258 SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
C 7 b kluben 46 | sie etwan ein wörtlin aus der schrifft, damit sie dann under-
stohn den gantzen ynhalt der schrifft umbzukeren. Das würdt Gott
offenbar machen allen erwelten und ynen weren.
Dise art und eygenschafft haben wir an Hanß Dencken und andern
widerteuffern gemeynlich erfunden. Ludwig Hätzer wolt bey uns, wie- 5
wol er vor zu Zürch sich anders erzeygt hat, keyn widertauffer sein,
schalt Michel Satler, nach dem er mit im gesprech gehalten, eyn lystigen
bösen lauren 47, von dem wir bessers hofften, lobet Got, das wir den
tauff fry liessen. Sagt, so von andern in der sach wie von uns gehandelt
were, solt diser yrthum nit so weyt kommen seyn. Hernach hat er sich 10
Denckens angenummen, wolt aber nit verjehen, das er seiner leer an-
hengig were. Ists nun eyn anders umb in, werden wirs wol ynnen werden,
dann so sagt man meer. Gott der almechtig aber weys und zeugt uns
das, vor dem wir dise warnung schriben, das wir yn disem allen die
warheyt, wie wir die selb erfaren, geschriben haben, darüber sol er uns 15
richten.
Ob aber auch Kautz gemelter art und allen yrrungen Denckens und
der widertäuffer anhengig sey, wissen wir nicht, wöllen ihns auch nicht
beschuldigt haben, man sehe allein druff und erkenne die falschen
propheten bey iren früchten, das leben und die lere Jesu Christi ligt 20
C8a vor augen, was ir gleichet ist gut, | was nicht, soll je nichts. Nun ist
die liebe das Hauptstück und das recht warzeychen, dabey man die
Junger Christi kennet, wolt Gott, Kautz nem solches war und liesse
ander unnütz fragen faren. Er hat vor, als wir hören, Christum den
eynigen heyland gepredigt, der herr geb im dabey zu bleiben und uns 25
allen. Amen.
Straßburg am andern tag Julii
MDxxvii.
46. Auf lesen, aus dem Zusammenhang lösen.
47. Bösewicht, Schelm.
C 7 b kluben 46 | sie etwan ein wörtlin aus der schrifft, damit sie dann under-
stohn den gantzen ynhalt der schrifft umbzukeren. Das würdt Gott
offenbar machen allen erwelten und ynen weren.
Dise art und eygenschafft haben wir an Hanß Dencken und andern
widerteuffern gemeynlich erfunden. Ludwig Hätzer wolt bey uns, wie- 5
wol er vor zu Zürch sich anders erzeygt hat, keyn widertauffer sein,
schalt Michel Satler, nach dem er mit im gesprech gehalten, eyn lystigen
bösen lauren 47, von dem wir bessers hofften, lobet Got, das wir den
tauff fry liessen. Sagt, so von andern in der sach wie von uns gehandelt
were, solt diser yrthum nit so weyt kommen seyn. Hernach hat er sich 10
Denckens angenummen, wolt aber nit verjehen, das er seiner leer an-
hengig were. Ists nun eyn anders umb in, werden wirs wol ynnen werden,
dann so sagt man meer. Gott der almechtig aber weys und zeugt uns
das, vor dem wir dise warnung schriben, das wir yn disem allen die
warheyt, wie wir die selb erfaren, geschriben haben, darüber sol er uns 15
richten.
Ob aber auch Kautz gemelter art und allen yrrungen Denckens und
der widertäuffer anhengig sey, wissen wir nicht, wöllen ihns auch nicht
beschuldigt haben, man sehe allein druff und erkenne die falschen
propheten bey iren früchten, das leben und die lere Jesu Christi ligt 20
C8a vor augen, was ir gleichet ist gut, | was nicht, soll je nichts. Nun ist
die liebe das Hauptstück und das recht warzeychen, dabey man die
Junger Christi kennet, wolt Gott, Kautz nem solches war und liesse
ander unnütz fragen faren. Er hat vor, als wir hören, Christum den
eynigen heyland gepredigt, der herr geb im dabey zu bleiben und uns 25
allen. Amen.
Straßburg am andern tag Julii
MDxxvii.
46. Auf lesen, aus dem Zusammenhang lösen.
47. Bösewicht, Schelm.