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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0140
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HANDEL MIT CUNRAT TREGER

135

Das ym nyemant kundte ein wort antworten und dorfft yn auch hynfürt
von dem tag an nyemant fragen.

Also auch überwandt und bekert er auch die zwen jünger, so gen
Emaus giengen und schon im glauben groblich geschwanckt hatten, und
5 das allein damit, das er ynen die schrifften, so von ym gesagt seind,
ußleget, anfahend von Mose und allen propheten. Luce. xxiiii. [13 ff.].
Dermassen Petrus überwand und bekert bey dreytausent seelen am
Pfingstag, die so streitig wider Christum gewesen waren, das sye yn
creütziget hetten, und das aber durch offentliche sprüch uß Joele
10 [3,1-5; 17-21], den Psalmen [16,8-11; 110,1] und dem anderen buch
Samuelis [7,12 f.], Act. ii. [1 ff.]. Also bald härnaher bekerte er ir fünff
tausent und wandt ynen aber für nit der Concilien beschlussz, sonder
offentlich sprüch uß dem fünfften [18,15.19] und ersten büch Mose
[22,18], Act. iii. [11 ff.]. Nit anders handlet und syget wider seine feynd
15 der mannhafftig Stephanus Act. vi. und vii. Uff die weiß hat auch
Paulus zu Damasco durch die schrifften die Juden yntriben, Act. ix.,
iren vil bekert zu Antiochia im land Pisidia, Act. xiii., zu Thessalonich,

Act. xvii., zu Corintho, xvii., zu Epheso, xix., zu Rom, am letsten.

Und was darff es wort ? Man sehe an seinen Epistelen, alle seine leer ist
20 nichts dann lauter sprüch uß der schrifft und was daruß klarlich folget.

Also überwand auch Apollo die Juden bestendigklich und überweiset
offentlich durch die schrifft, das Jhesus der Christ sey, Act. xviii. [24 ff.].

Kein ander weiß haben braucht alle Apostelen und heylige Vätter, die
sich dann gemeynlich all bezeügen: Origenes, Hieronymus, Hilarius,

25 Augustinus 267, das niemant einicher leer oder worten zu glauben
schuldig sey, dann deren, die in der Biblischen schrifft ußgetruckt seind,
und würt von allen alten des beschlussz der Concilien on schrifft mit einem
wort nit gedocht. Du würst auch nyemer mer anzeygen, das mit solchem
ein seel gewunnen worden sey. Aber durch einfaltig fürtragen göttlichs
30 worts, wie dann der glaub uß dem predigen kumpt, ist groß heyl und
wunder gewürckt worden. Zeyg mit ein Concilium, das so frey und
mächtig ein streitigen habe mit seiner satzung on die schrifft bekeret,
wie der gut einfeltig verjäher 268 christlichs nammens zu Niceno den
scharpffsynnigen, schwetzigen philosophen bekeret durch einfeltig für-
35 tragen unsers glaubens, wie es die schrifft anzeygt. Damit ich dir auch
etwas menschlichs fürwerffe, liß hyevon in historia Ecclesiastica libro
decimo cap. iii. 269.

Uß dißem allen, seitenmal die schrifft gottes das gewissz wort hatt, | der M 3 a
heylsamen leer, folget, das dadurch sollen und mögen alle ketzer ge-

267. Vgl. oben, Anm. 237.

268. Bekenner.

269. Euseb-Rufin HE X 3; vgl. Hefele: Conciliengeschichte, 1.1873. S. 297ff.
 
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