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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0414
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SCHULGUTACHTEN

409

Vnnd sonst diser zeit by den Stifften vmb vnderhaltung ader contri-
bution nit ansuchen, dweil doch nichts anders zu erachten dann was sy
theten, das sy vß zwang thun müsten vnd doch an jm selbs nichts ertra-
gen werdt.

5 Vff samstag trium regum a° xxvi 24 her Zorn, J. Sturm, Lindenfels vnd
Sebot.

Zeugen Herrn Sturm vnd Lindenfels an, das sy vmb vnderhaltung
eins schulmeisters by dem stifft zu S. Thomae gewesen, die do willig,
das sy die presentz, so sy jrem schulmeister geben jors vff XL gulden
10 lauff, die wellen sie dorgeben.

Darnoch den platz zu den frawen brudern besehen, vnd sy wol ein
grosse stub aldo, aber so man sy zu einer schul bruchen solt, musste
man das gantz closter eroffnen.

Geradslagt, dweil die schul zu S. Thomae fertig, das man muget Herrn
15 von Hennenberg 25 als ein schulherrn allein vmb den platz vnd nit vmb
die nutzing bitten, des glichen die zu dem S. Peter vmb jr schul vnd
gefell ansprechen, darzu die jungen primordia vnd fundamenta erlangen
vnd sonst ein ander schul für verstendige zu bredigern vffrichten, do
mit die jungheit vffgezogen [werde] 26.

24. 6. Januar 1526.

25. Als Spender für das Straßburger Almosenwesen begegnet der Domkapitular
von Hennenberg für das Jahr 1526 in einer Liste, vgl. Winckelmann II, S. 253. »schulherr «
ist hier keineswegs die Bezeichnung für den Träger des späteren Scholarchenamtes;
es handelt sich vielmehr um die Funktion des »Schulherrn« an Kloster- und Stifts-
schulen. Daß der »Herr von Hennenberg« Stiftsherr an St. Thomas gewesen sei,
läßt sich heute mit Bestimmtheit nicht mehr nachweisen, vgl. auch Ch. Engel, a.a.O.,
S. 23.

26. Es ist also geplant, das Dominikanerkloster (»zu bredigern «) für Schulzwecke,
und zwar speziell für die Errichtung einer Lateinschule (»für verstendige «) zu verwen-
den. Über die Realisierung des Plans vgl. oben in der Gesamteinleitung, S. 393.
 
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