Archäometrie | 177
Lumineszenz datierung von Sedimenten
Die Lumineszenzdatierung ermöglicht die Altersbestimmung junger Sedimentabla-
gerungen. Diese Altersinformation ist wiederum die Grundlage für die Untersu-
chungen der natürlichen und durch menschlichen Eingriff bedingten Landschafts-
veränderungen. In diesem Zusammenhang arbeitet die Forschungsstelle in einigen
Projekten mit geoarchäologischem Forschungsbedarf.
Em Beispiel dafür ist der frühkeltische Fürstensitz Glauberg in der östlichen
Wetterau. Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Frühe Zentralisierungs-
und Urbanisierungs-Prozesse: Zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürsten-
sitze und ihres territorialen Umlandes“ führt dort das Institut für Vor- und Frühge-
schichte der Universität Mainz Grabungen durch. Glauberg gilt mit seinen Fürsten-
gräbern und weitläufigen Grabenanlagen als Paradebeispiel einer zentralen Siedlung
der späten Hallstatt/frühen Latene-Zeit (frühe Eisenzeit, 6.—5. Jhdt. v. Chr.).
Seit der prähistorischen Waldrodung und landwirtschaftlichen Nutzung
kommt es auf Hangflächen durch Abspülung im Zuge von Niederschlags-/Abfluss-
Ereignissen zur Bodenerosion. Mit flacher werdendem Hangwinkel wird em Groß-
teil der mobilisierten Sedimente im Hangfußbereich als sog. Kolluvium wieder
abgelagert. Kolluvien lassen sich als aussagekräftige Geoarchive für geoarchäologische
Studien nutzen. Dazu wurden OSL-Datierungen an Kolluvien vorgenommen, die
entlang eines archäologischen Schnittes durch die Grabenanlage zum einen direkt
unterhalb des keltischen Ringwalles und zum anderen innerhalb eines davor gelege-
nen Schutzgrabens entnommen wurden. Im Bereich unterhalb des Ringwalles
befindet sich ein offensichtlich zweigeteiltes Kolluvium, das einer geköpften
Parabraunerde aufliegt, die sich in der unterlagernden Fließerde während des Holo-
zäns ausbildete, ehe sie durch Prozesse der Bodenerosion zunächst teilweise erodiert
und dann kolluvial überdeckt wurde. Mit 2120 ± 140 Jahren ist das obere Kolluvium
wahrscheinlich in die LaTene-Zeit zu stellen. Mit einem Alter von 3310 ± 200 Jah-
ren dokumentiert das untere Kolluvium wahrscheinlich eine Phase der Bodenerosi-
on und Kolluvienbildung in der Urnenfelderkultur oder frühen Eisenzeit. Für beide
Perioden wurden mittels Lumineszenzdatierung auch schon an anderen Lokalitäten
in den süddeutschen Altsiedelgebieten entsprechende Aktivitätsphasen der Land-
schaftsformung festgestellt. Der vor dem Graben liegende Schutzgraben blieb offen-
sichtlich noch bis ins Mittelalter offen, wie die Lumineszenzalter von 1430 ± 90 und
1680 ± 110 Jahren nahe legen.
Lumineszenzdatierung an den Externsteinen
Die Externsteine, eine Gruppe von bis zu 30 m hohen freistehenden Sandsteinfelsen
nahe der westfälischen Gemeinde Horn-Bad Meinberg, sind eines der bemerkens-
wertesten Natur- und Kulturdenkmäler Deutschlands. Sie weisen zahlreiche Spuren
menschlicher Tätigkeiten auf (u.a. künstlich geschaffene Felsgrotten, eine Höhen-
kammer und ein Felsengrab), deren Entstehungsgeschichte und Funktion bis heute
ungeklärt und seit 200 Jahren Gegenstand intensiver Auseinandersetzung in Litera-
tur und Forschung sind.
Lumineszenz datierung von Sedimenten
Die Lumineszenzdatierung ermöglicht die Altersbestimmung junger Sedimentabla-
gerungen. Diese Altersinformation ist wiederum die Grundlage für die Untersu-
chungen der natürlichen und durch menschlichen Eingriff bedingten Landschafts-
veränderungen. In diesem Zusammenhang arbeitet die Forschungsstelle in einigen
Projekten mit geoarchäologischem Forschungsbedarf.
Em Beispiel dafür ist der frühkeltische Fürstensitz Glauberg in der östlichen
Wetterau. Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Frühe Zentralisierungs-
und Urbanisierungs-Prozesse: Zur Genese und Entwicklung frühkeltischer Fürsten-
sitze und ihres territorialen Umlandes“ führt dort das Institut für Vor- und Frühge-
schichte der Universität Mainz Grabungen durch. Glauberg gilt mit seinen Fürsten-
gräbern und weitläufigen Grabenanlagen als Paradebeispiel einer zentralen Siedlung
der späten Hallstatt/frühen Latene-Zeit (frühe Eisenzeit, 6.—5. Jhdt. v. Chr.).
Seit der prähistorischen Waldrodung und landwirtschaftlichen Nutzung
kommt es auf Hangflächen durch Abspülung im Zuge von Niederschlags-/Abfluss-
Ereignissen zur Bodenerosion. Mit flacher werdendem Hangwinkel wird em Groß-
teil der mobilisierten Sedimente im Hangfußbereich als sog. Kolluvium wieder
abgelagert. Kolluvien lassen sich als aussagekräftige Geoarchive für geoarchäologische
Studien nutzen. Dazu wurden OSL-Datierungen an Kolluvien vorgenommen, die
entlang eines archäologischen Schnittes durch die Grabenanlage zum einen direkt
unterhalb des keltischen Ringwalles und zum anderen innerhalb eines davor gelege-
nen Schutzgrabens entnommen wurden. Im Bereich unterhalb des Ringwalles
befindet sich ein offensichtlich zweigeteiltes Kolluvium, das einer geköpften
Parabraunerde aufliegt, die sich in der unterlagernden Fließerde während des Holo-
zäns ausbildete, ehe sie durch Prozesse der Bodenerosion zunächst teilweise erodiert
und dann kolluvial überdeckt wurde. Mit 2120 ± 140 Jahren ist das obere Kolluvium
wahrscheinlich in die LaTene-Zeit zu stellen. Mit einem Alter von 3310 ± 200 Jah-
ren dokumentiert das untere Kolluvium wahrscheinlich eine Phase der Bodenerosi-
on und Kolluvienbildung in der Urnenfelderkultur oder frühen Eisenzeit. Für beide
Perioden wurden mittels Lumineszenzdatierung auch schon an anderen Lokalitäten
in den süddeutschen Altsiedelgebieten entsprechende Aktivitätsphasen der Land-
schaftsformung festgestellt. Der vor dem Graben liegende Schutzgraben blieb offen-
sichtlich noch bis ins Mittelalter offen, wie die Lumineszenzalter von 1430 ± 90 und
1680 ± 110 Jahren nahe legen.
Lumineszenzdatierung an den Externsteinen
Die Externsteine, eine Gruppe von bis zu 30 m hohen freistehenden Sandsteinfelsen
nahe der westfälischen Gemeinde Horn-Bad Meinberg, sind eines der bemerkens-
wertesten Natur- und Kulturdenkmäler Deutschlands. Sie weisen zahlreiche Spuren
menschlicher Tätigkeiten auf (u.a. künstlich geschaffene Felsgrotten, eine Höhen-
kammer und ein Felsengrab), deren Entstehungsgeschichte und Funktion bis heute
ungeklärt und seit 200 Jahren Gegenstand intensiver Auseinandersetzung in Litera-
tur und Forschung sind.