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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0412
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SCHULGUTACHTEN

407

Beden sanct Claren vmb xxxii 7.

Ouch zun alten S. peter vmb der frumes 8.

Item by der Bobst selgerett: 9 vmb die vnderhaltung der frumes jm
Munster.

5 Die verordneten Hern sehe fur gut an, das man die Styfft vmb
das jhenig, so sie jren schulmeistern Jors geben, ansuchen vnd zu
eim anfang zwo schülen, die ein zu Borfüssern 10, die ander zu den
frawen brüdern 11 halten vnd schulmeister vß den angezeichten doctor
Hedionis erwölen solt, vnd wo yetzt zum anfang gelt mangelt, by
10 den clöstern, do vber fluß, ettwas von den pflegern 12 her nemen solt.

Vnd sollen die hern vff ein tag zu den Stifften gon. Actum Marcurii
post galli a° xxv1 3 |

Vnd so das der maß erlangt, das man vier gelerter frommer menner f° 1 v
vnd zu jedem ein provisor annemen vnd bestellen solt, die do die Jungen
15 vnderweisen vnd lerten, do mit die angeng Jugent zu der Er gottes, zu
vnderhaltung gemeins nutz 14 vnd der Erbarkeit vnd nit zu eim fulen,
fressigen, vbermutigen leben gepflantzt wurd.

Darzu auch die Hern verordnen, was jedem schulmeister ein Junger

7. Über die verschiedenen Klöster vgl. A. Baum, S. 99ff. und sonst jeweils bei
Adam, T. W. Röhrich und nicht zuletzt bei O. Winckelmann passim. Bei den »beden
sanct Claren« handelt es sich um das Kloster St. Klara »vff dem Roßmarkt« und das
»vff dem werd« (wördt = Flußinsel). Die Nonnen von St. Klara »vff dem wördt«
übergaben das Kloster bereits am 25. Mai 1524 dem Rat und stellten die Einkünfte
für Verwendung im Almosenwesen zur Verfügung, vgl. Mitteilungen der Gesell-
schaft, a.a.O., S. 96, Nr. 4523. Unter den Zahlen hinter den Klöstern sind die Gulden
zu verstehen, die die Klöster zu zahlen haben. Zum Wert des Guldens. Winckelmann
I, S. XIII f.

8. Frumes = Frühmesse.

9. Selgerett = »Seelgerät«. Es handelt sich dabei um Geldbeträge, die von
Bürgern testamentarisch für die Abhaltung von Seelenmessen gestiftet waren. Vgl.
dazu auch A. Störmann: Die städtischen Gravamina gegen den Klerus am Ausgange
des Mittelalters und in der Reformationszeit. Münster 1916 (RStT Heft 24—26).
S. 66.

10. Das Barfüßerkloster (vgl. über seine Entstehung und Gründung Adam, S. 4)
war schon im Jahre 1524 in die Verwaltung durch den Straßburger Rat über-
nommen worden, vgl. Mitteilungen der Gesellschaft, a.a.O., Nr. 4516, S. 93; vgl.
ebenfalls den eingehenden Überblick der Entwicklung der Auflösung des Klosters
bei Adam, S. 90 und S. 155. Über die Verwendung des Klosters vgl. auch Winckel-
mann I, S. 101f.

11. Frauenbrüderkloster = Karmeliterkloster. Vgl. darüber Adam, S. 4 und
S. 155. Auch Winckelmann I, S. 29, 162 und 178 ist zu vergleichen.

12. Mit den »pflegern« sind die Klosterpfleger, die das Klostergut und die klöster-
lichen Finanzen verwalteten, gemeint.

13. 18. Oktober 1525. Der voraufgegangene Abschnitt ist von anderer Hand unter
den Text des ersten Blattes gesetzt worden. Es handelt sich hierbei offensichtlich um
das Protokoll einer Sitzung vom 18. Oktober 1525.

14. Vgl. dazu oben, S. 395.
 
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