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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0524
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MESSGUTACHTEN

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10. Bedacht und fürschlag

A. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 80, f° 1r-3r. Original: Hauptteil von
Bucers Hand, mit Ergänzungen von der Hand Capitos und späteren Einfügun-
gen, s. d.

B. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 75,f° 1r-3r. Abschrift mit Erweiterun-
gen gegenüber A. Überschrift von späterer Hand:Quid Erigendum et instituendum
sit pro sacrifunctis vice Missae abrogandae. 3r: De ordinatione loco Misse.
Nova ordinatio pro missa et choro! templo Argentinennsis, s. d.

C. Straßburg, Thomas-Archiv, Nr. 75, f° 1r-4v. Spätere Abschrift (sekun-
där gegenüber B) mit irrtümlicher Randglosse: H. Claus Kniebsen Rhatschlag
Waß an statt der Meß für Gotselige ybung einzufüren? [ca. 1528.] und Schluß-
vermerk: Radtslag so Her Claus Knibis bracht (beide von anderer Hand).

D. Adams Abschrift mit unserem Titel und [1527].

Diese, der zweiten Hälfte des Streites um die Messe angehörige Praedi-
kantenschrift, die Bucer verfaßte, die auch von Capito überarbeitet
wurde, bringt neben ihren Vorschlägen zur Reform des Gottesdienstes
bereits als Resummee der Bekämpfung der Messe die Aussage, daß die
Messe bei Christen überhaupt nicht geduldet werden darf.

Die Schrift dürfte mit Adam ungefähr in das Jahr 1527 anzusetzen
sein. Sollte die Glosse in C etwas Richtiges beinhalten, so hätte Klaus
Kniebis dieses Gutachten Bucers und Capitos zu einem eigenen Rat-
schlag verwendet. Das erscheint nicht sehr wahrscheinlich.

[Bedacht unnd fürschlag, was an statt der mess im münster alhie zu

Strasburg und anderen kirchen möchte furgenommen werden.]

Die weyl die Meß by christen gar nit mag geduldet werden, darumb das 1 r
durch sy das gröst vnd höchst gut werck, das alleyn den vater versunet
5 hat vnd die seligkeyt bringet, nemlich das opfer Christi, avnsers herren a,
am creutz geschehen, grewlich geschmehet wurdt, dann yr zu geben 1 2
wurdt: sy sye eyn newe vffopferung Christi fur die sund der welt, do
mit das recht opfer verneutet b2 wurdt und sy, eyn menschen fund, fur
das werck christi gesetzet, dorauß vnzelige andere grewel vor gott
10 folgen, so wurdt doch für geschickt angesehen bb, so die Meß abthon wurdt,
alß sy soll, das etwas vbung an yr stat yn den kirchen gehalten werde.

a)—a) Randnotiz Bucers. — b) verneuwert B; vervneert C. — bb) so B, C; A
ange schehen.

1. Zugeschrieben.

2. Als nichtig hinstellen, zu nichte machen.
 
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