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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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II. Die Forschungsvorhaben
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Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Gesamtakademie
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Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse
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2. Archäometrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.66350#0184
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Archäometrie

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durchgeführten Untersuchungen konzentrierten sich dabei auf die Entwicklung geeig-
neter Techniken zur OSL-Datierung und deren Anwendung auf die im Untersu-
chungsgebiet vorliegenden Sedimente. Die dabei erzielten Ergebnisse zeigen, dass
bereits im frühen Neolithikum der Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt durch
eine erhöhte Kolluvienbildung dokumentiert ist. Daneben konnte gezeigt werden,
dass die Kolluvienbildung nicht stetig verlief, sondern vielmehr mit bekannten Kultur-
epochen des Untersuchungsgebietes korreliert und damit Phasen erhöhter und redu-
zierter Bodenerosion aufweist. Nachdem diese Erkenntnisse zu einem Teilbereich des
Untersuchungsgebiets vorliegen, besteht die aktuelle Aufgabe darin, die bisherigen
Untersuchungen auf einen größeren Raum auszudehnen. Hierzu wurden Bagger-
schürfe angelegt, die eine Beprobung der Kolluvien ermöglichen. Des weiteren wurde
mit Suszeptibilitäts-Messungen begonnen, die es ermöglichen, Kolluvien großflächig
zu kartieren.
An einer archäologischen Grabung des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg im
Bereich der Kläranlage Flehingen im Kraichgau wurden fluviale Sedimente des Kraich-
bachs datiert. Die Datierungen scheinen mit den archäologischen Befunden weitgehend
konsistent zu sein. Eine abschließende Bewertung der Daten steht noch aus.
Die Datierungen paläo- und mesolithischer Fundstellen (Institut für Ur- und Früh-
geschichte, Universität Erlangen) im Siwalik-Vorgebirge in Nepal wurden abgeschlos-
sen. Es wurden Alter zwischen 14 und 77 tausend Jahren ermittelt. Da die fluvialen
Sedimente möglicherweise schlecht gebleicht sind, müssen die Alter als Maximalalter
interpretiert werden.
Mit dem Ziel einen Beitrag zur Landschaftsgenese der Rheinhessischen Schichtstufe
unter dem Einfluss des Menschen zu liefern, wurden im Bereich einer für die Land-
schaftsemheit typischen Rutschung Kolluvien für OSL-Datierungen erbohrt (Geogra-
phisches Institut, Universität Bonn).
Im Umfeld eines größeren, prähistorischen (Spätneolithikum - Frühe Kupferzeit
und jünger) Siedlungshügels des Karpatenbeckens wurden bei Uivar im rumänischen
Banat Schwemmsedimente erbohrt. Die geplanten OSL-Datierungen sollen Auf-
schluss über die Landschaftsentwicklung unter dem Einfluss des Menschen erbringen
(Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Universität Würzburg).
Die Datierungen im Zusammenhang archäologischer Grabungen (Archäologischer
Dienst des Kantons Neuchatel) auf der Westseite des Neuenburger Sees wurden fer-
tiggestellt. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass der Großteil der analysierten Kolluvien
in den Zeitraum der letzten zweieinhalb Jahrtausende v. Chr. datiert und damit den
Einfluss des Menschen auf die Landschaftsgeschichte schon in vorchristlicher Zeit
dokumentiert.
Die Datierungen im Umfeld des Burghügels Troia wurden fortgeführt. Sowohl für
die holozänen als auch die pleistozänen Hangspülsedimente wurden vertrauenswürdi-
ge Alter ermittelt. Das Alter eines den Burghügel umgebenden Zerstörungshorizonts
konnte der Kulturphase IX zugeordnet werden (gemeinsam mit dem Troia-Projekt
der Universität Tübingen).
Im Bereich der Ortschaft Dolm Vestonice in Südmähren sind für Mitteleuropa klas-
sische weichselzeitliche Lössprofile erschlossen. Hier wurde im Bereich einer jüngeren
Grabung (Pavlovien, Gravettien) ca. 500 m hangaufwärts des Standardprofils ein ca.
5,5 m mächtiges Profil sowohl für Lumineszenzdatierungen als auch für hochauflö-
sende Untersuchungen der Variationen des Erdmagnetfelds am Beginn des letzten
 
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