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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
nit solcher glaub bey der gemeinn, not ob dem befelch gottes - wie
billich - zu leydenn, das muß man got befelhenn, der offt denen besten-
dikeit gibt, bey denenn man wenig gesuchet hette, vnd last fallen, die
sich gar steyff zu stohn vermeyntenn. Kunig Ezechias 104 vnnd Josias 105,
so bald sy das gesatz gottes erkent, habent sy des das volck auch berich- 5
tenn lassenn vnnd druff alle abgötterey abgestellet, das überig got befol-
henn: also müst yr jm auch thun. Ezechiam ließ er hefftig angefochtenn
werden, da er alle abgötterey hatte abgestellet: er halff jm aber auch herr-
lich, das der Engel jn einer nacht Clxxx v. m. d erschlug 106. Dem got müst
jr euch auch befelhenn: er lebt noch vnnd seyn macht hat kein end. Gott 10
hat euch, die er zu obern diser statt, sy nach seinem willen zu regieren,
7 r gesetzt | hat, geheissenn, alle abgöttereyenn abzuthun. Die messenn sind
die grosten abgottereyenn, dorumb solt yr sy abthun vnnd vertruwenn,
das gott heyst, wie es das best ist, alß werde es ratht vnnd nicht vnrath 107
bringennn. Besorget yr, das kleiner glaub bey der gemeyn sye, so erzeiget 15
yr desto ein sterckeren vnd stellet ab, was am wort gottes recht zu ver-
stohn e, vnd also am glauben bey der gemeyn hinderen mag, alß do sind
die schweren lugen, so wider das selbig taglich vffbracht werdenn, vnnd
ander leichtfertikeyt des lebens, do durch die forcht gottes, anfang der
waren weyßheyt 107a vnnd des heyls, geschwecht wurdt, so wurdt der herr 20
onn zweifel sein segenn auch gebenn. Es beschein 108 nach dem tod
Ezechias vnnd josias wol, das yr volck vnnd herrenn kleinnen glauben
gehept hatten, do f sy gleich den königenn zu abthun der abgötterey ge-
hellet 109 hattenn, noch lobet gott vnnd thet auch gnad, gab syg vnnd
frid, dorumb das doch dise könig auß glaubennn das jm gefellig gehann- 25
delt hettenn.
Wo aber noch vnder euch werenn, die noch nit versthon künden, das
die messenn so greuliche gottes lesterung werenn, entbiettennn wir vns,
sy mit dem gottes wort früntlich vnnd überfliessig diser worheyt zu
berichtenn, das, so sy anders dem wort gottes glaubenn, mussen wol 30
verstann, das ym ist, wie wir von hie furgebenn. Der widertheil hat sich
etwan berumpt leut vffzupringenn, die vns die meß wol billichenn 110
solten. Es sind zu obern Baden groß vnnd fiel Doctores gewesen 111, so
d) einerr nach Clxxx... m. — e) für: veriehenn. — f) für: haben, das.
104. Hiskia, vgl. 2 Kö 18,3 ff.; 2 Chr 29,2 ff., 30,1 ff.
105. Vgl. 2 Kö 22,2—23,25; 2 Chr 34,3 ff.
106. 185 000 - vgl. Jes 37,36.
107. Gefahr, Unheil.
107a. Vgl. Spr Sal 1,7.
108. Es zeigte sich.
109. Zustimmen.
110. Als recht und billig dartun.
111. Zur Badener Disputation vgl. Köhler I, S. 326-354.
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
nit solcher glaub bey der gemeinn, not ob dem befelch gottes - wie
billich - zu leydenn, das muß man got befelhenn, der offt denen besten-
dikeit gibt, bey denenn man wenig gesuchet hette, vnd last fallen, die
sich gar steyff zu stohn vermeyntenn. Kunig Ezechias 104 vnnd Josias 105,
so bald sy das gesatz gottes erkent, habent sy des das volck auch berich- 5
tenn lassenn vnnd druff alle abgötterey abgestellet, das überig got befol-
henn: also müst yr jm auch thun. Ezechiam ließ er hefftig angefochtenn
werden, da er alle abgötterey hatte abgestellet: er halff jm aber auch herr-
lich, das der Engel jn einer nacht Clxxx v. m. d erschlug 106. Dem got müst
jr euch auch befelhenn: er lebt noch vnnd seyn macht hat kein end. Gott 10
hat euch, die er zu obern diser statt, sy nach seinem willen zu regieren,
7 r gesetzt | hat, geheissenn, alle abgöttereyenn abzuthun. Die messenn sind
die grosten abgottereyenn, dorumb solt yr sy abthun vnnd vertruwenn,
das gott heyst, wie es das best ist, alß werde es ratht vnnd nicht vnrath 107
bringennn. Besorget yr, das kleiner glaub bey der gemeyn sye, so erzeiget 15
yr desto ein sterckeren vnd stellet ab, was am wort gottes recht zu ver-
stohn e, vnd also am glauben bey der gemeyn hinderen mag, alß do sind
die schweren lugen, so wider das selbig taglich vffbracht werdenn, vnnd
ander leichtfertikeyt des lebens, do durch die forcht gottes, anfang der
waren weyßheyt 107a vnnd des heyls, geschwecht wurdt, so wurdt der herr 20
onn zweifel sein segenn auch gebenn. Es beschein 108 nach dem tod
Ezechias vnnd josias wol, das yr volck vnnd herrenn kleinnen glauben
gehept hatten, do f sy gleich den königenn zu abthun der abgötterey ge-
hellet 109 hattenn, noch lobet gott vnnd thet auch gnad, gab syg vnnd
frid, dorumb das doch dise könig auß glaubennn das jm gefellig gehann- 25
delt hettenn.
Wo aber noch vnder euch werenn, die noch nit versthon künden, das
die messenn so greuliche gottes lesterung werenn, entbiettennn wir vns,
sy mit dem gottes wort früntlich vnnd überfliessig diser worheyt zu
berichtenn, das, so sy anders dem wort gottes glaubenn, mussen wol 30
verstann, das ym ist, wie wir von hie furgebenn. Der widertheil hat sich
etwan berumpt leut vffzupringenn, die vns die meß wol billichenn 110
solten. Es sind zu obern Baden groß vnnd fiel Doctores gewesen 111, so
d) einerr nach Clxxx... m. — e) für: veriehenn. — f) für: haben, das.
104. Hiskia, vgl. 2 Kö 18,3 ff.; 2 Chr 29,2 ff., 30,1 ff.
105. Vgl. 2 Kö 22,2—23,25; 2 Chr 34,3 ff.
106. 185 000 - vgl. Jes 37,36.
107. Gefahr, Unheil.
107a. Vgl. Spr Sal 1,7.
108. Es zeigte sich.
109. Zustimmen.
110. Als recht und billig dartun.
111. Zur Badener Disputation vgl. Köhler I, S. 326-354.