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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0145
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140

SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

M. Butzer

N 1 a
C. treger

Butzer

C. treger
Butzer

C. treger

C. treger

und das in der Kirchen nit stätztzwytracht sey von den geheymnüssen
des glaubens.

Antwort: Auff dißen gegenwurff, den du so offt fürwürffest, ist dir
nun auch offt geantwort worden. Man mussz ja ein gewisse und un-
betrügliche regel haben. Die ist aber kein spruch der Concilien, sonder 5
die schrifft selb von ussen 285 Inwendig aber thuts der geist Gottes,
wie bewerdt ist wider die xvi. Wunderred 286. Was der Kirchen aber
darin gepür, ist anzeygt wider die lxviii. Wunderred 286. Dann wie uß dem
geist gelernet würdt, welches göttlich schrifft sey, also mussz der-
selbig geist auch öffnen der schrifft rechten verstandt. Es ist ye ein gött- 10
lich ding umb die schrifft, darumb kan sye on den geist Gottes nyemant
verston. |

Die li. Wunderred.

Diß leerent uns die männer, die so offt geyrrt haben und doch grosser
heyligkeit geacht gewesen seind und für die gelertesten, die uns in der 15
kirchen Christi, die allerschädlichsten ketzereyen gesagt habenu.

Ich weyssz solcher leüt nit vil, du woltest dann Origenem und Arium
mit seinem anhang meynen. Die selbigen, laut aller historien hat die
philosophey verfürt und vermessenheit. Darumb sye uns ja leren, allein
bey der göttlichen schrifft bleiben und dieselbig nach ir eygen art und 20
nit der philosophey oder eygem duncken ußlegen.

Die lii. Wunderred.

Dann so gelerter einer ist, so leichter und vast gefärlich v er yrren mag,
wo der geist der demut nit da ist und seind aber da böß begyrden.

Da hat gott den Treger einmal einer warheit beraten, allein er lassz 25
es ym auch gesagt sein. Dann er sich ye gelerter achtet dann uns. so
ists auch nit on, böße begyrden haben auch statt bey ym.

Die liii. Wunderred.

So nun bey yederman bekandtlich ist, das die heyligen schrifft durch
anwähen des einigen heyligen geists offenbart seind und uns durch die 30
gesponß Christi, die überheylig kirch, dargegeben.

Die liiii. Wunderred.

Wer will dann leücken, das uns dieselbig kirch erleüchtet durch densel-

t) perpetuo (Or. - u) seminarunt (Or). - v) longe periculosissime (Or).

285. Vgl. oben, S. 94 ff. 286. Par 16: S. 81 ff.; Par 48 (nicht 68!): S. 126ff.
 
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