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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0411
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406

SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

f° 1 r Bedacht des Ehgerichts vnd der Schulen halb.

Radtslag Her Zorn, Jacobi Sturm, Lindenfels vnd Sebott 1 zu
XV. Augusten a° XXV.

Der Ehe halb.

Das min Hern die Ee sachen for dem geistlichen richter lassen pliben,
doch das man ein vlyssig vffsehen haben sol, das do allein nach der
gotlichen geschrifft in solcher Escheidung gehandelt vnd nit jn sachen
der gevatterschaft ader etlicher grad der sipschafft ader magschafft 2, so
von got nit verbotten, die Ee gescheiden ader verbotten wurden.

Der schulen halb.

Geradslagt, das man drey Hern des Regiments zu dem doctor 3 verord-
nen solt, die do furderlich zu den vier stifften 4 gon vnd sy fruntlich vmb
die geuell 5, die den schulmeistern bitzhar gefallen vnd gegeben worden,
darzu vmb jre pletz die schulen, dweil solche den vier orten der stat
wol gelegen, erfordern vnd ersuchen sollen vnd so sy die zustellen, als
dan auch ansuchens thun by den richen clostern vnd andern orten vmb
eine zimliche lidliche steur, do mit der pfenigthurn 6 vnbeschwert plib.

Den Carthusern jors vmb xxx.

Den Johansern jors vmb xxx.

Den Augustinern vmb vxi.

Den Predigern vmb xvi.

Den Borfusern vmb xvi.

1. P. Albrecht, a.a.O., S. 16 liest beim letzten Namen fälschlich Gerbot. Doch muß
es nach der Schreibung im Original unverkennbar Sebot heißen. Demnach handelt
es sich um Lamprecht Sebot, der als Mitglied des Rates bereits im Jahre 1515 im Zu-
sammenhang mit den Neuordnungplänen des Straßburger Arztes Dr. Michel Rot
hinsichtlich des Straßburger Spitals begegnet, vgl. Winckelmann I, S. 24f. Ch. Engel
in: M. Fournier und Ch. Engel, a.a.O., S. 5 übernimmt offensichtlich die irrige Lesung:
»Gebott« und »Gerbot« ungeprüft von P. Albrecht. Ein Ratsmitglied mit diesem
Namen hat es jedoch während der Reformationszeit in Straßburg nie gegeben! Über
Jakob Sturm vgl. oben in der Gesamteinleitung, Anm. 30. Hans Lindenfels ist uns
für das Jahr 1544 als Ammeister bezeugt, vgl. Handschriftenproben I, Tafel 19; auch
Winckelmann II, S. 250. Bei »Herr Zorn« handelt es sich vermutlich um Adam
Zorn, vgl. Winckelmann II, S. 255.

2. Magschaft = Verwandtschaft.

3. Mit »doctor« ist Caspar Hedio gemeint. Über ihn vgl. Handschriftenproben
II, Tafel 60.

4. Mit den vier Stifften sind St. Thomas, St. Stephan, Jung- und Alt St. Peter
gemeint.

5. Gefäll = Abgaben, Steuern.

6. Pfenigthurm = Sparkasse, Stadtbank. Vgl. auch Handschriftenproben I, S. X.

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