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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0540
MESSGUTACHTEN
535
des jm kein schriefftt ienen 20a befilchtt, die fruchtt des todsden leutten erst
will zuteylen. Als ob es am creutz nitt alles were außgerichtt, Vnd, wie die
Epistel zun Hebreern 10, [14] sagtt, die geheiligeten, das ist die Christen,
damitt gar außbereytt 21.
5 Weytter hatt er in seinem Canon 22, das er Gott bittet, er wolle jm
sein Sun angenem lassen sein als das oppffer Abels, das war ein schaaff,
mitt viel andern gottslästerlichen wortten. Mehre hebtt er sein brott
vnd wein vff, antzubetten fur Christum selb, so er doch weder an Christo
nach seinem wortt teyl hatt: Dan der herr zu seinen jungern gesagtt
10 hatt: Nemett vnd esset, das ist mein leib [Mt 26, 26], - nitt zu solichen
leutten.
Zum funfftten: So das Nachttmal da zu gehaltten werden soltt, das
alle, die eins brotts vnd kelchs gemeinschafft hetten, auch ein brott vnd
leib weren, So wurtt die Mesß da zu gehaltten, das die meßmacher,
15 darumb das sie, als sie sagen, Gott handlen vnd wandlen, sich nitt allein
vber die nach hie im leben, sonder auch vber die heiligen im hymmel,
die nitt priester seind, erheben; Dardurch sie dan aller weltt gutt vnd
gewaltt an sich bracht haben; das brauchen sie, wie man syhett.
Zum sechsten, so seind alle wortt, weyß vnd geperde ein lautter falsch
20 vnd gleyßnerey, vnd, was da göttlicher wortt seind, werden zu gotts-
lästerung und geitz h erschröckenlich mißbrauchtt, das nichtts dan lautter
grewliche grewel vor Gott seind alle ding, die in der Mesßs geredtt
oder gehandlett werden. iDas die götlichen wort zur gotslesterung ge-
braucht werden, bezeuget, das man yr vnverstandensj lesen vnd reden
25 alß verdienstlich zum ewigen leben furgibt; das sy zum geytz alleyn
braucht werden, zeugtt k yr eygen sprich wort: kupferen gelt, kupferen
seelmeß; vnd zwar all yr singen vnd lesen wirdt nicht weyter von ynen
gevbet, dann so fil es gelt tregt i. |
Das aber lallessolches l falsch vnd eittel gleyßnerey sey, betzeugtt
30 yr m, der Mesßmacher, leben, das sie vor vnd nach der Mesßs furen, das
mitt allen wortten vnd geberden der Messen enttgegen ist: dan in der
Mesßs reden vnd geberden sie, als die nichtts höhers suchen, dan gottes
eer vnd der gemeinen Christen heyl, massen jnen deßhalben an zu grosser
schmach Christi, des n sie auch anderenn zu Gott helffen wollen vnd mogen.
35 Wo hin aber ir synn, mutt vnd leben gerichtt sey, syhtt man leyder
nur zu viel. Nun nemme mano bey dem abe 23, Das der herr so ernstlich
h) götz B, gantz C. — i)—i) Nachtrag Bucers. - j) vor verstandens B, unverstan-
dens C. - k) zeigt C. - l)—l) Nachtrag Bucers. — m) Nachtrag Bucers. - n) das C. -
o) Einfügung Bucers.
20 a. In irgendeiner Weise 21. Fertig machen, ausstatten.
22. Vgl. Schott: Römisches Meßbuch, S. 466: Gebet nach der Wandlung.
23. Entnehmen.
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des jm kein schriefftt ienen 20a befilchtt, die fruchtt des todsden leutten erst
will zuteylen. Als ob es am creutz nitt alles were außgerichtt, Vnd, wie die
Epistel zun Hebreern 10, [14] sagtt, die geheiligeten, das ist die Christen,
damitt gar außbereytt 21.
5 Weytter hatt er in seinem Canon 22, das er Gott bittet, er wolle jm
sein Sun angenem lassen sein als das oppffer Abels, das war ein schaaff,
mitt viel andern gottslästerlichen wortten. Mehre hebtt er sein brott
vnd wein vff, antzubetten fur Christum selb, so er doch weder an Christo
nach seinem wortt teyl hatt: Dan der herr zu seinen jungern gesagtt
10 hatt: Nemett vnd esset, das ist mein leib [Mt 26, 26], - nitt zu solichen
leutten.
Zum funfftten: So das Nachttmal da zu gehaltten werden soltt, das
alle, die eins brotts vnd kelchs gemeinschafft hetten, auch ein brott vnd
leib weren, So wurtt die Mesß da zu gehaltten, das die meßmacher,
15 darumb das sie, als sie sagen, Gott handlen vnd wandlen, sich nitt allein
vber die nach hie im leben, sonder auch vber die heiligen im hymmel,
die nitt priester seind, erheben; Dardurch sie dan aller weltt gutt vnd
gewaltt an sich bracht haben; das brauchen sie, wie man syhett.
Zum sechsten, so seind alle wortt, weyß vnd geperde ein lautter falsch
20 vnd gleyßnerey, vnd, was da göttlicher wortt seind, werden zu gotts-
lästerung und geitz h erschröckenlich mißbrauchtt, das nichtts dan lautter
grewliche grewel vor Gott seind alle ding, die in der Mesßs geredtt
oder gehandlett werden. iDas die götlichen wort zur gotslesterung ge-
braucht werden, bezeuget, das man yr vnverstandensj lesen vnd reden
25 alß verdienstlich zum ewigen leben furgibt; das sy zum geytz alleyn
braucht werden, zeugtt k yr eygen sprich wort: kupferen gelt, kupferen
seelmeß; vnd zwar all yr singen vnd lesen wirdt nicht weyter von ynen
gevbet, dann so fil es gelt tregt i. |
Das aber lallessolches l falsch vnd eittel gleyßnerey sey, betzeugtt
30 yr m, der Mesßmacher, leben, das sie vor vnd nach der Mesßs furen, das
mitt allen wortten vnd geberden der Messen enttgegen ist: dan in der
Mesßs reden vnd geberden sie, als die nichtts höhers suchen, dan gottes
eer vnd der gemeinen Christen heyl, massen jnen deßhalben an zu grosser
schmach Christi, des n sie auch anderenn zu Gott helffen wollen vnd mogen.
35 Wo hin aber ir synn, mutt vnd leben gerichtt sey, syhtt man leyder
nur zu viel. Nun nemme mano bey dem abe 23, Das der herr so ernstlich
h) götz B, gantz C. — i)—i) Nachtrag Bucers. - j) vor verstandens B, unverstan-
dens C. - k) zeigt C. - l)—l) Nachtrag Bucers. — m) Nachtrag Bucers. - n) das C. -
o) Einfügung Bucers.
20 a. In irgendeiner Weise 21. Fertig machen, ausstatten.
22. Vgl. Schott: Römisches Meßbuch, S. 466: Gebet nach der Wandlung.
23. Entnehmen.