Albrecht Dihle:
Marcello Gigante
(20.1. 1923-22.11.2001)
Marcello Gigante stammte aus dem kleinen Ort Buccino bei Salerno und erhielt seine
philologische Ausbildung an der Universität Neapel. Ihr hielt er später auch als
Professor fast ein Leben lang die Treue. Nur 1956/57 arbeitete er als Stipendiat der
Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn, und von 1960 bis 1968 lehrte er als Pro-
fessor für Byzantinistik in Triest.
In den frühen Jahren seiner akademischen Laufbahn befasste sich Gigante zunächst
mit der Byzantinistik und veröffentlichte grundlegende Arbeiten vor allem zur grae-
cophonen Dichtung im mittelalterlichen Apulien. Seit der Rückkehr nach Neapel
1968, wo er einen Lehrstuhl für Griechische Philologie übernahm, erweiterte er stetig
das Gebiet seiner Forschungen. Es gab und gibt in seiner Generation kaum einen Phi-
lologen, dessen Arbeiten eine vergleichbare Vielzahl und Verschiedenheit der Themen
aufweisen. Sein ungewöhnlich umfangreiches Oeuvre umfasst Textausgaben und Stu-
dien zur lateinischen und griechischen Dichtung fast aller Epochen, Arbeiten zur grie-
chischen Prosa zwischen Klassik und später Kaiserzeit, aber auch Ideen- und begriffs-
geschichtliche Untersuchungen wie das besonders bekannt gewordene Buch „Nomos
Basileus“, das die Vorstellungen von der Bedeutung und Macht des Gesetzes in der
archaischen und klassischen Epoche der griechischen Kultur behandelt. Auch über
Archäologie und Epigraphik suchte und fand er Zugang zur antiken Kultur, wie seine
Bücher über das Theater der sog. Phlyaken und über die Zeugnisse der Zivilisation
Pompejis zeigen.
Marcello Gigante
(20.1. 1923-22.11.2001)
Marcello Gigante stammte aus dem kleinen Ort Buccino bei Salerno und erhielt seine
philologische Ausbildung an der Universität Neapel. Ihr hielt er später auch als
Professor fast ein Leben lang die Treue. Nur 1956/57 arbeitete er als Stipendiat der
Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn, und von 1960 bis 1968 lehrte er als Pro-
fessor für Byzantinistik in Triest.
In den frühen Jahren seiner akademischen Laufbahn befasste sich Gigante zunächst
mit der Byzantinistik und veröffentlichte grundlegende Arbeiten vor allem zur grae-
cophonen Dichtung im mittelalterlichen Apulien. Seit der Rückkehr nach Neapel
1968, wo er einen Lehrstuhl für Griechische Philologie übernahm, erweiterte er stetig
das Gebiet seiner Forschungen. Es gab und gibt in seiner Generation kaum einen Phi-
lologen, dessen Arbeiten eine vergleichbare Vielzahl und Verschiedenheit der Themen
aufweisen. Sein ungewöhnlich umfangreiches Oeuvre umfasst Textausgaben und Stu-
dien zur lateinischen und griechischen Dichtung fast aller Epochen, Arbeiten zur grie-
chischen Prosa zwischen Klassik und später Kaiserzeit, aber auch Ideen- und begriffs-
geschichtliche Untersuchungen wie das besonders bekannt gewordene Buch „Nomos
Basileus“, das die Vorstellungen von der Bedeutung und Macht des Gesetzes in der
archaischen und klassischen Epoche der griechischen Kultur behandelt. Auch über
Archäologie und Epigraphik suchte und fand er Zugang zur antiken Kultur, wie seine
Bücher über das Theater der sog. Phlyaken und über die Zeugnisse der Zivilisation
Pompejis zeigen.