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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0554
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MESSGUTACHTEN

549

hinderen mög, die wyl wider got nymand weder zu verloben noch zu
züverpieten hat. Das auch ydem Christen gepürt, yn solchenn standt
sich zu k begeben, yn dem er synen nechsten nutz sye, vnnd das er by
dem allem so gelossen stande, das er all zyt das böß, so ym widerferet,

5 mit gutem zu vberwinden bereyt sye 19. Solchs ist fast die Summ alles,
das wir do zumal für Christlich leer erkandt vnnd deshalb l by solchem
zu blyben mbide, groß vnd kleine raeth vnß entschlossen, gentzlich der
hoffnung yn solchem by k.mt., v.g.h. vnd gemeinen stenden des richs
gar kein vngnad erlanget haben, Alß durch die zu Nuremperg der predig
10 halben also beschlossen war m. Ist geschehen Anno N. [1523]n etc.

Dem nach, alß vß teglicher predig odes euangelij, das jn den clostern
flyssiglich zu verkunden auch beuolhen o20, gnugsam vernummen, das
das Closter leben, wie es vff vns kommen, ein vnnützer müssiggangk ist,
mit verbündung 21 zu dem, das entwederp für sich selb got zu widder ist,

15 als die Messe vnnd fil gesang on glauben, allein vmb der narung willen
gevbeq, vnnd dazu mit filen wortenn, die der eeren gottes zu nahe
sind, oder aber widder got zu leben vervrsacht, als verlobung 22 der Ehe,
das dann so fil vngeschickts bracht hat, das allein dyßer vrsach halb
solch Closter leben aller erbarkeit hat müssen vberlestig 23 syn, dem r
20 fryheit gegeben svnd erlaubt s, herauß in gmeynen Christlichen standt
vnnd, wem das zur besserung dienstlich, ynn die Ehe sich zu begebenn,
welchen wir auch tjre zubracht gut frylicher 24 heruß geben oder bezalt
vnd datzut vonn des Closters inkommen mit zimlicher Pension ver-
sehen haben. Etliche haben udurch vilfaltig supplicirn jn zu geben solche
25 zimlichu pensionen gemeinlich begeret, vwelche ouch haüß 25 gangen
synd fry. So sy wollen, mogen sy wider hinjn gan v. Vnnd deshalb yr
gantze Clöster mit allem gefell 26 vnß zu w | stelt vnd vbergeben, xWelche 177 r
die noturfft eyns teyls do hyn gewysen 27, eyns teyls auch, das yr closter

k) eingefügt. - l) urspr.: vns entschlosßen. - m)-m) Randglosse (unklar und
schwer leserlich). - n) fehlt. - o)-o) Randglosse. - p) urspr.: wider got (ge-
strichen). — q) urspr.: gehalten. - r)—r) urspr.: derhalben vnd keiner anderen vrsach
halben (halben ist spätere Einfügung) haben wir vnßeren closter priesteren ...
(gestrichen). — s)-s) Einfügung. — t)—t) Einfügung. — u)-u) Einfügung für: (drab)
solchen. - v)-v) Einfügung. — w) Als Lesehilfe wurde in die rechte untere Ecke
»gestelt« eingefügt. — x)-x) Randglosse.

19. Vgl. Ro 12,21.

20. Vgl. Adam, S. 92.

21. Hier wohl nicht: Neid, sondern: Verpflichtung.

22. Abschwören.

23. Allzu beschwerlich.

24. Frei.

25. Nach Hause, heim.

26. Mit allen Einkünften.

27. Verwiesen.
 
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