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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0463
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
alßdan etlich, in deren namen dis suppliciern geschicht, vor langen jorn,
ouch Burger worden sindt 179, daby abze-|nemen ist, das iren hern den
Bischoffen mit Fursatz vnd willen entgegen zehandeln disem gesundly 180
gering ist vnd vnstrafflich, aber der natur vnnd dem rechten stat geben,
Wo dadurch nyemants gehont vnd getrutzt wurde, ist widder ir eide: 5
das zu entporung gegen der Oberkeit jn vor 181 gezimpt vnnd wol
angestanden ist, muß yetzunt ruwigen, gutwilligen priestern, so gegen
yederman friden suchen, schmälich vnnd den eren abbruchlich 182 sin,
als ob sie geschworn hetten, niemants kein glichs zuthun; Sunder eigens
gefallens, Wes jne yeder zit gelegen sin wolt, Furzenemen, es myßfall 10
glich, wem es wel. Dan in der that wurt gesehen, dassie dem Bischoff
wollen geschworn sin, Vff dassie wedder bischoffen noch andern gehor-
samen. Sytenmal sie niemant, der vor burger zu trutz dem ordinario
worden ist, siner eeren geschuldigt 183 habenn: Vnnd yetzundt schelmen
vnd boßwicht scheltten, die burger werden. Vnnd haß vnd nyd gegen 15
der geistlichen oberkeit, Wie dann etlich vß eigner bewegnüß zuuor
burger worden sindt Vnnd vil gern vor langem burger worden weren,
So es jn vor diser lüth vnpillichem Freuel vnnd boldern gezimpt hett.
Aber vnangesehen iren widderspennigen 184 pracht 185, haben wir gelert
vnd gepredigt], das christen der zitlichen Oberkeit willen vnd gehorsam 20
schuldig sien. Dartzu inpracht, Wie die geschrifft zitlich Oberkeit
götter heißt 186, das man jne als got selbs, der aller hertzen kundiger 187
ist, mit Willen vnd in worheit dienen sol, vnd haben angezogen paulum,
Rö. 13, [1ff.]; Ti. 3, [1]; 1. Pe. 2, [13f.], Vnd was sunst fur schrifft-
lich vrsach zuor willigen gehorsam vnder den gewalt yederman zu- 25
bewegen Wir funden kundten, Vnd haben das mit dem exempel christi
vnd der appostel bestettigt. Vnnd mag sin, das wir fry gesagt haben, das
kein friheit yemants frihen mog, dan was friheit den geistlichen geben
sindt, sicht man wol, das es sy nit an goet, die doch fleischlicher leben
dan yemants sunst in der gantzen weldt. 30
Den altten waren geistlichen, das sy der schrifft vnnd predig mochten
obligen vnd ir gut den armen Reichen, sind etliche | Friheit geben 188.
Dise aber vnsere widdersocher sind den selbigen als glich als der tuffel
179. Zur Annahme des Bürgerrechts durch die Priester vgl. A. Baum, S. 56.
180. Gesindel.
181. Zuvor.
182. Nachteilig.
183. Beschuldigen.
184. Widersetzlich.
185. Prahlen, Aufregung.
186. Vgl. Ps 82,6.
187. Vgl. Apg 15,8.
188. Zu den Privilegien der Kleriker vgl. Heinschius: Das Kirchenrecht der
Katholiken und Protestanten I. 1869. S. 118ff.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
alßdan etlich, in deren namen dis suppliciern geschicht, vor langen jorn,
ouch Burger worden sindt 179, daby abze-|nemen ist, das iren hern den
Bischoffen mit Fursatz vnd willen entgegen zehandeln disem gesundly 180
gering ist vnd vnstrafflich, aber der natur vnnd dem rechten stat geben,
Wo dadurch nyemants gehont vnd getrutzt wurde, ist widder ir eide: 5
das zu entporung gegen der Oberkeit jn vor 181 gezimpt vnnd wol
angestanden ist, muß yetzunt ruwigen, gutwilligen priestern, so gegen
yederman friden suchen, schmälich vnnd den eren abbruchlich 182 sin,
als ob sie geschworn hetten, niemants kein glichs zuthun; Sunder eigens
gefallens, Wes jne yeder zit gelegen sin wolt, Furzenemen, es myßfall 10
glich, wem es wel. Dan in der that wurt gesehen, dassie dem Bischoff
wollen geschworn sin, Vff dassie wedder bischoffen noch andern gehor-
samen. Sytenmal sie niemant, der vor burger zu trutz dem ordinario
worden ist, siner eeren geschuldigt 183 habenn: Vnnd yetzundt schelmen
vnd boßwicht scheltten, die burger werden. Vnnd haß vnd nyd gegen 15
der geistlichen oberkeit, Wie dann etlich vß eigner bewegnüß zuuor
burger worden sindt Vnnd vil gern vor langem burger worden weren,
So es jn vor diser lüth vnpillichem Freuel vnnd boldern gezimpt hett.
Aber vnangesehen iren widderspennigen 184 pracht 185, haben wir gelert
vnd gepredigt], das christen der zitlichen Oberkeit willen vnd gehorsam 20
schuldig sien. Dartzu inpracht, Wie die geschrifft zitlich Oberkeit
götter heißt 186, das man jne als got selbs, der aller hertzen kundiger 187
ist, mit Willen vnd in worheit dienen sol, vnd haben angezogen paulum,
Rö. 13, [1ff.]; Ti. 3, [1]; 1. Pe. 2, [13f.], Vnd was sunst fur schrifft-
lich vrsach zuor willigen gehorsam vnder den gewalt yederman zu- 25
bewegen Wir funden kundten, Vnd haben das mit dem exempel christi
vnd der appostel bestettigt. Vnnd mag sin, das wir fry gesagt haben, das
kein friheit yemants frihen mog, dan was friheit den geistlichen geben
sindt, sicht man wol, das es sy nit an goet, die doch fleischlicher leben
dan yemants sunst in der gantzen weldt. 30
Den altten waren geistlichen, das sy der schrifft vnnd predig mochten
obligen vnd ir gut den armen Reichen, sind etliche | Friheit geben 188.
Dise aber vnsere widdersocher sind den selbigen als glich als der tuffel
179. Zur Annahme des Bürgerrechts durch die Priester vgl. A. Baum, S. 56.
180. Gesindel.
181. Zuvor.
182. Nachteilig.
183. Beschuldigen.
184. Widersetzlich.
185. Prahlen, Aufregung.
186. Vgl. Ps 82,6.
187. Vgl. Apg 15,8.
188. Zu den Privilegien der Kleriker vgl. Heinschius: Das Kirchenrecht der
Katholiken und Protestanten I. 1869. S. 118ff.