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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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I. Das Geschäftsjahr 2001
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Jayme, Erik: Hermann Mosler (26.12.1912 - 4. 12.2001)
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Erik Jayme:

Hermann Mosler
(26.12.1912-4.12.2001)


Am 4. Dezember 2001 ist in Heidelberg Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Mosler kurz
vor der Vollendung seines 89. Lebensjahres verstorben. Er war Präsident der Heidel-
berger Akademie der Wissenschaften in den Jahren 1982 bis 1986. Mit ihm verliert die
internationale Rechtswelt einen der Großen ihres Fachs. Wenn man ihn in den Dis-
kussionen im Institut de Droh International, der Weltakademie des Internationalen
Rechts, erlebte, fiel seine natürliche Autorität auf; er besaß ein persönliches Charisma.
Mosler war bescheiden in seinem Auftreten, aber fest in seinen Überzeugungen. In
meinem ersten Studiensemester im Sommer 1954 besuchte ich seine Vorlesungen im
Völkerrecht an der Universität Frankfurt am Main. Unvergeßlich ist auch hier, wie er
die komplizierte Materie auf einfache Grundsätze zurückführte und zugleich für ein
Recht zwischen den Staaten warb. Bezeichnenderweise lautet der Titel einer seiner
grundlegenden Aufsätze „Völkerrecht als Rechtsordnung“. Sein historisches Verdienst
bestand darin, daß er nach dem Zweiten Weltkrieg der deutschen Rechtswissenschaft
wieder zu einem guten Namen verhalf. Er war der erste deutsche Richter am Interna-
tionalen Gerichtshof in Den Haag in den Jahren 1976-1985. Über 20 Jahre war er -
z.T. gleichzeitig - auch Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in
Straßburg.
Mosler wurde am 26.12.1912 in Hennef an der Sieg geboren. Er studierte Rechts-
wissenschaften in Bonn und promovierte dort 1937 mit einer Dissertation über „Die
Intervention im Völkerrecht“. Er wurde dann Assistent im Kaiser-Wilhelm-Institut
für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Nach der Bonner Habilitation
 
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