Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004 — 2004

DOI Kapitel:
II. Die Forschungsvorhaben
DOI Kapitel:
Verzeichnis der Forschungsvorhaben und der Arbeitsstellenleiter
DOI Kapitel:
Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
DOI Kapitel:
Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
DOI Kapitel:
2. Archäometrie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0168
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
180 | TÄTIGKEITSBERICHTE

(Target) wurden in beheizbaren Diamant-Stempelzellen eingebaut und unter Druck
und Temperatur gesetzt. Der lonenstrahl trifft durch den Diamantstempel das Target.
Wichtig für die genaue Simulation von natürlichen Bedingungen ist die exakte Ein-
stellung des Energieverlusts des Ions in dem Target. Durch gezielte Experimente sind
wir in der Lage, den für die Veränderung der Struktur des Minerals notwendigen
Energieverlust exakt einzustellen. Die Bestrahlung von Zirkon führte zur Bildung
von Nanometer-großem Reidit, der Hochdruckphase des Zirkons. Die Bestrahlung
von Rutil lieferte einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Prozesse während
der Interaktion des Ions mit dem Festkörper (Mineral). Weitere Experimente zum
Verständnis der Veränderung von Apatit, Graphit, Titanit und Granat wurden durch-
geführt.
Materialuntersuchungen an präkolumbischen Artefakten, Peru
Paracas-zeitliche Keramiken aus Grabungen der Abteilung KAVA des Deutschen
Archäologischen Instituts im Raum Palpa, Peru, wurden petrographisch und mikro-
analytisch untersucht. Die auf makroskopischen Merkmalen beruhende Klassifizie-
rung der Keramiken konnte dadurch bestätigt werden. Mittels der Ramansonden-
Analytik wurde die rote Farbe der Bemalung eindeutig als Hämatit identifiziert.
Organische Substanz wurde bei der Herstellung der Keramik zur Magerung einge-
setzt.
Bei den Grabungen wurden grüne, als Chrysokoll bezeichnete Artefakte
gefunden. Mikroanalytische und röntgenographische Untersuchungen zeigten
jedoch, dass es sich um die Mineralphase Türkis verwachsen mit Quarz sowie Mala-
chit, Eriochalcit und Nimit handelt. In der Umgebung von Palpa wurde die Her-
kunft dieser Mineralphasen gesucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Oxydations-
zonen aller Kupfer-Vererzungen diese Minerale in ausreichender Menge führen. Da
auch schon zur Zeit der Paracas und Nasca-Kulturen Bergbau betrieben wurde, liegt
die Vermutung nahe, dass diese Vererzungen die Rohstoffe für die Artefakte lieferten.
Veröffentlich ungen
Casselmann, C., Fuchs, M., Ittameier, D., Maran,J. & Wagner, G. A. (2004) Interdis-
ziplinäre landschaftsarchäologische Forschungen im Becken von Phlious,
1998—2002. Archäologischer Anzeiger, Jahrg. 2004.
Fuchs, M., Lang, A. & Wagner, G. A. (2004): The history of soil erosion and landsca-
pe degradation in the Phlious basin, NE Peloponnese, Greece. The Holocene 14,
334-345.
Fuchs, M. & Wagner, G. A. (2003): OSL dating of colluvial Sediments and their impli-
cation for early farming a case study from Greece. Geoarchaeological and Bioar-
chaeological Studies 3, Amsterdam.
Greilich K.-S. (2004): Über die Datierung von Gesteinoberflächen mittels optisch
stimulierter Lumineszenz. Dissertation, Universität Heidelberg.
Greilich S., B. Kromer, I. Unkel & G.A. Wagner (2004): Neue Ansätze der Chrono-
metrie in der peruanischen Archäologie: Ortsaufgelöste Lumineszenz- und AMS-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften