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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
gefasset ist, ob es Gotts wort sey oder nitt. Dann wir entweders nitt
Christen seind oder haben aber sein geist, ad Romanos, viii. [9], und dabey
bleiben wir. Die schrifft ist Gotts wort, das mussz uns Gott allein
anzeygen, das wirs glauben künden, die Kirch vermag es nit. So wir
dann Gotts wort haben, weren wir doch wol unsynnig, das wir erst
die Kirch, das doch menschen seind, wolten fragen, ob wirs annemen
solten oder nit.
Die xxv. Wunderred.
C. treger Darumb achten wir, das uß göttlichem rath geschehen sey, das die Kirch
vil Evangelia, welcher ettliche gehalten wurden, das sye die Apostolen
als Thomas, Matthias, Bartholomeus solten geschriben haben, verworffen
hat und uns zu glauben fürgeben, die Marcus und Lucas, die nit Aposteln
gewesen, geschriben haben 151.
G a Die xxvi. Wunderred.
Damit offentlich kundt were yederman, wie die überheylig kirch alle
übertrifft, das also auch würde bey ir sein das gericht aller leren auch
der Apostolischen, also das was sye nit bewerte, keiner sterck noch ach-
tung sein solte.
Die xxvii. Wunderred.
Darumb sagt der heylig Augustinus im buch wider die Epistel des
fundaments capit. v.: Ich glaubte der Kirchen nit, wo mich nit ermante
das ansehen der gemeynen Kirchen 151a.
Die xxviii. Wunderred.
Wiewol ettlich zu unsern zeiten, damit sye anzeygen beyde ir unwissen
und untrewe und dem ansehen der Kirchen wie die ketzer abbrechen,
sagen, dißer so grosser vatter häbe an dißem ort entweders nitt ser
kunstlichg oder nit ser christlich geredt.
M. Butzer In dißen fyer Wunderreden beweißt der Treger aber groß kunst. Uß
göttlichem rath ist geschehen, sagt er, das die Kirch ettliche Evangelia
g) minus docte (Or).
151. Die von Treger angezogenen Apokryphen sind in der Apokryphenliste des
Decr. Gelasianum enthalten. Zu den einzelnen apokryphen Schriften, von denen
zumeist kaum mehr als der Name überliefert ist, vgl. A. v. Harnack: Die Über-
lieferung und der Bestand der altchristl. Literatur bis Euseb, 1893, Bd. I; Hennecke:
Handbuch zu den Apokryphen des Neuen Test., 1904, und Altaner: Patrologie, 1937.
151a. CSEL 25, 117 (bei Treger commoneret).
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
gefasset ist, ob es Gotts wort sey oder nitt. Dann wir entweders nitt
Christen seind oder haben aber sein geist, ad Romanos, viii. [9], und dabey
bleiben wir. Die schrifft ist Gotts wort, das mussz uns Gott allein
anzeygen, das wirs glauben künden, die Kirch vermag es nit. So wir
dann Gotts wort haben, weren wir doch wol unsynnig, das wir erst
die Kirch, das doch menschen seind, wolten fragen, ob wirs annemen
solten oder nit.
Die xxv. Wunderred.
C. treger Darumb achten wir, das uß göttlichem rath geschehen sey, das die Kirch
vil Evangelia, welcher ettliche gehalten wurden, das sye die Apostolen
als Thomas, Matthias, Bartholomeus solten geschriben haben, verworffen
hat und uns zu glauben fürgeben, die Marcus und Lucas, die nit Aposteln
gewesen, geschriben haben 151.
G a Die xxvi. Wunderred.
Damit offentlich kundt were yederman, wie die überheylig kirch alle
übertrifft, das also auch würde bey ir sein das gericht aller leren auch
der Apostolischen, also das was sye nit bewerte, keiner sterck noch ach-
tung sein solte.
Die xxvii. Wunderred.
Darumb sagt der heylig Augustinus im buch wider die Epistel des
fundaments capit. v.: Ich glaubte der Kirchen nit, wo mich nit ermante
das ansehen der gemeynen Kirchen 151a.
Die xxviii. Wunderred.
Wiewol ettlich zu unsern zeiten, damit sye anzeygen beyde ir unwissen
und untrewe und dem ansehen der Kirchen wie die ketzer abbrechen,
sagen, dißer so grosser vatter häbe an dißem ort entweders nitt ser
kunstlichg oder nit ser christlich geredt.
M. Butzer In dißen fyer Wunderreden beweißt der Treger aber groß kunst. Uß
göttlichem rath ist geschehen, sagt er, das die Kirch ettliche Evangelia
g) minus docte (Or).
151. Die von Treger angezogenen Apokryphen sind in der Apokryphenliste des
Decr. Gelasianum enthalten. Zu den einzelnen apokryphen Schriften, von denen
zumeist kaum mehr als der Name überliefert ist, vgl. A. v. Harnack: Die Über-
lieferung und der Bestand der altchristl. Literatur bis Euseb, 1893, Bd. I; Hennecke:
Handbuch zu den Apokryphen des Neuen Test., 1904, und Altaner: Patrologie, 1937.
151a. CSEL 25, 117 (bei Treger commoneret).
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