MESSGUTACHTEN
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die sein best nutzung ist, in der armenluth stock zugeben, das nit sin
mag widder keyserlich Mandat. Ob schon der vsserlich schein der wort
by den vnpillichen solchen verstandt pringen mocht: dan wir vns zu
Ro. Key. mt., vnserm allergnedigsten hern, nit anders versehen wollen,
5 mit vßgangnem Mandat beduttet willen zuhaben, dan das gotlich,
christlich, der natur vnd geschribnen rechten gemeß ist; Wie der cleger
nyd solich genotten 114 verstandt gern vffs argst dutten 115 woltte vnnd
ziehen keyserlich mandat widder vns hoch an 116. So doch sy vor lengst
sollen noch gotlichem, Bebstlichenn vnd key. mandaten als offentlich
10 hurer, eheprecher vnd pfrunden kremer nit allein aller lehen vnd pfrun-
den entsetzt, sunder ouch vß aller christlicher gemein geslossen sin, des
gedencken sie nit vnnd wollent Ro. key. mt. mandat jungst vßgangen
sich widder vns behelffen 117, dem sie doch jm furnemsten, Namlich das
christlich vnd der geschrifft noch gepredigt vnd gelept werde, nye
15 gedacht haben nochzukomen. Daruß E.g. sehen mogen, dassie vch fur
luth haltten, die nit dencken vnnd die noch aller Erberkeit vnd rechtens
kein acht noch sorg habent.
Zum Zehenden clagen sy: Wir predigen offentlich, es sig nit das wor
sacrament vnder der gestalt des Brots vnd wins, so doch solche wyß
20 zureden nye kein mensch von vns ye gehort hat, aber sie wollen villicht
sagen, das wir karlstattisch | predigen, das ouch nit ist. Wie offembar
durch das Buchlin, so vnser lieber mitbruder Wolff Capito geschriben
hat, glich als sin treum der karlstat anß liecht hett lassen komen, des
Titel ist: Wie man sich haltten sol in der spaltung zwischen Martin lutter
25 vnnd karlstat 118. Welchs zuor anzeug der warheit vnsers verantworttens
Wir hiemit jnlegen, dann wir predigen, Wie die geschrifft jnhaltet; Das
vnser lieber her Jhesus das brot genomen hat, gesegnet, geprochen,
sinen Jungern geben Vnnd gesagt: das ist min lyb, der fur vch geben wurt.
Deßglichen den kelch vnnd gesagt: dis ist ein Nuw testament in mynem
30 plut, das fur vch vergossen wurtt, thut das in myner gedechtnuß [I Kor 11, 23 ff.].
Dis ermanen wir meniglich, Styff zeglauben. Vnd so sy das wor Sacra-
ment des g lichnams vnd Blut christi entpfahen vnd nyessen, dassie
gedenckens sins todts vnd vnserer erlosung, des wir jm danck sagen,
vns solich nuw testament vnd Bundt [gegeben zu haben], der h zwuschen
g) des des. - h) Bundt der.
114. Genau, gleich.
115. Deuten.
116. Anführen, heranziehen.
117. Sich auf etwas berufen.
118. »Wass man halten unnd antwurten soll von der spaltung zwischen Martin
Luther und Andres Carolstadt«, Oktober 1524; vgl. Adam, S. 123.
33 r
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die sein best nutzung ist, in der armenluth stock zugeben, das nit sin
mag widder keyserlich Mandat. Ob schon der vsserlich schein der wort
by den vnpillichen solchen verstandt pringen mocht: dan wir vns zu
Ro. Key. mt., vnserm allergnedigsten hern, nit anders versehen wollen,
5 mit vßgangnem Mandat beduttet willen zuhaben, dan das gotlich,
christlich, der natur vnd geschribnen rechten gemeß ist; Wie der cleger
nyd solich genotten 114 verstandt gern vffs argst dutten 115 woltte vnnd
ziehen keyserlich mandat widder vns hoch an 116. So doch sy vor lengst
sollen noch gotlichem, Bebstlichenn vnd key. mandaten als offentlich
10 hurer, eheprecher vnd pfrunden kremer nit allein aller lehen vnd pfrun-
den entsetzt, sunder ouch vß aller christlicher gemein geslossen sin, des
gedencken sie nit vnnd wollent Ro. key. mt. mandat jungst vßgangen
sich widder vns behelffen 117, dem sie doch jm furnemsten, Namlich das
christlich vnd der geschrifft noch gepredigt vnd gelept werde, nye
15 gedacht haben nochzukomen. Daruß E.g. sehen mogen, dassie vch fur
luth haltten, die nit dencken vnnd die noch aller Erberkeit vnd rechtens
kein acht noch sorg habent.
Zum Zehenden clagen sy: Wir predigen offentlich, es sig nit das wor
sacrament vnder der gestalt des Brots vnd wins, so doch solche wyß
20 zureden nye kein mensch von vns ye gehort hat, aber sie wollen villicht
sagen, das wir karlstattisch | predigen, das ouch nit ist. Wie offembar
durch das Buchlin, so vnser lieber mitbruder Wolff Capito geschriben
hat, glich als sin treum der karlstat anß liecht hett lassen komen, des
Titel ist: Wie man sich haltten sol in der spaltung zwischen Martin lutter
25 vnnd karlstat 118. Welchs zuor anzeug der warheit vnsers verantworttens
Wir hiemit jnlegen, dann wir predigen, Wie die geschrifft jnhaltet; Das
vnser lieber her Jhesus das brot genomen hat, gesegnet, geprochen,
sinen Jungern geben Vnnd gesagt: das ist min lyb, der fur vch geben wurt.
Deßglichen den kelch vnnd gesagt: dis ist ein Nuw testament in mynem
30 plut, das fur vch vergossen wurtt, thut das in myner gedechtnuß [I Kor 11, 23 ff.].
Dis ermanen wir meniglich, Styff zeglauben. Vnd so sy das wor Sacra-
ment des g lichnams vnd Blut christi entpfahen vnd nyessen, dassie
gedenckens sins todts vnd vnserer erlosung, des wir jm danck sagen,
vns solich nuw testament vnd Bundt [gegeben zu haben], der h zwuschen
g) des des. - h) Bundt der.
114. Genau, gleich.
115. Deuten.
116. Anführen, heranziehen.
117. Sich auf etwas berufen.
118. »Wass man halten unnd antwurten soll von der spaltung zwischen Martin
Luther und Andres Carolstadt«, Oktober 1524; vgl. Adam, S. 123.
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