VERGLEICHUNG D. LUTHERS
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wil er doch das selbig nit also leiplicher o weiß verstehn, wie der gmeyn p
man pflegt. In quatern i am ersten blat 71 und am nechsten darvor 72
meldet er, das ettwan eyn ding an eynem ort diffinitive sey, das teutschet
er unbegreifflich. Die Sophisten haben solche weiß den geystern zu-
5 geben, die erkant werden an denen orten zu sein, an denen sie ihre
werck beweisen, wiewol sie von keynem leiplichenq ort mögen gefasset
werden, dieweil sie geyst und nit leib sind. Darauff sagt Luther 73: » Bewei-
sen, sag ich, sollen | sie, das Gott keyn weiß wisse, wie Christus leib B 4 b
möge anders dann leiplich r und begreifflich etwo sein.« Hiemit gibt er
10 zu verstehn, ob schon Christus leiplich s im Sacrament sey, so wölle er
doch nit sagen, das er begreifflich da sey. Nun haben aber die unsern,
wie er selb bekennet 74, alleyn wider solche leipliche t, begreifliche weiß
gefochten. Dann die Lutherischen nit genugu gehept v75 haben, das man
die wort ließ, wie sie ligend, das das brot der leib Christi were. Sie haben
15 hynzugesetzt w leiblich, wesentlich, fleyschlich, wie er von der junck-
frawen Marien geborn und am creutz gehangen ist. Die wort dann auch
D. Luther selbs braucht im Büchlin x an die Waldenser im ersten blat 76.
Seb.: Ja, er sagt aber auch im letsten blat des quaterns i y77, er wölle
in keynen weg leucken, das Gottes gewalt nicht solte z so vil vermögen,
20 das eyn leib zugleich an vil orten sein möge auch leiplicher a, begreiff-
licher weiß.
Arbo.: Es ist war, er sagts, er setzt aber nit, das der leib Christi be-
greifflicher weiß im brot sey, sonder gibt für die Sacramentliche weiß.
Die setzen nun b die unsern auch, darumb sind sie eyns. Aber doch
25 diser red halb, das D. Luther sagt, er wölle nit leucken, das möglich
sey eynem leib, zugleich an vil orten zu sein, urteyl du. Gott, der vermag
alles. Er thut aber nitt wider sein wort und werck. Was er nun hat zu
eym ding gemacht und nennets eyns, das würdt er nimmer machen, das
es nit eyn ding sey. So er dann seinen Christum, unsern herrn, zu
30 eynem waren menschen gemacht und im eynen leib geben | hat, haltt B 5 a
in uns auch durch sein wort der massen für, so wirt das gegenteyl, das
o) leiblicher B. - p) gemeyn B. - q) leiblichen B. - r) leiblich B. - s) leiblich B. -
t) leibliche B. — u) gnug B. — v) gehebt B. — w) hynzugsetzt B. — x) büchliu A. —
y) quaterns h AB. — z) gewalt solte AB; gewalt nicht solte WA 26, 336, 33. —
a) leiblicher B. — b) nu B.
71. Vgl. WA 26, 331, 21-22.
72. Vgl. WA 26, 327, 33—328,26.
73. Vgl. WA 26, 331, 21-22.
74. Vgl. WA 26, 332, 8-10.
75. Gehabt.
76. Uon anbeten des Sakraments des heyligen leychnams Christi. Wittenberg 1523 ;
WA 11, 431, 10-13.
77. Vgl. WA 26, 336, 32-34.
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wil er doch das selbig nit also leiplicher o weiß verstehn, wie der gmeyn p
man pflegt. In quatern i am ersten blat 71 und am nechsten darvor 72
meldet er, das ettwan eyn ding an eynem ort diffinitive sey, das teutschet
er unbegreifflich. Die Sophisten haben solche weiß den geystern zu-
5 geben, die erkant werden an denen orten zu sein, an denen sie ihre
werck beweisen, wiewol sie von keynem leiplichenq ort mögen gefasset
werden, dieweil sie geyst und nit leib sind. Darauff sagt Luther 73: » Bewei-
sen, sag ich, sollen | sie, das Gott keyn weiß wisse, wie Christus leib B 4 b
möge anders dann leiplich r und begreifflich etwo sein.« Hiemit gibt er
10 zu verstehn, ob schon Christus leiplich s im Sacrament sey, so wölle er
doch nit sagen, das er begreifflich da sey. Nun haben aber die unsern,
wie er selb bekennet 74, alleyn wider solche leipliche t, begreifliche weiß
gefochten. Dann die Lutherischen nit genugu gehept v75 haben, das man
die wort ließ, wie sie ligend, das das brot der leib Christi were. Sie haben
15 hynzugesetzt w leiblich, wesentlich, fleyschlich, wie er von der junck-
frawen Marien geborn und am creutz gehangen ist. Die wort dann auch
D. Luther selbs braucht im Büchlin x an die Waldenser im ersten blat 76.
Seb.: Ja, er sagt aber auch im letsten blat des quaterns i y77, er wölle
in keynen weg leucken, das Gottes gewalt nicht solte z so vil vermögen,
20 das eyn leib zugleich an vil orten sein möge auch leiplicher a, begreiff-
licher weiß.
Arbo.: Es ist war, er sagts, er setzt aber nit, das der leib Christi be-
greifflicher weiß im brot sey, sonder gibt für die Sacramentliche weiß.
Die setzen nun b die unsern auch, darumb sind sie eyns. Aber doch
25 diser red halb, das D. Luther sagt, er wölle nit leucken, das möglich
sey eynem leib, zugleich an vil orten zu sein, urteyl du. Gott, der vermag
alles. Er thut aber nitt wider sein wort und werck. Was er nun hat zu
eym ding gemacht und nennets eyns, das würdt er nimmer machen, das
es nit eyn ding sey. So er dann seinen Christum, unsern herrn, zu
30 eynem waren menschen gemacht und im eynen leib geben | hat, haltt B 5 a
in uns auch durch sein wort der massen für, so wirt das gegenteyl, das
o) leiblicher B. - p) gemeyn B. - q) leiblichen B. - r) leiblich B. - s) leiblich B. -
t) leibliche B. — u) gnug B. — v) gehebt B. — w) hynzugsetzt B. — x) büchliu A. —
y) quaterns h AB. — z) gewalt solte AB; gewalt nicht solte WA 26, 336, 33. —
a) leiblicher B. — b) nu B.
71. Vgl. WA 26, 331, 21-22.
72. Vgl. WA 26, 327, 33—328,26.
73. Vgl. WA 26, 331, 21-22.
74. Vgl. WA 26, 332, 8-10.
75. Gehabt.
76. Uon anbeten des Sakraments des heyligen leychnams Christi. Wittenberg 1523 ;
WA 11, 431, 10-13.
77. Vgl. WA 26, 336, 32-34.