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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2004
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Antrittsreden
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Batyrev, Victor: Antrittsrede vom 8. Mai 2004
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0114
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ANTRITTSREDEN

Antrittsrede von Herrn VICTOR BATYREV
an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 8. Mai 2004

Sehr geehrter Herr Präsident,
meine Damen und Herren,
für die ehrenvolle Wahl zum Mitglied der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften darf ich mich ganz herz-
lich bei Ihnen bedanken.
Zu meiner Person. Geboren wurde ich 1961 in
Moskau. Was ich nun geworden bin, verdanke ich mei-
nen Eltern. Sie sind pensioniert und wohnen in
Moskau, wo auch mein Bruder Alexei mit seiner Fami-
lie wohnt. Mein Vater Dr. Vadim Batyrev promovierte
im Fach „Festkörperphysik“ und arbeitete als Abtei-
lungsleiter an einem Wissenschaftlichen Institut für Maschinenbau in Moskau.
Meine Mutter Klavdia Yurkina spezialisierte sich in der physikalischen Chemie und
arbeitete als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Geologischen Institut.
Während meiner Kindheit und Jugend wohnte ich mit meinen Eltern in
Moskau. Obwohl meine Eltern als Wissenschaftler den ganzen Tag berufstätig waren,
besaßen sie während meiner Schulzeit und bis zur Geburt meines Bruders nur ein
kleines Zimmer (14 m2) in einer Gemeinschaftswohnung in Moskau. 1970 bekamen
meine Eltern vom Staat ein eigenes Appartement in einem Hochhaus in Moskau.
Das Appartement war auch nicht groß (nur 28 m2), befand sich aber in einer sehr
günstigen Lage. Von dieser Wohnung erreichte man zu Fuß in etwa 10 Minuten das
bekannte Moskauer Mathematisch-Physikalische Gymnasium Nr. 2 (http://www.
school2.ru) und das weltbekannte Mathematische Steklov-Institut der Akademie der
Wissenschaften. Von 1974 bis 1978 besuchte ich das Gymnasium Nr. 2 bis zum Abi-
tur. Dort entwickelte sich in mir eine Neigung zur Mathematik. Von diesem Gym-
nasium gingen die ersten starken Einflüsse auf mein späteres wissenschaftliches Wer-
den aus.
Im Wintersemester 1978/79 begann ich mein Studium an der Mechanisch-
Mathematischen Fakultät der Moskauer Lomonosov-Universität (MGU). Dort traf
ich so hervorragende Mathematiker Rußlands wie die Professoren Kolmogorov,
Gelfand, Arnold, Manin, Novikov. In den ersten Jahren meines Studiums an der
Lomonosov-Universität besuchte ich zahlreiche Proseminare, Seminare und Vorle-
sungen der Professoren Vituschkin, Landis, Fomenko und Golod. Nach zwei Jahren
des Studiums der Mathematik mußte ich pflichtweise wie alle Studenten ein Vertie-
fungsgebiet in der Mathematik wählen. Diese Wahl war für mich eine Qual. Mich
interessierten damals gleichzeitig verschiedene Gebiete der Mathematik: Komplexe
Analysis und Funktionalanalysis, Differentialgeometrie und Topologie, Algebra und
Zahlentheorie. Die Wahl eines speziellen mathematischen Faches schien in meinen
Augen gleichzeitig der Verzicht auf andere attraktive mathematische Gebiete zu
 
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