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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0158
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HANDEL MIT CUNRAT TREGER 153

ynen selb so wolgefallen, das sye ir urteyl in ußlegen der schrifft für-
zyehen den heyligsten und gelertesten männern, so vorzeiten gewesen,
den gemeynen Concilien, ja auch der gantzen Kirchen.

Nit also Treger. Du thust uns gewalt. Das urteyl des heyligen geist,
5 in der schrifft klärlich ußgedruckt, dasselbig setzen wir für dem urteyl
aller menschen und das unser nyemant.

Die lxix. Wunderred.

Und mer toben sye, das sye sagen, sye seyen gantz gewissz und gantz
verstocklich u schwetzen sye, man sol auch nyemant hören, der anders
10 lere, dann sye gelert haben und wann es schon ein engel vom hymmel
were v313

Treger, Gott hat uns also leren toben. Er gebeüt uns, allein sein wort
zu predigen und des sollen wir zuvor geswissz sein. Und darumb sollen
wir auch mit Paulo verbyeten, das man auch kein engel vom hymmel
15 höre, ich schweig ein menschlich Concilium das anders lere. So wir das
wort gottes predigen, billich soll ym nichts fürgesetzet werden. Wir
dörffen nit uff ein sandt bawen noch menschlich träum predigen 314.
Darumb würstu uns diß rosen und toben nit wören. Wir werden für und
für auch verfluchen, wer anders prediget. Aber do bissz 314a ein mann, be-
20 weißt, das wir nit das war wort Gottes predigen. Da wiltu als nit an.

Die lxx. Wunderred.

Aber für die soll man zu göttlicher miltigkeit gebett thun, das Gott
durch sein barmhertzigkeit von iren augen hynwegneme den tunckel,
uff das sye erkennen, das sye menschen sein und leern nach der leer
25 Pauli, nit weiter von yn selb halten, dann sichs gepürt halten, sonder
halten von ym selb müssigklich 314b.

Diß lyessz ich mir gefallen. Und Gott geb dir nur ein glauben, das
du für uns und dein hauffen Gott betten mögest, das er uns allen sein
geist der demütigkeit und rechten verstand verlyhen wölle.

30 Die lxxi. Wunderred.

Wo sye aber durch das göttlich urteyl in ein verkerten synn gegeben 315,
nit wöllen oder nit mögen wider zu rechtem verstandt kummen w, so ist

u) obstinatissime (Or). - v) omm.: vel generalis consilium (!) foret (Or). -
w) resipiscere (Or).

M. Butzer

C. treger

Butzer

C. treger

Butzer

C. treger

313. Vgl. Gal 1,8.
314 b. Ro 12,3.

314. Vgl. Jer 23,27; Mt 7,26.

315. Vgl. Ro 1,28.

314 a. Sei.
 
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