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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0410
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SCHULGUTACHTEN

405

4. Bedacht des Ehgerichts vnd der Schulen halb
15. August 1525 bis 6. Januar 1526

Original im Straßburger Thomas-Archiv, Nr. 166, V. e.Ia., von der Hand des
Stadt schreibers Peter Butz. Abdruck: P. Albrecht, a.a.O., S. 16-21; Auszüge
bei M. Fournier et Ch.Engel, a.a.O., Nr. 1964, 5-6.

Mit diesem »Bedacht« ist uns ein Ratsprotokoll erhalten geblieben, in
dem die Ratskommission, der die »Erleütherong« zuging, ihre Be-
ratungen über diese Schuleingabe festgehalten hat.

Diese Beratungen haben freilich lange auf sich warten lassen, wie wir
dem Datum der Sitzungen - die erste fand am 15. August 1525 statt -
entnehmen können. Andere, im Original verlorene und nur durch
Wenckersche Abschriften erhaltene Ratsprotokolle beweisen uns, daß die
Straßburger Prediger noch in der Zwischenzeit dreimal mündlich den
Straßburger Rat zur Eile in der Schulfrage mahnen mußten 1.

Der »Bedacht« zeigt, daß die Ratskommission die Vorschläge der
»Erleütherong« positiv aufnahm. Freilich sollte die praktische Reali-
sierung dann doch noch lange auf sich warten lassen. Erst im Jahre 1528
wurde das Scholarchenamt endgültig organisiert. Und nicht vor diesem
Jahre konnte der Rat auch die beiden ersten städtischen Lateinschulen - je-
weils im Dominikaner- und Karmeliterkloster - einrichten 2.

Der » Bedacht« bestätigt uns das Vorhandensein einer Ratskommission,
die auch für die Schulfrage zuständig war. Der »Bedacht« zeigt außer-
dem die Bereitwilligkeit und Tatkraft des Straßburger Magistrats, das
Schulwesen der Stadt in seine Hand zu nehmen. Jakob Sturm, hier noch
neben Hans Lindenfels, Lamprecht Sebot 3 und Adam Zorn Mitglied
der Ratskommission, begegnet uns später als führende Persönlichkeit
der drei Scholarchen 4 5.

Der »Bedacht« selbst ist vom Ausschuß nicht mehr im Jahre 1525 dem
Rat vorgelegt worden, sondern erst am 9. Februar 15265. Daraufhin
wurde dann in der Ratssitzung vom 9. Februar 1526 auch das Amt der
Scholarchen vorläufig organisiert 6.

1. Und zwar am 6. März, 6. Mai und 10. August des Jahres 1525. Vgl. Mitteilungen
der Gesellschaft für Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler im Elsaß, 2. Folge,
Bd. 19, Straßburg 1899, Nr. 4592, 4610 und 4631.

2. Dazu vgl. oben die Angaben in der Einleitung, S. 393.

3. Über Hans Lindenfels, Lamprecht Sebot und Adam Zorn vgl. unten die An-
merkung 1 zum Text selbst.

4. Vgl. ebenfalls oben in der Einleitung, Anm. 23.

5. Vgl. Mitteilungen der Gesellschaft, a.a.O., Nr. 4659, S. 134f.

6. Vgl. ebd.
 
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