28. April 2001

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Wählt man diese Perspektive der longue duree, so zeigt sich, dass sogar Befürch-
tungen und Unterstellungen, die seinerzeit der Buchdruck ausgelöst hat, heute in ganz
ähnlicher Weise wieder auftreten (und ähnlich unbegründet sind).
Der Vortrag wird in erweiterter Form in den Schriften der Akademie erscheinen.

Sitzung der Math.-nat. Klasse
am 28. April 2001
Geschäftssitzung
Die Klasse gedenkt des verstorbenen ordentlichen Mitgliedes Wielandt (Mathematik,
früher Universität Tübingen) und des Ehrenmitgliedes der Akademie Heinz Götze
(Heidelberg), dessen besondere Verdienste um die Akademie der Präsident der Aka-
demie in der Gesamtsitzung würdigen wird.
Die Zuwahl der Herren Leiderer (Physik, Konstanz) und Löhneysen (Physik,
Karlsruhe) wird einstimmig beschlossen.
Der Sekretär berichtet über das Ergebnis der Evaluierung der Arbeit der For-
schungsstelle Radiometrie. Da die Entscheidung über eine Verlängerung dieses Pro-
gramms ansteht, wird sich die Klasse in ihrer nächsten Sitzung damit ausführlicher
beschäftigen und ihrerseits ein Votum abgeben.
In einer ausführlichen Diskussion wird die Beteiligung der Akademie an der
Nachwuchsförderung erörtert. Grundlage der Diskussion bildet ein vom Vorstand
erarbeitetes Konzept, das dem Ministerium unter dem Vorbehalt einer noch in den
Klassen zu führenden Diskussion vorgelegt worden war. Der Vorstand hielt es
aufgrund der aktuellen Diskussion um die Bedeutung und Leistungsfähigkeit der
Akademien und der Tatsache, dass das Land eine unmittelbare Antwort auf entspre-
chende Überlegungen im Ministerium erwartete, für notwendig, sofort zu reagieren,
ohne die Zuständigkeit der Klassen zu beeinträchtigen. Der Sekretär stellt noch ein-
mal die einzelnen Punkte des Konzeptes dar, das den Mitgliedern der Klasse recht-
zeitig zugesandt worden war. Er berichtet über die schriftlichen und telefonischen
Äußerungen von Kollegen, die aus terminlichen Gründen nicht an der Sitzung teil-
nehmen können. Wichtige Diskussionspunkte sind, neben der Umsetzung des Kon-
zeptes, die Finanzierung und die Konsequenzen für die Akademie. Das Konzept
der fächerübergreifenden wissenschaftlichen Kooperation, das der Planung des
Nachwuchsprogramms zugrunde gelegt worden war, findet allgemein Zustimmung.
Die Bedeutung der aus Mitteln des Landes finanzierten Forschungsprojekte der Aka-
demie wurde hervorgehoben und es wurde betont, dass trotz einer Einrichtung des
Nachwuchsprogramms auch in Zukunft Mittel für kurzzeitige Forschungsprojekte
bereit stehen sollten. Der Präsident weist darauf hin, dass das Ministerium davon aus-
geht, dass die Akademie zum Nachwuchsprogramm einen substantiellen Beitrag aus
den bisherigen Landesmitteln erbringt. Nach einer lebhaften Diskussion der Gründe
für und gegen eine Übernahme eines Nachwuchsprogramms bat der Sekretär die