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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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I. Das Geschäftsjahr 2001
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Brix, Peter: Heinz Maier-Leibniz (28.3.1911 - 16.12.2000)
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Peter Brix:
Gisbert zu Putlitz:

Heinz Maier-Leibnitz
(28.3.1911-16.12.2000)


Heinz Maier-Leibnitz wurde am 28. März 1911 in Esslingen am Neckar geboren. Sein
Urgroßvater väterlicherseits war Zimmermann im Remstal, sein Großvater wurde
Baumeister, sein Vater arbeitete zunächst in der Industrie, dann wurde er Professor für
Bauingenieurwesen in Stuttgart. Seine Mutter, geb. Leibnitz, hatte Altphilologie stu-
diert. Das Elternhaus war voll von Büchern. Der Sohn Heinz kam auf ein gutes Gym-
nasium, fand Gefallen an klassischer Bildung und interessierte sich früh für die Natur-
wissenschaft. Die Eltern ermunterten auch handwerkliche Tätigkeiten; ein Höhepunkt
war der Bau eines Spiegelteleskops mit einem selbst zu schleifenden Spiegel von 15 cm
Durchmesser.
Im Haus seines Vaters in Arosa lernte er als Schüler beim Tee dessen Freunde,
bedeutende Mathematiker und Physiker kennen, darunter den berühmten Niels Bohr
aus Kopenhagen und seinen späteren Doktorvater James Franck aus Göttingen. Diese
frühen Begegnungen mit berühmten Leuten, die ganz einfach sprachen und lebten,
gewannen ihn für die Wissenschaft.
Maier-Leibnitz begann sein Studium der Technischen Physik an der Technischen
Hochschule Stuttgart. Vorher musste er ein halbjähriges Praktikum in einer Maschi-
nenfabrik machen; dadurch lernte er, die Leistungen von Facharbeitern zu bewundern
und für immer den Zugang zu ihnen zu finden.
Im Herbst 1931 wechselte er nach Göttingen, welches damals eine Hochburg der
Naturwissenschaft war. Im fünften Semester übernahm er einen Vortrag im Seminar
für Fortgeschrittene mit dem Astronomen Hans Kienle (später Heidelberg und Mit-
glied unserer Akademie), dem Experimentalphysiker James Franck und dem Theore-
 
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