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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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I. Das Geschäftsjahr 2001
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Jahresfeier in der Alten Aula der Universität am 19. Mai 2001
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Grußwort des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst Klaus von Trotha
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https://doi.org/10.11588/diglit.66350#0052
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19. Mai 2001

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Grußwort von Herrn Minister Klaus von Trotha
Sehr geehrter Herr Präsident, lieber Herr zu Putlitz,
lieber Herr Kollege Pfisterer,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Würzner,
Magnifizenzen, Herr Professor Wolff und Herr Professor Macharzina,
verehrte Mitglieder, Freunde, Förderer und Gäste der Akademie,
es ist mir eine große Freude, Sie wieder einmal anlässlich Ihrer Jahresfeier zu begrüßen
und Ihnen zugleich die besten Grüße der Landesregierung, namentlich unseres Mini-
sterpräsidenten, Erwin Teufel, zu übermitteln.
Herzlichen Dank für die freundlichen Worte der Begrüßung.
Ich habe mich in der Tat immer bemüht, nach dem Motto: es liegt ein guter Sinn m
alten Bräuchen, hier etwa in der Pflege unseres kulturellen Langzeitgedächtnisses, die
Akademiearbeit zu fördern. Aber ich will heute Morgen auch nicht verhehlen, mit wie
viel Skrupeln ich dies getan habe. Ich nehme nicht für mich in Anspruch, Ratschläge
zu geben, aber einige Hinweise mögen Sie mir nachsehen.
Auf die Frage, was Verstehen ist, weist der Physiker William Poundstone in seinen
Ausführungen über Logik und Paradoxe unter anderem darauf hin, dass „zum Verste-
hen als absolutes Minimum die Fähigkeit (gehöre), einen inneren Wider Spruch, ein
Paradox, zu entdecken. “
Meine Damen und Herren,
in meiner langjährigen Begleitung der Heidelberger Akademie als Wissenschaftsmini-
ster habe ich mich oft gefragt, wie es sein kann, dass eine mit der anerkannten Wis-
senschaftselite nicht nur des Landes besetzte Einrichtung, die bedeutende Forschung
sowie Tagungen und Symposien bestreitet, so wenig in der breiten Öffentlichkeit und
im politischen Alltag präsent ist, einer Öffentlichkeit freilich, die auch kaum etwas von
ihr wissen will. Die Berufung des nationalen Ethikrates mag ein Indiz dafür sein. Ich
gebe zu, dass ich dies bisweilen als Paradox empfunden habe. Nun, Mr. Poundstone
hat Paradoxe auch als „attraktiv und peinigend zugleich“ bezeichnet. Immerhin möch-
te ich in diesem Kontext für mich in Anspruch nehmen, dass ich die Akademie verste-
hen gelernt habe.
In Baden-Württemberg ist die Frage, ob die Akademie stärker auch das Feld der
Politikberatung besetzen sollte, em bereits viele Jahre - durchaus auch kontroverses
und im Ergebnis wenig ergiebiges - Thema gewesen, bevor diese Frage die jetzige
überregionale Aktualität gewonnen hat. Denken Sie in diesem Zusammenhang etwa an
die Überlegungen und Diskussionen im Vorfeld der Gründung der Akademie für
Technikfolgenabschätzung Anfang der Neunzigerjahre oder meinen missverstande-
nen, wohl auch aberwitzigen Versuch Ende der Neunzigerjahre, die Erfahrungen von
Akademiemitgliedern für eine gute Hochschulreform nutzen zu wollen.
Vor diesem Hintergrund habe ich es sehr begrüßt, dass sich die deutschen Akade-
mien der Wissenschaften ihren Herausforderungen und ihren Perspektiven kürzlich in
einem großen Symposion selbst gestellt haben, und da wurde Klartext gesprochen.
Keine Sorge - aus den zahlreichen Beiträgen und Presseartikeln werde ich nicht die
berühmten Vertreter aus dem Lager der Befürworter einer Politikberatung, geschwei-
 
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