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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0130
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HANDEL MIT CUNRAT TREGER

125

sachen des glaubens gepürt, solle also verborgen sein, das sye nyemant
finden künde, ja mer, das sye nyergen sey.

Oben wider die xvii. xviii. xix. xx. und xxi. Wunderreden ist bewert,
das die Kirch, das ist, frumm Christen leüt gar nitt könden unsers
5 glaubens, der uff dem gotts wort stodt, regel sein, so gepürt ir auch der
letst spruch in sachen des glaubens nitt weiter, dann das sye das wort
Gottes anzeyg und fürtrag, das in der Bibel verfasset ist. Dieselbig
wore Kirch ist nun auch wol zu finden den gläubigen, wie wider das
xxxiiii. Paradoxon bewert ist. Darumb thut hye der Treger, als die
10 unholtseligen merlin sagen, die nur sagen, des sye selber lachen.

Die xlvi. Wunderred.

Wo ein grosser zanck entstünde, wie zu dißen unsern zeiten von den
geheymnüssen des glaubens und der ding, die das heyl belangen der
kinder, wo werden wir die muter bekummen? wo werden wir ir hilff
15 anruffen und iren letsten g sententz hören?

Antwort: Ihr habt Moisen und die Propheten 244, darzu Christum und
die Apostolen, wer die nit höret, hört dein muter auch nit. Aber
doch, wie ob gemeldet, wo man die schrifft predigt und lasszt war haben,
do man christlich lebt und nit im geytz, pracht und hurerey, wie das
20 beschoren gesynd, do findestu die Kirch und gemeyn Christi.

Die xlvii. Wunderred.

Gelt, ir warten auch in dißer rumor durch eüch bewegt uff das urteyl
ewer unsychtbaren Kirchen? und ja eben darumb ist sye von eüch
erdychtet, das ir keines gericht ston h dörffen und also unsträfflich i
25 möchten das arm volck stätigs verfüren.

Antwort: Neyn, wir warten uff kein urteyl deren ding, die wir
predigen. Dann es ist das wort Gottes, darüber soll nyemant richten.
Wo du aber sagen wilt, es sey nit das wort Gottes, will ich mit dir für
eins yeden Christen gericht kummen, ja das noch mer ist, hye vor
30 deinen München und Pfaffen will ich dir beweisen, das wir nichts
predigen, dann das die Bibel inhaltet. Allein lassz red und gegenred
durch Notarien auffgezeychnet werden 245. Desgleichen bring uns zu
wegen ein frey, sicher geleyt, als gut du es hye haben magst, so wöllen
wir mit dir zu verhör kummen zu Fryburg, Tübingen, Heydelberg oder
35 wo du wilt, da wir nur fügklich als an diße gemelte ort kummen mögen.

g) omm.: et ineffabilem scil. sententiam (Or). - h) Stare (Or). - i) impune (Or).
244. Vgl. Lc 16,31. 245. Vgl. auch die Einleitung, S. 23

M. Butzer

C. treger

M. Butzer

C. treger

M. Butzer
Erbyeten Butzeri
 
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