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306 SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
alles desto verstäntlicher und freündtlicher gehandelt würde. Seboldt (also
hab ich den eynen, der in disem Dialo-|go redet, genennt) bringt für
D. Luthers meynung und fürnemeste Argument, und die auffs getrew-
lichst, doch mit Christlicher lindigkeyt. Arbogast, der die ander person
ist, tregt für die gegenmeynung mit iren argumenten, doch nur f den 5
fürnemisten, und das selbig auch mit Christlicher sitsamkeyt und lindig-
keyt 5. Auch beyd handelen sie als mittelleut die gern von Gott und
nit nurg von menschen wolten gelert sein und sich deßhalb an keyne
menschen gantz begeben haben. Du, Christlicher leser, liß, ermisse und
probier alles und bitt Gott, das er dir gebe, das da war und gut ist, 10
alleyn zu behalten, und also das auch du fleiß ankerest 6, ergernüß und
spaltung, wo du kanst, under den kindern Gottes hynzulegen. Dazu
verhelffe dir, mir und allen erwelten unser eyniger Heyland Christus
Jhesus. Amen. Straßburg. xxi. Junii.
M. Butzerh. | 15
Was in disem Dialogo gehandelt würdt:
1 Wie D. Luther und sein gegenteyl von der gegenwertigkeyt Christi
im abentmal eyns sind.
2 Wieweit sich strecke Sacramentlich eynigkeyt, und vom namen
Sacrament. 20
3 Wie zu verstehn i sey, Dis brot ist der leib Christi leiplich, und ob
der leib Christi möge zumal mehr dann an eynem ort sein.
4 Ob Christus leib leiplich im grabsteyn und thüren gewesen sey.
5 Wie Christus allenthalben bey den seinen sey und wie nur im himel.
6 Wie vom Tauff zu reden, und warzu uns die Sacrament geben 25
sind.
7 Ob dise wort: Das ist mein leib nit mögen leiblichj verstanden
werden.
8 Von dem ort: Das brot, so wir brechen, ists nit die gemeynschafft des
leibs Christi ? [1. Cor 10,16] und: wer unwirdig von dem brot isset etc. 30
[I Cor 11,27].
9 Wer auß quod quale mache und accidens für substantia neme.
10 Von dem ort: Das fleysch ist gar nit nützk [Jo 6,6 3].
11 Ob Christus leib, darumb das er gen hymel gefaren, nit möge im
brot leiplich sein. 3
12 Wie Christus zur gerechten des vatters.
f) nur B. — g) nur B. - h) M. Bucer. B. — i) verstehen B. - j) leiplich B. -
k) nütz B.
5. Sanftmütigkeit.
6. Daran wenden.
A 3 a
306 SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
alles desto verstäntlicher und freündtlicher gehandelt würde. Seboldt (also
hab ich den eynen, der in disem Dialo-|go redet, genennt) bringt für
D. Luthers meynung und fürnemeste Argument, und die auffs getrew-
lichst, doch mit Christlicher lindigkeyt. Arbogast, der die ander person
ist, tregt für die gegenmeynung mit iren argumenten, doch nur f den 5
fürnemisten, und das selbig auch mit Christlicher sitsamkeyt und lindig-
keyt 5. Auch beyd handelen sie als mittelleut die gern von Gott und
nit nurg von menschen wolten gelert sein und sich deßhalb an keyne
menschen gantz begeben haben. Du, Christlicher leser, liß, ermisse und
probier alles und bitt Gott, das er dir gebe, das da war und gut ist, 10
alleyn zu behalten, und also das auch du fleiß ankerest 6, ergernüß und
spaltung, wo du kanst, under den kindern Gottes hynzulegen. Dazu
verhelffe dir, mir und allen erwelten unser eyniger Heyland Christus
Jhesus. Amen. Straßburg. xxi. Junii.
M. Butzerh. | 15
Was in disem Dialogo gehandelt würdt:
1 Wie D. Luther und sein gegenteyl von der gegenwertigkeyt Christi
im abentmal eyns sind.
2 Wieweit sich strecke Sacramentlich eynigkeyt, und vom namen
Sacrament. 20
3 Wie zu verstehn i sey, Dis brot ist der leib Christi leiplich, und ob
der leib Christi möge zumal mehr dann an eynem ort sein.
4 Ob Christus leib leiplich im grabsteyn und thüren gewesen sey.
5 Wie Christus allenthalben bey den seinen sey und wie nur im himel.
6 Wie vom Tauff zu reden, und warzu uns die Sacrament geben 25
sind.
7 Ob dise wort: Das ist mein leib nit mögen leiblichj verstanden
werden.
8 Von dem ort: Das brot, so wir brechen, ists nit die gemeynschafft des
leibs Christi ? [1. Cor 10,16] und: wer unwirdig von dem brot isset etc. 30
[I Cor 11,27].
9 Wer auß quod quale mache und accidens für substantia neme.
10 Von dem ort: Das fleysch ist gar nit nützk [Jo 6,6 3].
11 Ob Christus leib, darumb das er gen hymel gefaren, nit möge im
brot leiplich sein. 3
12 Wie Christus zur gerechten des vatters.
f) nur B. — g) nur B. - h) M. Bucer. B. — i) verstehen B. - j) leiplich B. -
k) nütz B.
5. Sanftmütigkeit.
6. Daran wenden.