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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0358
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VERGLEICHUNG D. LUTHERS

353

solches fürnemlich nur unsere argument unkreffrig zu erzeygen einfüret
(dann das von der Sacramentlichen eynigkeyt hat er nach dem vorigen
allen gesetzet) so kan ich seine meynung nit anders verstehn, dann das
sie eben eyns sey mit dem verstandt der unsern. Der auch D. v Luthers
5 gantzes buch recht ansyhet, der befindt w wol, das alles sein schreiben
dahyn gericht ist, wie er anzeygen möchte, das der unsern außlegung
überx die wort Christi: Das ist mein leib etc. und andrey nit z bestendig
und ire argument unkrefftig geacht würden. Und das er daneben seiner
außlegung selb keyn a gewissen grundt hat und deßhalb dann etliche mal
10 zu den bloßen worten des Herrn b fleucht, als der seiner außlegung und
dem zusatz >leiblich< selb nicht vertrauwe. Nun, in dem, so er da bey
blybe, wer er gar wol zu dulden, wiewol die wort des Herren nicht c so
blintzlich 207 sonder mit warem und rechtem verstandt, damit sie frucht
bringen, fürgetragen und angenommen werden sollen. Dann wiewol er
15 yetz sagt, sie mögen keynen tropum haben, sie seyen zu verstehen, wie
sie lauten, als im quatern F. d am ersten blatt, da er den anderen e teyl
seins f buchs beschleußt 208. So bekennet er doch darnach 209, wie ob von
dir selb gelesen, das da eyn tropus | sey, und das sie nicht also schlecht E 6 a
zu versteheng seyendt, wie sie lauten. Dann yhe das brodt, wie er selb
20 bekennet 210, nicht selb der leib Christi ist, weder wesenlich noch per-
sönlich h oder auch förmlich sonder nur i Sacramentlich, und was darff
es wort? Der kelch ist mein blut 211, der kelch ist das new Testament
[I Cor 11,25], sind das schlechte eynfeltige und unverwendte reden?

Seboldt: Hast duj aber auch bedacht die ursach seiner rede, die er am
25 ort, von dir yetz k anzogen, darthut, da er sagt 212: »Solten die wort
Christi an eynem ort tropus sein, so müsten sie an allen orten tropus
sein, da vom Abendtmal geredt wirdt«.

Arbogast: Ja, und auch mich deßhalb über l den man erbarmet, das
er solche m ungegründte reden so trotzlich fürgibt. Da der Herr sagt:

30 yhr werdet mit dem heyligen geyst getäufft werden [Act 1,5], da ist täuffen eyn
tropus, dann natürlich heysset es, in wasser oder ander feuchte ding
duncken, so nympts der Herr in diser seiner rede für begaben mit
Göttlicher krafft. Muß darumb nun täuffen auch da tropus sein, da er

v) Doctor B. — w) befindet B. — x) vber B. - y) andere B. — z) nicht B. - a) keynen
B. — b) Herren B. — c) nit B. — d) E. AB. — e) andern B. — f) seines B. — g) verstehn
B. - h) persönlich B. - i) nur B. - j) Hastu B. — k) yetzt B. -l) vber B. - m) soli-
che B.

207. Blindlings.

208. Vgl. WA 26, 498, 17-18.

209. Vgl. WA 26, 444; s. oben, S. 310, Z. 9.

210. Vgl. WA 26, 442, 23-28.

211. Vgl. Mt 26,28.

212. Vgl. WA 26, 498, 19-20.
 
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