
30 rede geben würdt) hab ich dis mein fürnemen handlen wöllen, damit

a) erkantnüß B. — b) Anno 1528. Am letsten des Augsts. B. - c) vilen B. -
d) Darnmb A. - e) güt A.

1. Dennoch.

2. Vgl. Mt 18,7.

3. Fern.

4. Vgl. Jo 17.

A 1 b

A 2 a
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften