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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
krefftigen, vnwidertriblichen 5, in Göttlichem vnd Keiserlichem rechten
gegründten vrsachen wytleüffiger in gemelter Supplication anzeigt
warde, deren wir E.g. yetzund wider erynnert haben wöllen. Nun ist
nit on, es warde vns dazumal von E.g. ein gnedige, gütige antwort,
(iv) deren ein erbare burger | schafft ein gut vernügens 6 hatte, guter hoffnung, 5
es wurden doch zum wenigsten die Meßpfaffen daran gehalten worden
sin, das sy sich verantworten, mit göttlicher geschrifft anzeigten vnd
bybrechten, das ire meß gerecht, ein opfer vnd gut werck were, oder
aber mitler zit, bitz solchs doch zum wenigsten durch ein fry general
Concilium, inhalt des Spyrischen abscheids 7, bewert wurde, still stünden. 10
Nun ist aber über solchs die zit des fürgeschlagenen Conciliums zu
Spyr ouch verschinen 8 vnd faren also nit destminder 9 die Meßpfaffen
mit irer gottslesterung teglich für und für, glych als ob sy also mit
freuel vnd gwalt wider gott vnd alle erbarkeit strytten vnd fechten wolten
etc., welchs in die harr 10 nichts guts, wie E.g. selbs wol zugedencken 15
hatt, bringen kan oder mag, dann allein vneinigkeit der burger, daruff
das verderben der statt vnd gmeines nutz entlich stadt 11, da mit erhalten
wurdt.
Hierumb, G.h., ist abermals vnser vnderthenige, fleliche bitt, E.g.
wölle - vmb gotts willen vnd vmb des lidens christi iesu vnd sins 20
thüren blutuergiessens willen - die sach zu hertzen nemen vnd in-
gedenck sin, das ir götter vff erdtrych 12, das ist, an gottes stadt sitzen,
vnd keins wegs solche grusamliche, erschrockliche, bewysete, erzeigte
vnd erkante gottslesterunng wider den selbigen ewern rechten Obern-
herren vnd richter zu gestatten gebüren will. 25
Es sollen ouch E.g. nit gedencken, das wir einige versamlungen der
burger gemacht, sonder wie wir sonst vngeuerlich einer den andern
antroffen dise zit här 13, hierüber besprochen vnd befunden, zum grössern
theil glicher meinung, nemlich die Ere gottes vnd gemeinen friden zu
fürdern, mit vns sin, von derent wegen wir ouch yetz vor E.g. also 30
5. Unwiderlegbar.
6. Befriedigung, Genüge.
7. Im Reichstagsabschied vom 27. 8. 1526 wird der Kaiser gebeten, binnen Jahres-
frist ein Generalkonzil oder ein Nationalkonzil einzuberufen, bis dahin soll sich jede
Obrigkeit in Bezug auf das Wormser Edikt so verhalten, wie sie es gegen Gott und
kaiserliche Majestät verantworten könne. Vgl. P. Joachimsen: Die Reformation als
Epoche der deutschen Geschichte. 1951. S. 172—175; und L.von Ranke: Deutsche
Geschichte im Zeitalter der Reformation II. 1925. S. 288—290.
8. Ablaufen, verstreichen.
9. Nichtsdestoweniger.
10. Auf die Länge.
11. Beruhen.
12. Vgl. Ps 82, 1.6.
13. Diese Zeit hindurch.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
krefftigen, vnwidertriblichen 5, in Göttlichem vnd Keiserlichem rechten
gegründten vrsachen wytleüffiger in gemelter Supplication anzeigt
warde, deren wir E.g. yetzund wider erynnert haben wöllen. Nun ist
nit on, es warde vns dazumal von E.g. ein gnedige, gütige antwort,
(iv) deren ein erbare burger | schafft ein gut vernügens 6 hatte, guter hoffnung, 5
es wurden doch zum wenigsten die Meßpfaffen daran gehalten worden
sin, das sy sich verantworten, mit göttlicher geschrifft anzeigten vnd
bybrechten, das ire meß gerecht, ein opfer vnd gut werck were, oder
aber mitler zit, bitz solchs doch zum wenigsten durch ein fry general
Concilium, inhalt des Spyrischen abscheids 7, bewert wurde, still stünden. 10
Nun ist aber über solchs die zit des fürgeschlagenen Conciliums zu
Spyr ouch verschinen 8 vnd faren also nit destminder 9 die Meßpfaffen
mit irer gottslesterung teglich für und für, glych als ob sy also mit
freuel vnd gwalt wider gott vnd alle erbarkeit strytten vnd fechten wolten
etc., welchs in die harr 10 nichts guts, wie E.g. selbs wol zugedencken 15
hatt, bringen kan oder mag, dann allein vneinigkeit der burger, daruff
das verderben der statt vnd gmeines nutz entlich stadt 11, da mit erhalten
wurdt.
Hierumb, G.h., ist abermals vnser vnderthenige, fleliche bitt, E.g.
wölle - vmb gotts willen vnd vmb des lidens christi iesu vnd sins 20
thüren blutuergiessens willen - die sach zu hertzen nemen vnd in-
gedenck sin, das ir götter vff erdtrych 12, das ist, an gottes stadt sitzen,
vnd keins wegs solche grusamliche, erschrockliche, bewysete, erzeigte
vnd erkante gottslesterunng wider den selbigen ewern rechten Obern-
herren vnd richter zu gestatten gebüren will. 25
Es sollen ouch E.g. nit gedencken, das wir einige versamlungen der
burger gemacht, sonder wie wir sonst vngeuerlich einer den andern
antroffen dise zit här 13, hierüber besprochen vnd befunden, zum grössern
theil glicher meinung, nemlich die Ere gottes vnd gemeinen friden zu
fürdern, mit vns sin, von derent wegen wir ouch yetz vor E.g. also 30
5. Unwiderlegbar.
6. Befriedigung, Genüge.
7. Im Reichstagsabschied vom 27. 8. 1526 wird der Kaiser gebeten, binnen Jahres-
frist ein Generalkonzil oder ein Nationalkonzil einzuberufen, bis dahin soll sich jede
Obrigkeit in Bezug auf das Wormser Edikt so verhalten, wie sie es gegen Gott und
kaiserliche Majestät verantworten könne. Vgl. P. Joachimsen: Die Reformation als
Epoche der deutschen Geschichte. 1951. S. 172—175; und L.von Ranke: Deutsche
Geschichte im Zeitalter der Reformation II. 1925. S. 288—290.
8. Ablaufen, verstreichen.
9. Nichtsdestoweniger.
10. Auf die Länge.
11. Beruhen.
12. Vgl. Ps 82, 1.6.
13. Diese Zeit hindurch.