MESSGUTACHTEN
495
Also errettet gott die sinenn. Dyser könig ist ein vorbild aller gott-
säligen oberkeitt, deren ouch zü stat, die ere gottes - wie diser gethon
hatt - ernstlich zü furderen, dauon soll nieman verhindern, ob schon
vil darwider weren; wie Dauid das gespött Michal, siner frowen, von
5 der erung der archen 59 sich nit hatt lassen abwenden 60, noch Hiskia das
verlachen Effraim vnd Manasse; dann byß an jungsten tag werden allweg
sin, die der warheitt widersten vnd sie verlachen.
Auch hat Iosias 61 hienach das gsatz büch hernuwert 62, mit gott ein
bundt gemacht jm zehenden jar siner regierung, wie wol sin volck nit
10 recht zü gott bekeret waß, die Hiere. 63 jm drytten jar hernaher streff-
lichen anschreyet b vnd der vbertrettung beschuldiget: dan ein yeder
soll nach sinem vermögen die ere gottes begeren zü furderen, ein be-
sundere person 63a mit ermanen vnd betten, ein könig vnd oberher mit dat-
licher abtieung 64 offentlicher ergernuß vnd anrichtung zü gott geuälli-
15 gem leben nach siner macht vnd herschung w65.
Demnach, gnedigen herrenn, so nun bewert, das die Meß ein gotzs
lesterung - vnd die höchste - ist, die wyl sie den glouben vnd lieben
am höchsten vmbstosset, gottes gnad vnd barmhertzigkeitt schendet,
in dem das sy fur das höchst gut vnd verdienstlich werck, do mit wir
20 verzyhung der sund vnd den hymel verdienen sollen, gehalten wurt,
wölches doch allein der verdienst Christi vnd gnad des vatters den
gloubigen alles zü stellt vnd schencket, zü dem, das sy Christlich fryheitt
vmbsturtzet, jm Canon spöttig vnd lästerlich von dem lyden Christi
redet, ouch syttemal yeder sins vermögens soll alle ergernuß hinweg-
25 nemen, die Oberkeitt nit mag entschuldiget sin, die sollichem schmach
gottes mit wyssen statt gibt, deßhalben sind wir gütter hoffnung,
das E. g. ieren beuelch bedencken cvnd die vbrigen Messen hie voll
abstellen, ynn dem furdern c sampt der eren gottes ouch E. G. gemein
fryden vnd wolfart, so ietzundt getrent vnd verergert werden von wegen
30 der zweyen gantz widerwertigen 66 gots diensten, die mit ein ander zü
glich hie jm schwanck gond, do wir leren durch das gottes wort dem
herrenn dienen durch gloubenn an christum vnd lieb gegen dem nechsten.
So yeben 6 7 vnser gegenteyl die Meß, die vnder allen menschen satzungen
b) anschreye A. — c)—c) Randergänzung Bucers, statt: vnd (gestrichen).
59. Bundeslade.
60. Vgl. 2 Sam 6,20ff.
61. Vgl. 2 Kö 22f.; 2 Chr 34f.
62. Erneuert.
63. Vgl. Jer 2ff. 63a. Privatmann.
64. Abschaffung.
63. Herrschaft.
66. Entgegengesetzten.
67. Üben.
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Also errettet gott die sinenn. Dyser könig ist ein vorbild aller gott-
säligen oberkeitt, deren ouch zü stat, die ere gottes - wie diser gethon
hatt - ernstlich zü furderen, dauon soll nieman verhindern, ob schon
vil darwider weren; wie Dauid das gespött Michal, siner frowen, von
5 der erung der archen 59 sich nit hatt lassen abwenden 60, noch Hiskia das
verlachen Effraim vnd Manasse; dann byß an jungsten tag werden allweg
sin, die der warheitt widersten vnd sie verlachen.
Auch hat Iosias 61 hienach das gsatz büch hernuwert 62, mit gott ein
bundt gemacht jm zehenden jar siner regierung, wie wol sin volck nit
10 recht zü gott bekeret waß, die Hiere. 63 jm drytten jar hernaher streff-
lichen anschreyet b vnd der vbertrettung beschuldiget: dan ein yeder
soll nach sinem vermögen die ere gottes begeren zü furderen, ein be-
sundere person 63a mit ermanen vnd betten, ein könig vnd oberher mit dat-
licher abtieung 64 offentlicher ergernuß vnd anrichtung zü gott geuälli-
15 gem leben nach siner macht vnd herschung w65.
Demnach, gnedigen herrenn, so nun bewert, das die Meß ein gotzs
lesterung - vnd die höchste - ist, die wyl sie den glouben vnd lieben
am höchsten vmbstosset, gottes gnad vnd barmhertzigkeitt schendet,
in dem das sy fur das höchst gut vnd verdienstlich werck, do mit wir
20 verzyhung der sund vnd den hymel verdienen sollen, gehalten wurt,
wölches doch allein der verdienst Christi vnd gnad des vatters den
gloubigen alles zü stellt vnd schencket, zü dem, das sy Christlich fryheitt
vmbsturtzet, jm Canon spöttig vnd lästerlich von dem lyden Christi
redet, ouch syttemal yeder sins vermögens soll alle ergernuß hinweg-
25 nemen, die Oberkeitt nit mag entschuldiget sin, die sollichem schmach
gottes mit wyssen statt gibt, deßhalben sind wir gütter hoffnung,
das E. g. ieren beuelch bedencken cvnd die vbrigen Messen hie voll
abstellen, ynn dem furdern c sampt der eren gottes ouch E. G. gemein
fryden vnd wolfart, so ietzundt getrent vnd verergert werden von wegen
30 der zweyen gantz widerwertigen 66 gots diensten, die mit ein ander zü
glich hie jm schwanck gond, do wir leren durch das gottes wort dem
herrenn dienen durch gloubenn an christum vnd lieb gegen dem nechsten.
So yeben 6 7 vnser gegenteyl die Meß, die vnder allen menschen satzungen
b) anschreye A. — c)—c) Randergänzung Bucers, statt: vnd (gestrichen).
59. Bundeslade.
60. Vgl. 2 Sam 6,20ff.
61. Vgl. 2 Kö 22f.; 2 Chr 34f.
62. Erneuert.
63. Vgl. Jer 2ff. 63a. Privatmann.
64. Abschaffung.
63. Herrschaft.
66. Entgegengesetzten.
67. Üben.