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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0381
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528

geyst alle warheyt leren müsse, Gott denn für uns bitten, das er uns
zum rechten verstandt auch diser sachen helffe. Das thun die unsern;
haben D. Luther auch vorlengest 337 geschriben 338 und in auffs freundt-
lichst gebetten, er solle frey leren und schreiben, was er hoffe, die warehyt
sein, straffen und verwerffen, was da wider, das wöllen wir auch thun, 5
alleyn er halte Christliche sitsamkeyt und freündtlichkeyt und verwerffe
nur nit, das sie mit ihm und er mit inen auß gewisser Gottlicher schrifft
und rechts verstandt leren, das wöllen sie im hynwider auch beweisen,
als sie auch biß hieher gethan haben. Eyn besonder herlich gschirr gots
preysen sie in, ermanen sein schrifften zu lesen, auch die wider sie sind. 10
Doch bitten sie, das man nach gott richte, entschuldigen das best, so
sie mögen, sein unwürsche und greuliche scheltwort. Alleyn die warheit
zeygen sie all damit an, und das durch Göttlich schrifft, geben das urteyl
der kirchen, sagen allemal, das man weder jenen noch dem Luther
oder eynigem menschen sonder alleyn gott glauben sol, heyssen beyder 15
fürtragen, fleissig lesen und ermessen und Gott dann umb das recht
urteyl bitten. Were nu nit geschickter und besserlicher, der Luther
handelt mit inen auch also dann auff seine weiß ?

Sebo.: Wenn es mit gelt zu kauffen were, das er, wie du von den deinen
sagst, gehandelt hette oder noch handlete, ich wolt darumb geben, das 20
niemandt glaubet.

23 Wie das hefftig bezeugen D. Luthers zu halten sey. |

H 3 a Seb.: Noch eyns und damit schlaffen. Was haltestu darvon, das der
Luther so hoch bezeugt 339, wie er seinen glauben in artickel gestellet,
das er solchs alles auffs fleyssigest bedacht, durch die schrifft und 25
widerumb herdurch l gezogen habe, wisse sie auch zu verfechten, als er
yetz das Sacrament des abentmals verfochten hab, und wölle in solchem
glauben sterben, und wo er auß todtsnöten anders sagt, sol es auß dem
teuffel sein?

Arb.: Glaubstu, das die unglaubigen, gottlosen pfaffen Christum 30
warlich essen und zu essen geben 340 ?

Seb.: Ich hab doch vor gesagt 341, das ich des orts nit mit dem Luther
halte.

Arb.: Glaubstu, das auß der schrifft und guten hystorien mög bewert
werden, das bilder in der kirchen haben, fast nütz sey 342? 35

l) herdarch A.

337. Schon längst.

338. Schreiben der Straßburger Prediger an Luther vom 23. November 1524; vgl.

WA Br III, 381ff.

339. Vgl. WA 26, 499f.

341. S. oben, S. 360, Z. 27—28.

340. Vgl. WA 26, 506, 23-24.
342. Vgl. WA 26, 509, 9—12.
 
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